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# taz.de -- Guantanamo wird wohl nicht geschlossen: Niemand will die Gefangenen
> Barack Obama hatte versprochen, das weltweit kritisierte Gefangenenlager
> Guantánamo zu schließen. Daraus wird wohl nichts, sagt jetzt
> Verteidigungsminister Robert Gates.
Bild: George W. Bush hatte das Gefangenenlager nach den Terroranschlägen 2001 …
WASHINGTON dpa | Das US-Gefangenlager Guantánamo wird entgegen
Versprechungen von Präsident Barack Obama wohl doch nicht geschlossen.
Verteidigungsminister Robert Gates sagte, die Aussichten, dass das weltweit
kritisierte Lager auf Kuba tatsächlich aufgelöst wird, seien "sehr, sehr
gering".
Gates begründete dies mit Widerstand im Parlament, die mutmaßlichen
Terroristen in Gefängnissen auf dem US-Festland unterzubringen. Außerdem
seien nur wenige andere Länder bereit, Guantánamo-Insassen aufzunehmen,
machte Gates vor einem Kongressausschuss am Donnerstag (Ortszeit) klar.
CIA-Geheimdienstchef Leon Panetta hatte jüngst sogar eine ganz besondere
Aufgabe für Guantánamo ins Auge gefasst: Auch Al-Kaida-Chef Osama bin Laden
sollte in das Lager kommen - falls er den Amerikanern tatsächlich eines
Tages ins Netz geht.
Das Lager, in dem derzeit noch 172 Gefangene einsitzen, ist stark
umstritten in den USA: Obama hatte in einer medienwirksamen Geste zwei Tage
nach Amtsantritt im Januar 2009 eine Anordnung unterschrieben, Guantánamo
innerhalb eines Jahres zu schließen. Zwar hat er das Versprechen nicht
eingehalten. Doch am Ziel der Schließung hält Obama weiterhin fest -
allerdings ohne sich auf ein neues Datum festzulegen.
Das Lager hatte Obama-Vorgänger George W. Bush nach den Terroranschlägen
2001 errichten lassen. Dort finden auch die umstrittenen Militärtribunale
statt. Menschenrechts-Gruppen kritisieren die Haftbedingungen und die
Tatsache, dass die allermeisten Gefangenen dort seit vielen Jahren
eingesperrt sind, ohne dass die USA Anklage erhoben haben.
18 Feb 2011
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