Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Ergebnisse des G-7-Treffens: Und jetzt noch umsetzen, bit…
> Schöne Worte gibt es zur Genüge. Nach dem Gipfel auf Schloss Elmau sogar
> mehr als erwartet. Nur müssen denen auch Taten folgen.
Bild: Die Unterhaltung läuft gut – aber was folgt daraus für die praktische…
Der Sinn von G-7-Gipfeln ist von jeher umstritten: Ein gewaltiger Aufwand
für eher kurze Gespräche über unzählige Themen, die am Ende in einer
Abschlusserklärung mit unklaren Konsequenz münden – so lautet die gängige
Kritik.
Angesichts dieser Ausgangssituation muss man am Ende des Treffens auf
Schloss Elmau festhalten: Angela Merkel hat mehr aus dem starren Ritual
herausgeholt, als viele Kritiker erwartet haben.
Mit Klimaschutz, Hungerbekämpfung, Meeresökologie und Frauenarbeit hat sie
nicht nur die richtigen Themen auf die Agenda gesetzt. Sie hat auch dazu
beigetragen, dass die Staats- und Regierungschefs in ihrer
Abschlusserklärung einige beachtliche Ankündigungen machten.
Die spektakulärste davon ist das Ziel, die Weltwirtschaft im Laufe des
Jahrhunderts zu dekarbonisieren und ihre eigene Energieversorgung schon bis
2050 zu transformieren – quasi eine Energiewende im G-7-Maßstab.
Das sind erst einmal wieder nur Worte auf geduldigem Papier. Aber die
Ansagen sind immerhin so konkret, dass sie ein klares Signal an Investoren
geben, welche Technik eine Zukunft hat und welche nicht. Zudem werde sich
die Verfasser des Textes künftig für eine Diskrepanz zwischen Worten und
Taten rechtfertigen müssen.
Denn so begrüßenswert Merkels internationaler Einsatz für den Klimaschutz
auch ist – entscheidend für ihre Glaubwürdigkeit ist die Umsetzung in
Deutschland.
Und da verweigert sie ihrem Wirtschaftsminister Gabriel bisher jede
Unterstützung bei seinem mutigen Vorgehen gegen die klimaschädlichen
Kohlekraftwerke.
Mit diesem Zögern ist es jetzt hoffentlich vorbei. Denn wenn sie die
versprochene Dekarbonisierung zu Hause sofort stoppt, wenn die
Braunkohle-Lobby das wünscht, würde Merkel ihren beachtlichen Erfolg beim
G-7-Gipfel sofort wieder verspielen.
9 Jun 2015
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Schwerpunkt Angela Merkel
Schwerpunkt Klimawandel
G7
fossile Energien
Sigmar Gabriel
Vattenfall
Russland
## ARTIKEL ZUM THEMA
Abschied von Kohle und Öl: Die Entziehungskur
Über nichts wurde in Paris so laut geschwiegen wie über Dekarbonisierung.
Dabei ist der Ausstieg machbar und bezahlbar – aber anstrengend.
Klimaschädliche Kraftwerke: Schneller weg vom Dreck
Umweltministerin Hendricks will einen Kohleausstieg in 20 bis 25 Jahren
erreichen. Das dürfte Streit mit ihrem Parteichef geben.
Vattenfall denkt an Ausstieg: Tagebauausbau wird abgebaut
Wegen der Klimapläne der Bundesregierung stellt der Energiekonzern die
geplante Ausweitung des Braunkohle-Abbaus in der Lausitz in Frage.
Die Medien und der G-7-Gipfel: Josef K. im Hubschrauber
In Elmau waren Journalisten der Macht sehr nahe. Zu nahe? Über Symbole,
Lebkuchenherzen, Bilder und andere Inszenierungen.
Ergebnisse des G-7-Gipfels: Stillstand, Absichten, Hintertüren
Die Absichtserklärung der G7 enthält klare Aussagen zum Klimaschutz. Beim
Meeresschutz sind diese durchwachsen.
Angela Merkel auf dem G-7-Gipfel: Gutes Klima zwischen zwei Birken
Die Weltenlenker treffen sich in Bayern. Die Kanzlerin nutzt die
Gelegenheit, lobt sich selbst und droht Richtung Moskau.
Bilanz zum G-7-Protest: Zertrampelte Wiese, kaputte Aufsteller
Die Sicherheitsvorkehrungen für das Gipfeltreffen waren hoch, die
Gefahrenprognosen für die Demos noch höher. Passiert ist am Ende fast
nichts.
Obama und Merkel beim G-7-Gipfel: Deutschland, der schönste Werbespot
Barack Obama lernt, eine Weißwurst zu zuzeln. Sieben Chefs gehen über eine
Blumenwiese. Politische Themen gibt es auch.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.