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# taz.de -- Sparmaßnahmen beim Elterngeld: Schröder will Papas bei Laune halt…
> Immer mehr gutverdienende Väter nehmen Elternzeit. Darum soll das
> Elterngeld zumindest im oberen Einkommensbereich nicht gekürzt werden.
Bild: 60 Prozent der befragten Männer im Familienreport 2010 würden für ihre…
BERLIN taz | Die Höchstgrenze des Elterngeldes von 1.800 Euro soll im Zuge
der Sparmaßnahmen nicht angetastet werden, sagte Familienministerin
Kristina Schröder (CDU) am Dienstag bei der Vorstellung des Familienreports
2010. Zu anderen Einsparungen, auch beim Elterngeld, werde es aber kommen.
Wie die aussehen könnten, ließ die Ministerin offen.
"Wenn wir beim Elterngeld die Höchstgrenze auf beispielsweise 1.200 Euro
absenken, würden die Väter wegfallen", sagte Schröder. Oder anders gesagt:
Wenn Väter, die in der Regel mehr verdienen als Mütter, keinen
(finanziellen) Anreiz mehr bekämen, nähmen sie auch keine Elternzeit. Laut
Familienreport erhielt knapp die Hälfte der Väter 2009 mehr als 1.000 Euro
Elterngeld, 36 Prozent sogar mehr als 1.200 Euro.
"Das Elterngeld ist ein Erfolgsmodell", sagte Kristina Schröder. Dem
Familienreport zufolge nahm 2009 jeder fünfte Vater die beiden
Partnermonate. Vor Einführung des Elterngeldes waren es 3,5 Prozent. 60
Prozent aller befragten Männer wären heute bereit, für ihre Kinder eine
berufliche Auszeit zu nehmen.
Der Familienreport, der im vergangenen Jahr zum ersten Mal vom
Familienministerium veröffentlicht wurde, wertet Daten und
Umfrageergebnisse zum Familienleben in Deutschland aus. "Gerade in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist die Familie das stabile Fundament
unserer Gesellschaft", sagte Schröder.
Der Bericht zeigt unter anderem, dass ein Kind, dessen Eltern beide
berufstätig sind, ein dreimal geringeres Armutsrisiko hat als ein Kind in
einer sogenannten Einelternfamilie. Gleichzeitig stieg die Zahl der
Alleinerziehenden. In den neuen Bundesländern erziehen heute 26 Prozent
aller Mütter und Väter ihre Kinder allein, in den alten Bundesländern sind
es 17 Prozent.
Ministerin Schröder bewertete die Bekämpfung von Kinderarmut in Deutschland
im internationalen Vergleich als erfolgreich. "Für mehr als 1,7 Millionen
Kinder hat das Kindergeld eine armutsreduzierende Wirkung", heißt es im
Report. Und durch den Kinderzuschlag würden rund 300.000 Kinder von
Geringverdienern vor der Armutsfalle bewahrt.
Darüber hinaus macht der Report deutlich, dass immer mehr Frauen die
Haupternährerinnen der Familie sind. 1991 waren es im Osten 11 Prozent,
heute sind es 15 Prozent. Im Westen ist die Rate von 7 auf 11 Prozent
gestiegen. Im Osten dominiert das Modell, dass beide Partner gleichzeitig
zum Familieneinkommen beitragen, während im Westen fast 62 Prozent der
Männer die Haupternährer sind.
2 Jun 2010
## AUTOREN
Simone Schmollack
Simone Schmollack
## TAGS
Feminismus
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