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# taz.de -- Festnahme von Fifa-Funktionären: Blatter leider nicht dabei
> Der Fifa droht vor der Präsidentschaftswahl der nächste große Skandal.
> Schweizer Behörden nahmen in einem Hotel in Zürich sechs
> Fußball-Funktionäre fest.
Bild: Taugt für ein Fahndungsfoto, ist aber keins: Sepp Blatter
Zürich dpa | Zwei Tage vor den Fifa-Präsidentschaftswahlen haben Schweizer
Sicherheitsbehörden eine Polizeiaktion gegen offenbar hochrangige
Mitglieder des Weltfußball-Verbands vorgenommen und sechs Personen
festgenommen.
Wie das Schweizer Bundesamt für Justiz bestätigte, wurden die Verdächtigen
in Auslieferungshaft genommen. Ihnen droht die Abschiebung in die USA. Den
namentlich nicht genannten Personen wird von US-Ermittlern Betrug,
Erpressung und Geldwäsche vorgeworfen.
Nach Angaben von Schweizer Behörden geht es um Bestechungszahlungen von
über 100 Millionen Dollar seit den 90er Jahren. Ein Sprecher des Schweizer
Bundesamts für Justiz sagte, das Geld sei von Sportmedien- und
Sportvermarktungsunternehmen gekommen.
Als Gegenleistung hätten sie Medien-, Sponsoring- und Vermarktungsrechte an
Fußball-Turnieren in den USA und Lateinamerika erhalten. Die Namen der
Festgenommenen sollen noch am Mittwoch bekanntgegeben werden.
Die Polizeiaktion wurde am frühen Mittwochmorgen in Zürcher Nobelhotel Bar
au Lac vorgenommen. Die Fifa hat sich in einer ersten Reaktion noch nicht
zu den Vorwürfen äußern wollen. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur
hieß es am Mittwochmorgen lediglich, dass man Kenntnis von entsprechenden
Medienberichten habe.
## Untersuchung der WM-Vergabe 2022 an Katar
Laut New York Times und CNN soll Fifa-Chef Joseph Blatter [1][nicht zu den
Beschuldigten gehören]. Der 79-Jährige geht als großer Favorit in die Wahl
für eine fünfte Amtszeit beim Fifa-Kongress am Freitag.
Einziger Gegenkandidat ist Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien, dem
praktisch keine Siegchancen eingeräumt werden. Der Fifa-Kongress soll am
Donnerstagnachmittag mit einer Feier in einem Zürcher Theater beginnen.
In den USA laufen seit längerem Untersuchungen des FBI gegen frühere
Fifa-Funktionäre. Der ehemalige US-Verbandschef Chuck Blazer [2][und der
frühere Blatter-Stellvertreter Jack Warner] aus Trinidad und Tobago gehören
zu den Beschuldigten in diversen Korruptionsverdachtsfällen. Blazer soll
zuletzt mit den US-Behörden kooperiert haben und unter anderem bei den
Olympischen Spielen 2012 in London per verstecktem Mikrofon Aufzeichnungen
von Funktionärsgesprächen gemacht haben.
Auch die WM-Vergabe 2022 an Katar, bei der der US-Fußballverband im
Dezember 2010 überraschend dem Emirat unterlag, wird in den USA weiterhin
untersucht. Die internen Fifa-Untersuchungen zu den Korruptionsvorwürfen
waren im vergangenen Dezember ergebnislos eingestellt worden. Ermittler
Michael Garcia aus den USA trat deswegen wenig später von seinem Posten als
Chef der investigativen Einheit der Fifa-Ethikkommission zurück. Um die
Veröffentlichung seines Reports wird im Weltverband weiterhin gestritten.
Zuletzt hatte Blatter Vermutungen zurückgewiesen, dass er eine Reise in die
USA wegen der dort laufenden Ermittlungen seit längerem bewusst vermeide.
Die Anschuldigungen richteten sich nicht gegen ihn, hatte der Schweizer
Anfang des Monats betont.
27 May 2015
## LINKS
[1] http://www.nytimes.com/2015/05/27/sports/soccer/fifa-officials-face-corrupt…
[2] /Korruption-bei-der-Fifa/!5028766
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