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# taz.de -- Blauhelmsoldaten in Afrika: Mord, Verschleppung, Ausbeutung
> Die UNO setzt sich für eine Aufklärung von Vorfällen in Zentralafrika
> ein. Im Raum stünden „beunruhigende Vorwürfe“ gegen Blauhelmsoldaten.
Bild: Französische Soldaten in Bangui.
Genf afp | Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Seid Ra‘ad al-Hussein,
hat mehrere Staaten aufgefordert, verstärkt zu Verbrechensvorwürfen gegen
ihre Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik zu ermitteln.
Die Vorwürfe gegen die UN-Soldaten wie etwa die Ermordung von Zivilisten,
außergerichtliche Hinrichtungen, Verschleppungen und sexuelle Ausbeutung
von Frauen seien „äußerst beunruhigend“, erklärte der UN-Hochkommissar am
Samstag.
Al-Hussein würdigte den UN-Militäreinsatz bei der Beendigung der Kämpfe und
der schlimmsten Massaker sowie bei der Rettung von Menschenleben in der
Zentralafrikanischen Republik. In einigen Fällen hätten sich die zum Schutz
der örtlichen Bevölkerung eingesetzten UN-Soldaten jedoch in „Räuber“
verwandelt.
In einem UN-Bericht, den die britische Zeitung „The Guardian“ [1][im April
enthüllt hatte], sind die Aussagen von sechs zentralafrikanischen Kindern
im Alter zwischen neun und 13 Jahren festgehalten. Sie erheben schwere
Vorwürfe gegen am Flughafen der Hauptstadt Bangui eingesetzte französische
Soldaten.
Demnach wurden dort zwischen Ende 2013 und Juni 2014 mehrere Kinder sexuell
missbraucht. Außer 14 französischen Soldaten werden auch mehrere Soldaten
aus dem Tschad und aus Äquatorialguinea verdächtigt.
Frankreich hatte im Dezember 2013 einen Militäreinsatz in Zentralafrika
gestartet, um nach dem Putsch gegen Staatschef François Bozizé das Morden
zwischen christlichen und muslimischen Milizen zu beenden und die
Zivilbevölkerung zu schützen. Im September 2014 folgte in dem Krisenstaat
ein UN-Blauhelmeinsatz.
31 May 2015
## LINKS
[1] http://www.theguardian.com/world/2015/apr/29/un-aid-worker-suspended-leakin…
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