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# taz.de -- Trashfilme bei Arte: Muskeln, Monstren, Sensationen
> Im Rahmen der Reihe „Trash – Neue Helden“ öffnet Arte wieder die
> Schatzkammer. Los geht es mit geballtem Irrsinn aus Mexiko.
Bild: Mumien, Wrestler und Superverbrecher: Zutaten für den mexikanischen Triv…
Gute Nachricht für den TV-Sommer: Die verdienstvolle Reihe „[1][Trash –
Neue Helden]“ auf Arte ist wieder da. Wer neugierig ist auf bizarres,
wildes, schlicht wundersames Kino, konnte hier in den letzten Jahren
jenseits kleinbürgerlicher Qualitätsvorstellungen die schönsten
Entdeckungen machen, die das nach Abfallprodukt riechende Siegel „Trash“
oft nur unzulänglich beschreibt.
So gestattet Rafael Portillos „Fluch der aztekischen Mumie“ von 1957 in der
Nacht auf Freitag den Blick in eine hierzulande kaum bekannte Schatzkammer
des internationalen Trivialfilms: Rund 150 Filme umfasst das von 1952 bis
1976 kontinuierlich bestückte, spezifisch mexikanische Genre des
Luchador-Films, der mit seinen in Mexiko als Volkshelden verehrten
Wrestlern in waghalsigen Horror- und Science-Fiction-Storys in bester
Jahrmarkt-Manier nichts weniger verspricht als Muskeln, Monstren,
Sensationen.
Satte 50 dieser Filme gehen auf das Konto von El Santo, mit dem uns der
Kulturkanal am 19. Juni im kunterbunten Spätwerk „Santo und der blaue Dämon
vs. Dracula und Werwolf“ (1973) bekannt macht.
Zunächst muss das Publikum in „Der Fluch der aztekischen Mumie“ noch mit
einem Luchador aus der zweiten Reihe vorlieb nehmen: El Angel, wahrhaftig
ein Engelchen, das sympathisch oft außer Puste gerät, im Faustkampf oft
unterliegt und sich einmal sogar von einem Jungen aus misslicher Not retten
lassen muss.
Ihm gegenüber steht der geballte Irrsinn des Trivialkinos: Der
Superverbrecher Dr. Krupp, geheimnisvolle wissenschaftliche Apparaturen,
Schlangengruben, Gangster mit schmierigen Bärtchen, hypnotisierte schöne
Frauen, bizarre kultische Rituale, aztekische Pyramiden samt Schatz und
eine umher wandelnde Mumie.
So wird in 61 Minuten Laufzeit der unwiderstehlicher Charme reißerisch
gestalteter Groschenhefte versprüht, die sich für Plots nur insoweit
interessieren, wie sie von einer sensationellen Situation zur nächsten
führen.
11 Jun 2015
## LINKS
[1] http://cinema.arte.tv/de
## AUTOREN
Thomas Groh
## TAGS
Film
Arte
Trash
Science-Fiction
Spoken Word
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