| # taz.de -- Flüchtlingsdrama in Südostasien: Berichte über Vergewaltigungen | |
| > In Lagern in Thailand und Malaysia sollen Rohingya Opfer von | |
| > Gruppenvergewaltigungen geworden sein. Myanmar schickt ein | |
| > Flüchtlingsboot zurück aufs Meer. | |
| Bild: Leben in Gefahr: Rohingya-Frauen warten in einem indonesischen Flüchtlin… | |
| Kuala Lumpur/Rangun afp/dpa | Flüchtlingsfrauen der Minderheit der Rohingya | |
| sollen einem Medienbericht zufolge in Lagern in Thailand und Malaysia Opfer | |
| von Gruppenvergewaltigungen geworden sein. Die jungen Frauen seien nachts | |
| von den Wachmännern an einen geheimen Ort gebracht und dort vergewaltigt | |
| worden, berichtete die malaysische Nachrichtenagentur Bernama am | |
| Montagabend unter Berufung auf eine Überlebende eines Lagers in Thailand. | |
| Ihr Ehemann berichtete von ähnlichen Verbrechen in nahegelegenen | |
| Flüchtlingslagern auf der malaysischen Seite der Grenze. | |
| Nach Angaben der Überlebenden wurden die Frauen manchmal über mehrere Tage | |
| hinweg von den Wachleuten fortgebracht und als Sexsklavinnen missbraucht. | |
| Der Ehemann sagte der Agentur Bernama, nachts seien die Schreie der Frauen | |
| zu hören gewesen, da sie nahe der Lager festgehalten worden seien. | |
| Eine Bestätigung der Vorwürfe durch die Behörden gab es nicht. Die für | |
| Flüchtlinge zuständige US-Vize-Außenministerin Anne Richard sagte indes bei | |
| einer Reise in die Region, dass einige Frauen „schreckliche Erlebnisse“ | |
| gemacht hätten. | |
| Die Rohingya sind eine [1][in Myanmar ansässige muslimische Minderheit], | |
| die dort als staatenlos gilt und systematischer Diskriminierung ausgesetzt | |
| ist. Um dieser Situation zu entkommen, waren in den vergangenen Wochen | |
| tausende Rohingya über das Meer nach Malaysia, Thailand und Indonesien | |
| geflohen. In Thailand und Malaysia wurden im Mai von Menschenschmugglern | |
| eingerichtete Flüchtlingslager sowie [2][zahlreiche Gräber mit Leichen | |
| mutmaßlicher Flüchtlinge entdeckt]. | |
| ## Myanmar schickt Flüchtlingsboot zurück auf hohe See | |
| Myanmar schickt ein am Freitag aufgebrachtes Flüchtlingsboot mit 727 | |
| Menschen an Bord zurück auf hohe See. So wollten es die Menschen an Bord, | |
| berichtete die Staatspresse am Dienstag. Es handelt sich vermutlich um | |
| Menschen aus Bangladesch und Rohingya. Präsidentensprecher Ye Htut | |
| bestätigte die Meldung. „Die Marine kümmert sich darum, wir kenne die | |
| Einzelheiten nicht“, sagte er. | |
| Die genaue Herkunft der Migranten ist unklar. Myanmars Behörden bezeichnen | |
| die Rohingya als „Bengali“, also zum Nachbarland Bangladesch gehörend, | |
| obwohl viele seit Generationen in Myanmar leben, und verweigern ihnen die | |
| Staatsbürgerschaft. Wer einmal das Land verlassen hat, wird bei der | |
| Rückkehr als illegaler Migrant betrachtet. | |
| Seit 2012 seien 153.000 Menschen aus Bangladesch und Myanmar geflohen, | |
| sagte Chris Lewa von der Hilfsorganisation Arakan Project am Dienstag in | |
| Bangkok. Die meisten wollten über Thailand nach Malaysia. Weil Thailand im | |
| April gegen die Menschenschmuggler-Ringe durchgriff, [3][blieben zahlreiche | |
| Schiffe auf See]. Seit Anfang Mai sind 1.800 Menschen nach teils | |
| monatelanger Überfahrt in völlig überfüllten Booten in Indonesien gelandet, | |
| 1.100 in Malaysia. 2.400 seien in Myanmar wieder an Land gekommen – | |
| inklusive der 727, sagte Lewa. | |
| 2 Jun 2015 | |
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