# taz.de -- Mutmaßliche Flüchtlingsgräber: Keine Massengräber in Malaysia | |
> Nach Angaben der malaysischen Behörden sind die 139 Gräber keine | |
> Massengräber, wie zunächst vermutet war. Die Toten seien regulär beerdigt | |
> worden. | |
Bild: Die Gräber und Camps befinden sich an der malaysischen Grenze zu Thailan… | |
Wang Kelian afp | Bei den kürzlich im Norden Malaysias entdeckten 139 | |
Gräbern in der Nähe von illegalen Flüchtlingslagern handelt es sich nicht | |
um Massengräber. Angesichts der Größe der Gräber werde mit insgesamt 139 | |
Toten gerechnet, sagte der Vize-Innenminister Wan Junaidi Tuanku Jaafar am | |
Donnerstag vor Journalisten in der Grenzstadt Wang Kelian. Die Leichen | |
seien nach muslimischer Tradition in weiße Tücher gehüllt. „Aufgrund | |
unserer bisherigen Erkenntnisse handelte es sich um reguläre Beerdigungen.“ | |
Die malaysischen Behörden hatten am Sonntag mitgeteilt, [1][nahe der | |
thailändischen Grenze 139 Gräber und 28 von Schleusern betriebene | |
Migrantencamps entdeckt zu haben]. In dem größten der gefundenen | |
Flüchtlingscamps könnten bis zu 300 Menschen gelebt haben. Ein weiteres | |
habe etwa hundert Menschen fassen können, die übrigen jeweils 20. Die | |
malaysische Regierung hatte die Existenz von Flüchtlingslagern auf ihrem | |
Staatsgebiet bislang abgestritten. | |
Der malaysische Vize-Innenminister sagte am Donnerstag, das Gebiet habe | |
bislang als unzugänglich gegolten und sei daher nicht kontrolliert worden. | |
Im Mai hatte bereits die thailändische Polizei auf der anderen Seite der | |
Grenze geheime Dschungellager für illegale Migranten entdeckt. In der Nähe | |
stießen die Ermittler auf Dutzende von Massengräbern, in denen Leichen von | |
Rohingya und Bangladeschern vermutet wurden. | |
Die Rohingya sind eine [2][Minderheit aus Myanmar]. Als Muslime sind sie in | |
dem mehrheitlich buddhistischen Land systematischer Diskriminierung | |
ausgesetzt. Die Regierung bezeichnet die Rohingya als illegale Migranten | |
aus dem benachbarten Bangladesch und lehnte bislang jede Verantwortung für | |
die Volksgruppe ab. Auch aus Bangladesch fliehen viele Menschen vor Armut. | |
Die Flüchtlingskrise vor der Küste Südostasiens hatte sich in den | |
vergangenen Wochen mit tausenden Menschen, die auf hoher See auf Aufnahme | |
in Indonesien, Malaysia und Thailand hofften, dramatisch zugespitzt. | |
Malaysia und Indonesien erklärten sich unter internationalem Druck zur | |
vorübergehenden Aufnahme von Flüchtlingen bereit, nachdem sie deren Boote | |
zunächst abgewiesen hatten. Auch Myanmar und [3][Thailand signalisierten | |
Bereitschaft zu humanitärer Hilfe]. | |
28 May 2015 | |
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widersetzten sie sich den Warnungen der Behörden. |