Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- US-Justiz ermittelt gegen Ex-Fifa-Vize: Vermutlich Haiti-Hilfe unte…
> Jack Warner, der ehemalige Vizepräsident der Fifa, soll Spenden für die
> Erdbebenopfer in Haiti unterschlagen haben. Die USA wollen seine
> Auslieferung.
Bild: Jack Warner vor dem Verlagshaus seiner Zeitung in Trinidad und Tobago
London/BOZEN dpa | Der ehemalige Fifa-Vizepräsident Jack Warner steht
[1][nach Informationen der BBC] im Verdacht, Hilfsgelder für Opfer des
Erdbebens auf Haiti zur Seite geschafft zu haben. Wie der britische Sender
am Dienstag berichtete, ermittelt die US-Justiz gegen Warner. Die Spende
von 750.000 US-Dollar waren vom Weltfußball-Verband (250.000 Dollar) und
dem koreanischen Verband (500.000 Dollar) gekommen. Bei dem Erdbeben auf
Haiti 2010 waren mehrere Hunderttausend Menschen getötet worden.
Warner ist einer von 14 Fußball-Spitzenfunktionären weltweit, gegen die die
US-Justiz ermittelt. Die US-Behörden haben einen Auslieferungsantrag für
Warner gestellt, der in seiner Heimat Trinidad und Tobago nach Hinterlegung
einer Kaution in Höhe von 2,5 Millionen Dollar frei ist.
Der 72-Jährige war der frühere Chef des Fußballverbandes für Nord- und
Zentralamerika sowie der Karibik (CONCACAF). Die US-Justiz beschuldigt ihn
der Korruption, Verschwörung sowie des organisierten Verbrechens. Warner
hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen.
Vorwürfe wegen des möglichen Missbrauchs der Spendengelder für Haiti waren
[2][nach Angaben] der britischen Tageszeitung Guardian [3][schon 2012] laut
geworden. Damals hatte der Verband von Trinidad und Tobago geklagt, dass
das für Haiti vorgesehene Geld auf ein von Warner kontrolliertes Konto
geflossen sei.
Warner hatte die Vorwürfe damals abgetan. „Ich haben niemanden irgendwas zu
beantworten. Wer Vorwürfe machen will, der macht Vorwürfe“, hatte er
gesagt. Die Fifa stellte laut Guardian Zahlungen an den Verband von
Trinidad und Tobago ein.
## Argentinischer Unternehmer stellte sich
Währenddessen ist ein in den Fifa-Skandal verwickelter argentinischer
Unternehmer in Italien festgenommen worden. Alejandro Burzaco stellte sich
am Dienstag gemeinsam mit seinen Anwälten der Polizei in Bozen, wie die
Behörden mitteilten. Der 51-Jährige arbeitete für eine
Sportmarketing-Agentur und wurde von der US-Justiz wegen seiner Verwicklung
in den Skandal beim Fußball-Weltverband gesucht.
Ihm und anderen Beschuldigten werden Korruption, Verschwörung und
organisiertes Verbrechen vorgeworfen. Er sitzt nach Angaben der Polizei in
Bozen nun vorerst in Italien im Gefängnis.
Interpol hatte seine Mitgliedsstaaten vergangene Woche mit einer
sogenannten roten Ausschreibung um Amtshilfe bei der Festnahme und
Auslieferung von sechs Beschuldigten, darunter Burzaco, gebeten. Sie stehen
auf einer Liste des US-Justizministeriums, mit der Ende Mai der
Fifa-Skandal angestoßen worden war.
Schweizer Behörden nahmen damals sieben hochrangige Funktionäre in Zürich
in Auslieferungshaft. Auch als Konsequenz aus diesem Skandal hatte
Fifa-Präsident Joseph Blatter vergangene Woche seinen Rücktritt
angekündigt.
9 Jun 2015
## LINKS
[1] http://www.bbc.com/news/world-33056234
[2] http://www.theguardian.com/football/2015/jun/09/fifa-jack-warner-accused-fu…
[3] http://www.theguardian.com/football/2012/feb/16/ttff-jack-warner-haiti-funds
## TAGS
Fifa
Unterschlagung
Haiti
Fußball
Haiti
Haiti
Fifa
Interpol
Fifa-Präsident
Fußball
Günther Jauch
Fifa-Präsident
Fußball
Fußball-WM
## ARTIKEL ZUM THEMA
Präsidentschaftswahl in Haiti: Endlich hat sie stattgefunden
Über ein Jahr wurde die Abstimmung verschoben, nun verlief sie ohne größere
Zwischenfälle. Mit Ergebnissen wird erst in einer Woche gerechnet.
Schwere Ausschreitungen in Haiti: Seit einem Jahr wird gewählt
Die Präsidentschaftswahl in Haiti wurde wegen Sicherheitsbedenken erneut
verschoben. Danach kam es in der Hauptstadt zu schweren Ausschreitungen.
Festgenommene Fifa-Funktionäre: USA stellen Auslieferungsantrag
Die US-Behörden ermitteln wegen des Verdachts der Annahme von
Bestechungsgeldern. Ein Ersuchen soll nun die Auslieferung der Betroffenen
bewirken.
Folge des Korruptionsskandals: Interpol kündigt Partnerschaft mit Fifa
Wegen der aktuellen Probleme der Fifa legt Interpol den Vertrag um ein
Integritätsprogramm im Sport auf Eis. Der Weltverband reagiert mit
Enttäuschung.
Folge des Korruptionsskandals: Fifa verschiebt Vergabe der WM 2026
Die Vergabe der Turniere an Russland und Katar steht in der Kritik, die
nächste Vergabe wird nun verschoben. Und DFB-Chef Niersbach schreibt einen
offenen Brief.
Fußball-Weltmeisterschaft: Neuvergabe nicht ausgeschlossen
Bei Beweisen, dass die WM-Vergabe an Russland und Katar gekauft war, wäre
sie womöglich nichtig, sagt die Fifa. Die BBC berichtet von persönlicher
Bereicherung.
Zum Ausstieg Günther Jauchs: Ihr werdet ihn noch vermissen!
Jubel, weil Jauch aufhört? Das snobistische Bashing von Polit-Talkshows ist
so originell, wie der FIFA die Kommerzialisierung des Fußballs vorzuwerfen.
Geständnis im Fifa-Korruptionsskandal: Zwei WM-Vergaben waren geschmiert
Ein Ex-Fifa-Funktionär hat gestanden, Bestechungsgeld angenommen zu haben.
Auch zu den WM-Vergaben nach Katar und Russland wird ermittelt.
Fifa-Korruptionsskandal: Ex-Vize Warner verlässt Gefängnis
Jack Warner wird organisierte Kriminalität vorgeworfen. Gegen Kaution ist
er frei. Obwohl Blatters Rückhalt schwindet, scheint seine Wiederwahl
unvermeidlich.
WM-Vergabe 2022: Korruptionsvorwürfe gegen Australien
Die Debatte um die WM 2022 geht munter weiter. Nun gerät mit Australien
auch ein damaliger Mitbewerber in Erklärungsnot. Geld soll veruntreut
worden sein.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.