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# taz.de -- Geständnis im Fifa-Korruptionsskandal: Zwei WM-Vergaben waren gesc…
> Ein Ex-Fifa-Funktionär hat gestanden, Bestechungsgeld angenommen zu
> haben. Auch zu den WM-Vergaben nach Katar und Russland wird ermittelt.
Bild: Geständig: Chuck Blazer (Archivbild)
New York/Marabella ap | Einem ehemaligen Fifa-Fünktionär zufolge sind bei
mindestens zwei Fußball-WM-Vergaben Schmiergelder gezahlt worden. Chuck
Blazer, ehemaliges Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees, hat vor einem
US-Gericht eingeräumt, Bestechungsgelder für seine Stimme bei der Vergabe
der WM 2010 nach Südafrika angenommen zu haben. Eine ähnliche Praxis habe
es vor der WM 1998 in Frankreich gegeben.
Blazer sagte, er sei jedoch nicht der einzige aus dem Gremium gewesen, der
2010 im Gegenzug für die Zahlung für Südafrika votiert habe. Südafrika
gewann das Votum gegen Marokko mit 14 zu zehn Stimmen. Blazer sagte, er
habe auch Bestechungszahlungen um das Jahr 1992 herum bei der Abstimmung
über das WM-Gastgeberland 1998 arrangiert.
Blazer war von 1990 bis 2011 Vizechef des Nord- und Mittelamerikaverbandes
Concacaf und von 1997 bis 2013 Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees. Vor dem
Gericht gestand Blazer seine Schuld wegen illegaler Geschäfte und anderer
Anschuldigungen ein. In dem 40-seitigen Protokoll der Anhörung wurden vier
Abschnitte von der Staatsanwaltschaft unkenntlich gemacht – wahrscheinlich,
um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden.
Bei den Schmiergeldern zur WM-Vergabe 2010 geht es um eine offenbar als
Spende getarnte Zahlung. Der südafrikanische Verband hatte damals gebeten,
dass die Fifa zehn Millionen Dollar des Budgets der WM-Organisatoren
zurückhält, um damit ein Programm namens „Diaspora Legacy Programme“ unter
der Kontrolle des damaligen Concacaf-Präsidenten Jack Warner zu
finanzieren. Der südafrikanische Sportminister Fikile Mbalula dementierte,
dass es sich dabei um Bestechungsgelder gehandelt habe.
## Einfluss auf die Wahl in Trinidad?
In einer TV-Ansprache am Mittwoch sagte Warner, er könne eine Verbindung
zwischen der Fifa und den nationalen Wahlen in dem Land 2010 nachweisen.
Warner sagte, er habe Dokumente und Schecks, die Fifa-Vertreter, darunter
auch Präsident Joseph Blatter, mit der Wahl in Trinidad und Tobago vor fünf
Jahren in Verbindung bringen. „Ich entschuldige mich dafür, mein Wissen
über diese Ereignisse nicht schon vorher offenbart zu haben.“
Der Korruptionsskandal war kurz vor der Wiederwahl des Fifa-Präsidenten
Joseph Blatter in der vergangenen Woche öffentlich geworden. Insgesamt 14
Verdächtige wurden festgenommen, es laufen auch Ermittlungen wegen
Bestechungsvorwürfen im Zusammenhang mit der Vergabe der
Weltmeisterschaften nach Russland 2018 und Katar 2022.
Blatter selbst wurde zwar am Freitag wiedergewählt, kündigte am Dienstag
dann aber überraschend seinen Rücktritt an. Wer sein Nachfolger wird, ist
bislang unklar und soll voraussichtlich im Dezember 2015 oder Anfang des
kommenden Jahres bestimmt werden.
4 Jun 2015
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