# taz.de -- Liveticker nach dem Beben in Japan: Gefahr nun auch von Nummer 5 | |
> Militärhubschrauber werfen Wasser auf Unglücks-Reaktor 3. Auch bei | |
> Reaktor Nummer 5 sinkt der Wasserstand und steigt der Druck. Die Zahl der | |
> Tsunami-Opfer liegt nun bei über 5.000. | |
Bild: Soldaten in Fukushima sichten, welche Gebiete radioaktive Strahlung abbek… | |
7.59 Uhr: Radioaktiver Unfall in Kanada | |
Aus einem kanadischen Atomkraftwerk sind tausende Liter leicht radioaktiv | |
verseuchten Wassers in den Ontario-See gelangt. Der Vorfall habe aber nur | |
"vernachlässigenswerte Auswirkungen auf die Umwelt und keine Auswirkungen | |
auf die Gesundheit von Menschen", heißt es in einer Erklärung des | |
Kraftwerksbetreibers Ontario Power. Die Qualität des Trinkwassers in der | |
Region sei durch den Vorfall nicht betroffen. Auch die kanadische | |
Atomsicherheitsbehörde teilte mit, das Risiko für Umwelt und Menschen sei | |
"vernachlässigenswert". | |
Nach Angaben von Ontario Power gelangten 73.000 Liter Wasser aus dem Akw | |
Pickering wegen eines Dichtungsproblems an einer Pumpe in den See, der an | |
der Grenze zwischen Kanada und den USA liegt. Das Wasser enthielt den | |
Angaben zufolge Spuren von Tritium, einem radioaktiven Material. | |
7.50 Uhr: Tokio droht erneut großer Stromausfall | |
In der Großregion Tokio mit mehr als 35 Millionen Menschen ist laut dem | |
Handelsminister Banri Kaieda erneut ein großflächiger Stromausfall möglich. | |
Dies könne geschehen, wenn die Stromnachfrage über die des | |
Donnerstagmorgens steige, sagt Kaieda. | |
7.31 Uhr: Panikkäufe in China | |
Die Katastrophe in Japan hat in China Panikkäufe von Salz ausgelöst. Im | |
Glauben, sich mit dem darin enthaltenen Jod gegen eine mögliche radioaktive | |
Verstrahlung schützen zu können, kauften viele Chinesen nun verstärkt | |
Speisesalz, wie Mitarbeiter in Supermärkten und Medien berichteten. Eine | |
Angestellte der französischen Supermarktkette Carrefour in Shanghai sagte, | |
schon am frühen Morgen sei Salz ausverkauft gewesen. Binnen einer halber | |
Stunde nach Öffnung des Geschäftes habe es keines mehr gegeben. | |
Eine Mitarbeiterin eines Supermarktes in der südchinesischen Stadt | |
Guangzhou sagte, die Nachfrage nach Salz sei derart gestiegen, dass die | |
Filiale es nun rationiere. "Jeder Kunde darf nur zwei Packungen kaufen." | |
Als Maßnahme gegen Jodmangel enthält Speisesalz in China fast immer Jod. | |
Das chinesische Radio berichtete allerdings, die in Jodsalz enthaltene | |
Menge sei zu gering, um die Schilddrüse im Ernstfall zu schützen. | |
6.50 Uhr: Zahl der Opfer liegt bei über 5.000 | |
Die Polizei hat binnen weniger Stunden die Zahl der offiziell registrierten | |
Todesopfer nach der Naturkatastrophe noch einmal deutlich nach oben | |
korrigiert. Sie nannte 5.198 Tote. Am Morgen hatte die Zahl der bestätigten | |
Opfer noch bei knapp 4.400 gelegen. | |
Mindestens 9.000 Menschen gelten zudem noch als vermisst. Stündlich | |
schwinden die Chancen, in den vom Beben und den Riesenwellen verwüsteten | |
Gebieten noch Menschen lebend zu retten. Mit den tausenden Toten erlebt | |
Japan die größte nationale Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg, als zwei | |
Atombomben das Land trafen. | |
6.27 Uhr: Hundt setzt weiter auf Wachstum | |
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt setzt trotz der Atomkatastrophe in Japan | |
auf eine positive konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. "Unsere | |
Wirtschaft ist im internationalen Wettbewerb gut aufgestellt." | |
Wichtig sei, "dass die Tarifpartner weiterhin produktivitätsorientierte | |
Lohnabschlüsse vereinbaren, die auf die Lage der unterschiedlichen Branchen | |
und Unternehmen Rücksicht nehmen". | |
6.13 Uhr: USA will US-Bürger evakuieren | |
Die US-Regierung ordnete erste Evakuierungen von US-Bürgern aus Japan an | |
und kündigte an, Flugzeuge zu chartern, um Bürgern zu helfen, die vor den | |
erhöhten Strahlenwerten in dem asiatischen Land fliehen wollen. Von den | |
freiwilligen Evakuierungen waren rund 600 Angehörige von Mitarbeitern der | |
US-Regierung in Tokio und Yokohama betroffen. Zuvor hatte das | |
US-Außenministerium eine Reisewarnung für ganz Japan herausgegeben und | |
ihren Bürgern nahe gelegt, das Land zu verlassen. Für Menschen im Süden | |
Japans bestehe zwar geringere Gefahr, die wechselnden Wetter- und | |
Windverhältnisse könnten aber in den kommenden Tagen zu einem Anstieg der | |
radioaktiven Strahlung auch an anderen Orten im Land führen. | |
5.34 Uhr: Nummer 5 wird zum weiteren Problem-Reaktor | |
Laut BBC hat ein japanischer Regierungsmitarbeiter zugegeben, dass jetzt | |
auch der Zustand im Reaktor 5 ein immer größeres Problem wird. Auch hier | |
würde der Wasserstand im Reaktor sinken und der Druck steigen. | |
5.19 Uhr: Japan lehnt G7-Hilfe ab | |
Eine Intervention der sieben führenden Industrieländer (G7) am Devisenmarkt | |
ist nach Ansicht des japanischen Wirtschaftsministers Kaoru Yosano nicht | |
nötig. Die Auswirkungen des Jahrhundertbebens auf die Wirtschaft seien | |
begrenzt, sagte der Minister. "Ich denke nicht, dass Aktien- und | |
Devisenmärkte in Aufruhr sind", sagte Yosano auf die Frage, ob die | |
G7-Länder gegen den Anstieg des Yen vorgehen sollten. "Wir hätten gerne | |
psychologische Unterstützung der G7", sagte er. | |
5.11 Uhr: Druck im Reaktor 3 steigt wieder | |
Der Druck im Reaktorblock 3 steigt nach Angaben des AKW-Betreibers Tepco | |
wieder. | |
4.43 Uhr: Vorbereitungen für Bodeneinsatz | |
Die Polizei kündigt an, dass die Armee am Nachmittag damit beginnen wird, | |
die beschädigten Reaktoren im Atomkraftwerk mit Wasserwerfern abzukühlen. | |
Anders als vor kurzem noch angegeben ist das Dach des Reaktors 4 bis auf | |
den Rahmen zerstört. Bislang hatte es geheißen, dass ein Kühleinsatz per | |
Hubschrauber erschwert sei, weil das Dach noch intakt sei. | |
Verteidigungsminister Kitazawa kündigte an, dafür elf Wasserfahrzeuge | |
bereit zu stellen. Wann sie eingesetzt werden, bleibt unklar. Momentan ist | |
die Strahlung noch zu hoch. | |
4.24 Uhr: Kühlmanöver aus der Luft | |
Der Kampf gegen die Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima Eins | |
wird nun aus der Luft geführt: Seit dem frühen Morgen (Ortszeit) werfen | |
zwei Armee-Hubschrauber Tonnen von Wasser über dem Reaktor 3 ab. Zusätzlich | |
gehen Wasserwerfer in Stellung. | |
Jeder der Hubschrauber kann Angaben des Fernsehsenders NHK zufolge 7,5 | |
Tonnen Wasser fassen. Die Helikopter durften aber nicht über dem Kraftwerk | |
kreisen, sondern müssen wegen der gefährlichen radioaktiven Strahlen im | |
Vorbeifliegen Wasser ablassen. Viermal ergoss sich ein riesiger Schwall | |
über den Block 3, dessen Dach bei einer Explosion abgerissen worden war. | |
Fraglich bleibt, wie zielgenau sie treffen. | |
Die Helikopter sind nach nach Angaben von NHK mit einer Bleiplatte am Boden | |
verstärkt, mit der die Besatzung vor radioaktiver Strahlung geschützt | |
werden soll. | |
Zuletzt ist eine Strahlung von 4,13 Millisievert pro Stunde gemessen | |
worden. | |
3.04 Uhr: Immer mehr Menschen fliehen | |
In der Präfektur Fukushima verlassen immer mehr Menschen ihre Häuser und | |
bringen sich in Sicherheit. Wie der Fernsehsender NHK berichtet, fliehen | |
derzeit weitere 28 000 Menschen vor der Gefahr radioaktiver Verstrahlung. | |
Weiter im Nordosten kämpfen die Menschen unterdessen gegen bittere Kälte. | |
Benzin und Nahrungsmittel werden immer knapper. | |
Viele Notunterkünfte in der Region seien aber schon überfüllt und könnten | |
keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen, berichtet NHK weiter. Deshalb müssen | |
viele Menschen jetzt auch auf umliegende Präfekturen ausweichen. | |
In den Präfekturen Yamagata und Tochigi seien nun Experten damit | |
beschäftigt, Menschen aus Fukushima auf Radioaktivität zu überprüfen und | |
medizinisch zu versorgen. | |
Auch im Großraum Tokio mit rund 35 Millionen Einwohnern werden die Menschen | |
zunehmend nervös. Vor allem Familien und Ausländer machen sich auf den Weg | |
in den Süden oder verlassen das Land. | |
2.48 Uhr: Yen steigt auf Rekordhoch | |
Die japanische Währung Yen ist gegenüber dem Dollar auf den höchsten Wert | |
seit dem Zweiten Weltkrieg gestiegen. An der New Yorker Börse kostete ein | |
Dollar am Mittwoch (21.40 Uhr MEZ) 79,78 Yen, während es am Dienstag etwa | |
um die gleiche Zeit noch 113,01 Yen gewesen waren. Auch auf den aisatischen | |
Märkten stieg der Wert des Yen gegenüber der US-Währung. | |
Japanische Investoren, die den Yen in ausländischen Fonds angelegt hatten, | |
holen offensichtlich das Geld zurück, um es für die Finanzierung des | |
Wiederaufbaus in Japan einzusetzen. Deswegen kaufen Händler massiv Yen ein, | |
um dem Anstieg des Wertes zuvorzukommen. Dadurch verteuert sich die | |
Währung. Aber auch Spekulanten mischen derzeit heftig mit. | |
2.12 Uhr: Hubschrauber bespritzen Reaktor mit Wasser | |
Am havarierten Atomkraftwerk Fukushima Eins hat ein Kühlversuch aus der | |
Luft begonnen. Der Fernsehsender NHK zeigte am Donnerstagmorgen (Ortszeit), | |
wie zwei Hubschrauber über den Anlagen kreisten und Wasser über dem Reaktor | |
3 abwarfen. | |
Jeder der Hubschrauber kann Angaben des Fernsehsenders zufolge 7,5 Tonnen | |
Wasser fassen. Mehrmals ergoss sich ein riesiger Schwall über den Block 3, | |
dessen Dach bei einer Explosion abgerissen worden war. | |
Das Kühlwasser aus der Luft soll die Temperatur im Kraftwerksinnern senken. | |
Die Brennelemente dort enthalten auch hochgiftiges Plutonium und liegen | |
teilweise frei. Militär-Hubschrauber haben damit begonnen, das AKW | |
Fukushima mit Wasser zu besprühen. | |
Zuvor waren die Arbeiten zur Kühlung der Brennstäbe wegen zu hoher | |
Strahlenbelastung vorübergehend unterbrochen worden. | |
2.06 Uhr: Brennstäbe von Reaktor 4 liegen frei | |
Nach Einschätzung der US-Atomregulierungsbehörde NRC befindet sich | |
Abklingbecken des Reaktors 4 so gut wie kein Wasser mehr. Damit liegen die | |
Brennstäbe komplett frei. NRC-Direktor Gregory Jaczko geht davon aus, dass | |
das Abklingbecken defekt und das Wasser abgelaufen ist. "Wir glauben, dass | |
die Strahlenbelastung extrem hoch ist", sagte Jaczko. Dies wiederum könnte | |
die Arbeit zur Eindämmung der Krise behindern. Er plädierte dafür, den | |
Radius der Evakuierungszone von derzeit 30 auf 80 Kilometer auszuweiten. | |
Japans Behörden dementierten sogleich diese Darstellung. Jaczko hingegen | |
beteuert, dass er die Informationen von seinen Mitarbeitern aus Tokio | |
bekommen habe, die mit japanischen Kollegen in Kontakt stünden. | |
1.41 Uhr: Nikkei stürzt erneut ab | |
Die Stimmung an der japanischen Börse bleibt nervös. Zum Handelsstart am | |
Donnerstag - dem vierten Handelstag nach der Naturkatastrophe - verlor der | |
Nikkei für 225 führende Werte nach der ersten halbe Stunde 4,36 Prozent und | |
notierte mit einem Verlust von 396,89 Punkten bei 8696,83 Zählern. Dabei | |
hatte sich der Nikkei am Vortag merklich erholt. | |
Die japanische Notenbank reagierte erneut mit gigantischen Finanzspritzen. | |
Sie stellte den Banken fünf Billionen Yen (etwa 45 Milliarden Euro) | |
kurzfristige Notfall-Liquidität zur Verfügung. Bereits in den Tagen zuvor | |
hatte die Notenbank Dutzende Milliarden Euro zur Beruhigung der | |
Finanzmärkte in das Bankensystem gepumpt. | |
1.31 Uhr: Opferzahlen steigen weiter | |
Die Zahl der offiziell registrierten Todesopfer nach der Naturkatastrophe | |
in Japan steigt ebenso wie die Zahl der Vermissten weiter. Insgesamt 4377 | |
Tote hat die Polizei inzwischen verzeichnet, berichtet der japanische | |
Fernsehsender NHK am Mittwochmorgen (Ortszeit). Zusammen mit den Vermissten | |
ergebe sich inzwischen sogar die Zahl von 13 400 Opfern. Stündlich | |
schwinden die Chancen, in den vom Beben und den Riesenwellen verwüsteten | |
Gebieten noch Menschen lebend zu retten. Mit den tausenden Toten erlebt | |
Japan die größte nationale Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg, als zwei | |
Atombomben das Land trafen. | |
0.41 Uhr: Lage in japanischen Notlagern wird immer angespannter | |
Bei winterlichen Temperaturen wird die Lage für die betroffenen Menschen in | |
den Katastrophengebieten immer unerträglicher. In einer Grundschule in der | |
Stadt Sendai entfachten die dort untergebrachten Menschen im Morgengrauen | |
mit Holzscheiten Feuer unter Fässern, um heißes Wasser zuzubereiten. Die | |
Fensterscheiben sind im Inneren des Gebäudes vereist. Die Menschen | |
versuchen sich mit Decken warm zu halten. "Die Gasvorräte gehen zu Ende", | |
sagte ein Reporter des japanischen Fernsehens. An den Wassertanks bildeten | |
sich Schlangen geduldig wartender Menschen. Auch Benzin an den wenigen noch | |
geöffneten Tankstellen geht aus. | |
0.18 Uhr: Bundesregierung empfiehlt Deutschen: Tokio verlassen | |
Die Bundesregierung hat die rund 1000 verbliebenen Deutschen im Großraum | |
Tokio wiederholt dazu geraten, sich im Süden Japans in Sicherheit zu | |
bringen oder ins Ausland zu reisen. Es handle sich um eine „erhebliche | |
Aktualisierung“ der Reisehinweise für Japan, betonte ein Sprecher des | |
Auswärtigen Amtes. Zwar steht das Wetter im Moment günstig, weshalb der | |
Wind die Radioaktivität derzeit noch auf das Meer hinaustreibt. Aber die | |
Situation rund um den Krisenreaktor Fukushima wird immer dramatischer. Und | |
der Wind könnte jederzeit drehen. Viele Deutsche Firmen haben ihre | |
Vertretungen inzwischen ins südliche Osaka verlegt. Frankreich rät | |
inzwischen ganz von Reisen nach Japan ab. | |
23.45 Uhr: G7-Finanzminister wollen über Hilfe beraten | |
Die Finanzminister der Gruppe der sieben führenden Industrieländer (G7) | |
wollen Kreisen zufolge am Donnerstag in einer Konferenzschaltung über Hilfe | |
für Japan beraten. Wie aus G7-Kreisen verlautete, wollen die Finanzminister | |
über Maßnahmen sprechen, wie der Inselstaat nach dem verheerenden Erdbeben | |
bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen unterstützt werden kann. Ob | |
die Finanzminister und Zentralbanker auch über eine Intervention am | |
japanischen Devisenmarkt diskutieren wollen blieb zunächst unklar. | |
Im Gespräch waren zuletzt in den Medien verschiedene Wege, um der | |
drittgrößten Volkswirtschaft finanziell zu helfen. Die Rede war vom Ankauf | |
japanischer Anlehen wie auch von koordinierte Interventionen der | |
Notenbanken an den Devisenmärkten mit dem Ziel eines niedrigeren | |
Yen-Kurses. Das könnte japanischen Exporten in dieser für das Land extrem | |
schwierigen Situation helfen. Spekuliert wurde auch, ob die Europäische | |
Zentralbank (EZB) wegen Japan auf ihre bereits signalisierte | |
Leitzinserhöhung verzichten könnte. | |
23.23 Uhr: Tepco will Stromversorgung wiederherstellen | |
Techniker des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima wollen am | |
Donnerstagmorgen (Ortszeit) mit der Wiederherstellung der Stromversorgung | |
beginnen. Man versuche, eine neue Stromleitung zu legen, so dass die | |
Kühlung wieder in Betrieb genommen werden könne, zitierte der staatliche | |
Sender NHK einen Sprecher des Kraftwerksbetreibers Tepco auf seiner | |
Internetseite. Die Stromversorgung in Fukushima war als Folge des | |
verheerenden Erdbebens vom Freitag zusammengebrochen. Am Mittwoch sei eine | |
Reparatur der Stromversorgung an der hohen Strahlung auf dem | |
Kraftwerksgelände gescheitert, hieß es in dem Bericht. | |
22.55 Uhr: Gouverneur kritisiert Evakuierung | |
Der Gouverneur der Region Fukushima hat die Organisation der Evakuierungen | |
kritisiert. Yuhei Sato sagte laut BBC, die Menschen aus Fukushima hätten | |
ihre Grenze der Angst und Sorge erreicht. | |
22.25 Uhr: Evakuierung ausgeweitet | |
Die Evakuierung der Gegend um das japanische Atomkraftwerk Fukushima I wird | |
nach Informationen des Fernsehsenders NHK ausgeweitet. Wegen der Gefahr | |
radioaktiver Verstrahlung müssten weitere 28.000 Menschen in der Präfektur | |
Fukushima ihre Häuser verlassen, meldete der Sender am Donnerstag | |
(Ortszeit). Viele Notunterkünfte in der Region seien aber schon zu | |
überfüllt, um neue Atom-Flüchtlinge aufzunehmen. Deshalb würden die | |
Menschen jetzt auch auf umliegende Präfekturen verteilt. | |
22.23 Uhr: Neckarwestheim I und Philippsburg I gehen noch heute Nacht vom | |
Netz | |
Der Energieversorger EnBW nimmt die Reaktoren Neckarwestheim I und | |
Philippsburg I noch in der Nacht zum Donnerstag vom Netz. Damit folge das | |
Unternehmen Anordnungen des Umweltministeriums Baden-Württemberg, teilte es | |
am Mittwochabend in Karlsruhe mit. Der Betriebszustand der Meiler sei nach | |
dem Herunterfahren vergleichbar mit dem während einer Revision. | |
22.20 Uhr: Wall Street erschüttert | |
Die Angst vor einem Super-GAU in Japan hat am Mittwoch erneut die Wall | |
Street erschüttert. Der Dow-Jones-Index der 30 führenden Industriewerte | |
fiel laut vorläufigen Berechnungen um 242 Punkte oder zwei Prozent auf | |
11.613 Zähler. Es war der stärkste Einbruch seit August vergangenen Jahres. | |
Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 51 Punkte oder 1,9 Prozent und | |
schloss bei 2.617 Zählern. | |
22.00 Uhr: Am Freitag droht radioaktive Verseuchung, sagt französischer | |
Experte | |
Spätestens am Freitag droht im japanischen Atomkraftwerk Fukushima I nach | |
Einschätzung französischer Atomexperten eine nukleare Verseuchung größeren | |
Ausmaßes. Die Stunden bis dahin sind nach Darstellung der Fachleute | |
entscheidend für die Kühlung der abgebrannten Brennelemente im Reaktor 4. | |
Gelinge es nicht, das Abklingbecken bis dahin wieder aufzufüllen, werde | |
eine "sehr bedeutende" Verseuchung die Folge sein, erklärte der Direktor | |
für Anlagensicherheit beim Institut für Strahlenschutz und | |
Nuklearsicherheit (IRSN), Thierry Charles, am Mittwoch in Paris nach | |
Angaben der Agentur AFP. | |
"In den nächsten 48 Stunden entscheidet es sich", sagte Charles vor | |
Journalisten. Bis dort alle gebrauchten, aber noch stark radioaktiven | |
Brennelemente vollständig aus dem Wasser ragen, dürften ein Tag oder zwei | |
vergehen. Danach würde der radioaktive Ausstoß auftreten, erläuterte er | |
weiter. "Das birgt aus zwei Gründen ein hohes Risiko: Dieser Ausstoß wird | |
sehr bedeutend sein, und vor allem wird dieses Becken - das praktisch offen | |
daliegt - anschließend den Zutritt zu diesem Gelände verbieten", sagte der | |
IRSN-Experte. | |
21.00 Uhr: Neue Stromleitung fast fertig | |
Im Kampf gegen den Super-Gau keimt in Japan neue Hoffnung: Die | |
Betreiberfirma des in eine schwere Krise geratenen Atomkraftwerks Fukushima | |
1 teilte am Donnerstagmorgen (Ortszeit) mit, dass eine zur | |
Wiederherstellung der Kühlsysteme benötigte Stromleitung fast fertig sei. | |
Die Leitung solle "so schnell wie möglich" in Betrieb genommen werden, | |
sagte ein Sprecher des Kraftwerkbetreibers Tokyo Electric Power Co. | |
(Tepco), Naoki Tsunoda. | |
20.00 Uhr: USA bauen Überwachungssystem aus | |
Die USA bauen aus Sorge vor einer möglichen Strahlenbelastung aus Japan ihr | |
Überwachungssystem aus. Im Westen der USA sowie im Pazifik sollten weitere | |
Strahlungsmonitore aufgestellt werden, kündigte die Umweltbehörde EPA am | |
Mittwoch an. Die EPA überwacht die Radioaktivität in der Region bereits im | |
Rahmen ihres sogenannten RadNet-Systems, das die Belastung in der Luft, im | |
Trinkwasser sowie in Milch und Regen misst. | |
Die Daten der neuen Monitore können auf der Website der EPA eingesehen | |
werden, wie die Behörde mitteilte. Die Geräte sollen in den | |
US-Küstenstaaten sowie auf Hawaii, Guam und Amerikanisch-Samoa installiert | |
werden. Die US-Atomsicherheitsbehörde NRC erwartet nach eigenen Angaben | |
nicht, dass eine schädliche Menge Radioaktivität aus Japan die USA | |
erreichen könnte. | |
19.47 Uhr: Neckarwestheim 1 und Philippsburg 1 gehen vom Netz | |
Das Umweltministerium in Baden-Württemberg hat am Mittwochabend angeordnet, | |
die Kernkraftwerke Neckarwestheim 1 und Philippsburg 1 vom Netz zu nehmen. | |
Damit werde das von der Bundesregierung beschlossene Moratorium umgesetzt, | |
wonach die bundesweit sieben ältesten Atomkraftwerke für drei Monate ihren | |
Betrieb einstellen, teilte die Behörde am Abend mit. Die Regierung hatte | |
damit auf die Atomkatastrophe im japanischen Meiler Fukushima reagiert. Der | |
Betreiber der beiden baden-württembergischen Kernkraftwerke, der | |
Energiekonzern EnBW, kann gegen die Anordnung innerhalb eines Monats nach | |
Zustellung klagen. | |
Begründet wird der Schritt damit, dass nach dem Atomgesetz ein | |
Gefahrenverdacht vorliege, der eine einstweilige Betriebseinstellung | |
rechtfertige. Ein derartiger Verdacht sei bereits dann gegeben, wenn sich | |
wegen begründeter Unsicherheiten im Rahmen der Risikovorsorge | |
Schadensmöglichkeiten nicht völlig ausschließen ließen. | |
19.45 Uhr: Merkel nimmt morgen Stellung | |
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt am Donnerstag (09.00 Uhr) in | |
einer Regierungserklärung Stellung zur Erdbebenkatastrophe in Japan und den | |
Konsequenzen für die deutsche Atompolitik. Die Regierung will die sieben | |
ältesten Meiler während eines dreimonatigen Moratoriums abschalten, die | |
Opposition kritisiert das als unzureichend. SPD, Linke und Grüne verlangen, | |
die sieben ältesten Meiler und das Akw Krümmel dauerhaft stillzulegen. | |
19.30 Uhr: US-Soldaten müssen Abstand halten | |
Die US-Soldaten im Rettungseinsatz in Japan sind angewiesen worden, | |
mindestens 80 Kilometer Abstand vom Atomkraftwerk Fukushima I zu halten. | |
Das teilte das Verteidigungsministerium in Washington am Mittwoch mit. | |
Außerdem würden die Truppen vor Einsätzen in möglicherweise belasteten | |
Gebieten mit Strahlenschutz-Medikamenten versorgt. | |
Derzeit halten sich 17.000 Soldaten der US-Marine an Bord von 14 Schiffen | |
vor der Küste Japans auf, wie Pentagon-Sprecher Oberst Dave Lapan sagte. | |
Wie viele Soldaten von anderen Einheiten der US-Streitkräfte darüber hinaus | |
an dem Hilfseinsatz beteiligt sind, konnte er nicht sagen. | |
19.15 Uhr: Kein Wasser mehr in Reaktor 4 | |
Im Abklingbecken des Reaktors Vier befindet sich nach Angaben der | |
US-Atomregulierungsbehörde NRC kein Wasser mehr. Die Radioaktivität sei | |
extrem hoch. | |
18.50 Uhr: Drohne der US-Luftwaffe soll Einblick in Reaktoren bringen | |
Ein unbemanntes Flugzeug des US-Militärs soll mit seinen hochauflösenden | |
Kameras an diesem Donnerstag mehr Klarheit über das Innere der havarierten | |
Atomreaktoren in Fukushima bringen. Das berichtete die japanische | |
Nachrichtenagentur Kyodo am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit). Die Drohne | |
Global Hawk hat zudem Wärmebildkameras an Bord. Seit dem schweren Erdbeben | |
und Tsunami vom Freitag kämpft Japan an den schwer beschädigten Reaktoren | |
des Atomkraftwerks Fukushima gegen mögliche Kernschmelzen. | |
Hohe Strahlung und böiger Wind hatten am Mittwoch den Einsatz von | |
Hubschraubern verhindert, die mit Wasser von oben die Reaktorblöcke 3 und 4 | |
kühlen sollten. Beide Meiler sind durch Feuer und Explosionen teilweise | |
zerstört. Der Einsatz war angeordnet worden, um die Brennstäbe mit | |
Meerwasser und Borsäure zu kühlen. Alternativ prüften die Behörden den | |
Einsatz von Wasserwerfern. Mit den Löschkanonen könnte das Innere der | |
Meiler bewässert werden. Die Fahrzeuge wurden am späten Mittwochabend | |
(Ortszeit) in Fukushima in Stellung gebracht. | |
18.30 Uhr: EU-Staaten sollen Lebensmittel aus Japan kontrollieren | |
Die EU hat die 27 Mitgliedstaaten aufgefordert, aus Japan eingeführte | |
Lebensmittel auf mögliche Strahlenbelastung hin zu untersuchen. Das | |
bestätigte der Sprecher von EU-Gesundheits- und Verbraucherkommissar John | |
Dalli am Mittwoch in Brüssel. | |
Wie Diplomaten berichteten, habe es über das europäische Schnellwarnsystem | |
für Nahrungs- und Futtermittel (RASSF) eine entsprechende Mitteilung an die | |
EU-Länder gegeben. Mögliche Funde sollen an das System zurückgemeldet | |
werden. | |
18.15 Uhr: Mehr als 4.300 Tote | |
Die Zahl registrierter Todesopfer nach dem verheerenden Erdbeben und | |
Tsunami in Japan ist am Mittwoch weiter gestiegen. Die Polizei bestätigte | |
den Tod von 4312 Menschen in zwölf Präfekturen, wie die japanische | |
Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Um Mitternacht (Ortszeit) waren offiziell | |
noch 8606 Menschen in sechs Verwaltungsbezirken vermisst gemeldet. | |
17.05 Uhr: Oettinger befürchtet "katastrophale Entwicklungen" in den | |
kommenden Stunden | |
EU-Energiekommissar Günther Oettinger befürchtet in den nächsten Stunden | |
"weitere katastrophale Entwicklungen" in den japanischen Unglücksreaktoren. | |
Das Kraftwerk Fukushima sei "außerhalb einer fachmännischen Kontrolle", | |
sagte der deutsche Kommissar am Mittwoch vor einem EU-Parlamentsausschuss | |
in Brüssel. Die Kühlung funktioniere nicht und zum Teil seien Brennelemente | |
freiliegend. "Ich bin mir sicher, dass wir noch nicht am Ende dieser | |
tragischen und weitreichenden Katastrophe angelangt sind", sagte Oettinger. | |
Für die Menschen auf der Insel bestehe "sicherlich eine Gefahr für Leib und | |
Leben". | |
16.55 Uhr: Chef der IAEA: Lage "sehr ernst" | |
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Yukiya Amano, hat die | |
Situation in Fukushima Eins als "sehr ernst" bezeichnet. Er werde so | |
schnell wie möglich selbst nach Japan fliegen und danach eine Sondersitzung | |
des Gouverneursrats einberufen, sagte der Japaner am Mittwoch in Wien. | |
16.44 Uhr: USA senden Messgeräte | |
US-Energieminister Steven Chu teilte laut BBC mit, die USA senden | |
Ausrüstung zur Messung radioaktiver Strahlung am Boden und 39 Mitarbeiter | |
zur Unterstützung nach Japan. | |
16.30 Uhr: Behörden sind besorgt über Lage in Fukushima I | |
Japanische Behörden haben der Internationalen Atomenergiebehörde ihre | |
Sorgen über den Zustand der Reaktoren 3 und 4 im AKW Fukushima I | |
mitgeteilt. Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa sagte am Mittwoch, dass | |
die Selbstverteidigungsarmee sich darauf vorbereiten, Reaktor 4 und | |
gegebenfalls auch Reaktor 3 mit Wasser zu bespritzen. Zuvor müsste | |
eventuell Schutt, der bei der [1][Explosion gestern] entstanden ist, | |
entfernt werden, teilte die IAEA mit. | |
15.48 Uhr: Venezuela stoppt Atomausbau | |
Venezuelas Präsident Hugo Chavez hat angesichts des drohenden Super-GAU in | |
Japan den geplanten Ausbau der Atomanlagen gestoppt. Ein russisches | |
Unternehmen hatteursprünglich den Auftrag, die Energiegewinnung aus | |
Kernkraftwerken in den kommenden zehn Jahren auszubauen, berichtet die BBC. | |
15.45 Uhr: EU sichert Hilfe zu | |
Die Europäische Union ist bereit, Japan auch im Kampf gegen atomare | |
Gefahren zu helfen. Dies sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso | |
am Mittwoch vor dem Euroapparlament in Brüssel. "Wir sind auch bereit, | |
weitere und gezielte Hilfe hinsichtlich der Lage in den Atomkraftwerken zu | |
leisten, sofern wir darum gebeten werden", sagte er. | |
Man werde nach Angaben eines Kommissionssprechers vor allem Decken, | |
Matratzen, Wasserflaschen und Wassertanks schicken. Eine Gruppe von zehn | |
Experten stehe bereit, um nach Japan zu reisen und dort die | |
EU-Hilfeleistung zu koordinieren. Diese sollten von einem Team begleitet | |
werden, das für den Schutz vor radioaktiver Strahlung sorgen und damit die | |
Bewegungsfreiheit der Experten sicherstellen könne. Die Hilfsgüter sollten | |
vom japanischen Roten Kreuz verteilt werden. | |
15.17 Uhr: Schneeschauer erschweren Rettungsarbeiten | |
Im Nordosten Japans erschweren Schneeschauer die Rettungsarbeiten. Das | |
Gebiet um die Stadt Sendai war besonders stark von dem Tsunami getroffen | |
worden, der am Freitag den Nordosten Japans heimsuchte. Rettungskräfte | |
kämpfen sich mühsam durch die überflutete Einöde, in der vorige Woche noch | |
Häuser und Fabriken standen. Sie suchen weiter nach Überlebenden, obwohl | |
die Chancen mit jeder Minute sinken. | |
Als sei die Lage nicht schon schlimm genug liegen die Temperaturen unter | |
dem Gefrierpunkt. Die Feuerwehr hat ihre Arbeit eingestellt. Die | |
Brandbekämpfer befürchten, wegen der starken Schneefälle nicht zur | |
Feuerwache zurückkehren zu können. "Wir können gerade mal 40 Meter weit | |
gucken", beschreibt ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes die Wetterlage. | |
15.14 Uhr: In Tokio ist es ruhig | |
Die Straßen Tokios sind leer, viele Büros und Schulen geschlossen. "Es ist | |
wie Sonntag", sagt der 62-jährige Taxifahrer Kazushi Arisawa. Aus Angst vor | |
radioaktiver Verseuchung bleiben immer mehr Menschen zu Hause. Sie | |
fürchten, dass der Wind Strahlung vom 240 Kilometer entfernten | |
Katastrophen-Kraftwerk Fukushima nach Tokio weht. Die starken Böen der | |
vergangenen Tage haben die Angst noch verstärkt. Die ständigen | |
Stromausfälle und der ausgedünnte Fahrplan der Bahn tun ein Übriges. Grund | |
sind die Energieausfälle infolge der Atomkatastrophe nach Erdbeben und | |
Tsunami. Viele Firmen haben ihren Mitarbeitern empfohlen, daheim zu | |
bleiben. Deshalb herrscht zur Mittagszeit in den sonst brechend vollen | |
Sushi- und Nudel-Restaurants gähnende Leere. | |
In Elektroläden gehen die Vorräte an tragbaren Geigerzählern zu Ende. Auch | |
andere Geschäfte werden leergekauft, da Menschen sich mit Lebensmitteln, | |
Milch und den Dingen des täglichen Lebens eindecken. Wer es sich leisten | |
kann, versucht in andere Städte oder gleich ins Ausland zu kommen. | |
14.50 Uhr: Deutschland prüft Hilfe für Japan | |
Das Bundesverteidigungsministerium hat nach Worten eines Sprechers eine | |
Vorprüfung eingeleitet, welche Kapazitäten zur Hilfe bei atomaren | |
Katastrophen zur Verfügung gestellt werden könnten. Noch gebe es aber keine | |
Anfrage aus Japan und konkrete Angebote wären verfrüht, sagte der | |
Ministeriumssprecher. | |
Regierungssprecher Steffen Seibert ergänzte, ein Hilfsersuchen Japans sei | |
an die Europäische Union gerichtet worden. Es gehe um Sachmittel wie | |
Wassertanks, Decken oder Matratzen. Die EU wolle sich im Lauf des Tages | |
darüber abstimmen. | |
14.49 Uhr: Bundesregierung rät Deutschen Tokio zu verlassen | |
Wegen der Atomkatastrophe in Japan rät die Bundesregierung den rund 1.000 | |
verbliebenen Deutschen im Großraum Tokio jetzt offiziell, sich in andere | |
Landesteile in Sicherheit zu bringen oder ins Ausland zu reisen. Es handele | |
sich um eine "erhebliche Aktualisierung" der Reisehinweise für Japan, sagte | |
ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin. Teile der | |
deutschen Botschaft sind nach seinen Worten von Tokio nach Osaka verlegt | |
worden, um den Bundesbürgern konsularisch zu helfen. | |
Inzwischen gelten dem Sprecher zufolge keine der etwa 100 Deutschen in den | |
vom Erdbeben und dem Tsunami am schlimmsten betroffenen Regionen mehr als | |
vermisst. | |
14.40 Uhr: Wasserwerfer sollen noch heute eingesetzt werden | |
Noch heute Abend (Ortszeit) könnten Wasserwerfer eingesetzt werden, um | |
Reaktor 4 des AKW Fukushima I zu kühlen, berichtet Kyodo News in Berufung | |
auf die Nationale Polizei. | |
14.25 Uhr: Schutzmantel von Reaktor 3 vermutlich nicht beschädigt | |
Regierungssprecher Yukio Edano sagte am Mittwoch laut Kyodo News, dass es | |
unwahrscheinlich ist, dass der Schutzmantel von Reaktor 3 des AKW Fukushima | |
I schwer beschädigt ist und korrigierte damit frühere Aussagen. Zuvor war | |
[2][Dampf ausgetreten]. | |
13.39 Uhr: China setzt Bewilligungen von AKWs aus | |
China hat die Bewilligung weiterer Kernkraftwerke angesichts des schweren | |
Atomunglücks in Japan vorerst ausgesetzt. Die Sicherheitsstandards in | |
bestehenden und den im Bau befindlichen AKWs müssten überprüft werden, hieß | |
es am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung. Noch am Montag wurde die | |
Atomkatastrophe in Japan auf der jährlichen Pressekonferenz des | |
Premierministers Wen Jiabao im Anschluss an den Nationalen Volkskongress | |
[3][nicht thematisiert]. | |
13.25 Uhr: Bundestag gedenkt der Opfer in Japan | |
Der Deutsche Bundestag hat am Mittwoch mit einer Gedenkminute den tausenden | |
Opfern des Erdbebens und Tsunamis in Japan gedacht. "Wir alle stehen unter | |
dem Eindruck der schrecklichen Ereignisse in Japan, nach denen es kein | |
einfaches Eintreten in die Tagesordnung geben kann. Die Nachrichten aus dem | |
Katastrophengebiet halten die Welt in Atem, auch in unserem Land", sagte | |
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Das Ausmaß dieser Katastrophe | |
erschüttere alle Menschen in Deutschland. | |
An den japanischen Botschafter Takahiro Shinyo gewandt sicherte Lammert | |
Japan "Solidarität und Unterstützung bei der Bewältigung der Katastrophe" | |
zu. Er wisse, dass viele Menschen in Deutschland Japan helfen wollen. | |
13.20 Uhr: Atomkraftgegner würdigt Fukushima-Arbeiter | |
Der [4][Anti-Atomkraft-Aktivist Philip White] vom Citizens Nuclear | |
Information Center in Tokio hat die Leistung der Arbeiter im Atomkraftwerk | |
Fukushima gewürdigt. Die 50 Arbeiter, die verzweifelt versuchen, den | |
Austritt von Radioaktivität zu verhindern, setzten sich hohen Strahlendosen | |
aus und riskierten ihr Leben, sagte White der britischen BBC. Der Unwillen | |
der Behörden, in der Vergangenheit auf Ratschläge bezüglich der Gefahren | |
von Erdbeben und Tsunamis zu hören, habe zu der bedrohlichen Situation | |
geführt. Die Behörden hätten die durchaus begründete Kritik der | |
Atomkraftgegner ernst nehmen sollen, sagte er. | |
12.50 Uhr: Keine Gefahr in Tokio, sagt das Rote Kreuz | |
Das Internationale Rote Kreuz erklärte laut BBC, dass in Tokio derzeit | |
keine Gefahr einer radioaktiven Strahlung bestehe. | |
12.36 Uhr: Frankreich will G20-Sondertreffen | |
Als Reaktion auf die Atom-Katastrophe in Japan will Frankreich ein | |
Sondertreffen der 20 großen Industrie- und Schwellenländer zu | |
Rohstofffragen einberufen. Die Regierung werde in den kommenden Wochen die | |
Energie- und Wirtschaftsminister einladen, um über die "großen | |
Energie-Optionen in der Welt von Morgen" zu beraten, kündigte Präsident | |
Nicolas Sarkozy am Mittwoch im Kabinett an. Frankreich hat derzeit die | |
G20-Präsidentschaft inne. | |
12.30 Uhr: Französische Atomaufsicht besorgt über die Lage in Fukushima I | |
Nach Einschätzung der französischen Atomaufsicht gilt die größte Sorge | |
einem Abklingbecken für verbrauchte Brennstäbe im Reaktor 4 des AKW | |
Fukushima I. Nach einem [5][Brand am Mittwochmorgen] sei die | |
Gebäudestruktur "stark beschädigt". | |
Es verdunste weiteres Kühlwasser aus dem Becken, was zur Entzündung der | |
alten Brennstäbe führen könnte. Der Kraftwerksbetreiber Tepco und die | |
japanischen Behörden suchten nach "zusätzlichen Mitteln", um das verdampfte | |
Kühlwasser zu ersetzen. In welchem Zustand sich die Brennstäbe befinden war | |
laut ASN unklar. | |
Den zweiten der insgesamt sechs Reaktoren von Fukushima versuchte der | |
Betreiber der französischen Behörde zufolge mit weiterem Meerwasser zu | |
kühlen; "das Brennmaterial ist teils beschädigt", stellte die ASN fest. | |
Nach zwei Explosionen am Dienstag sei die Schutzhülle des Reaktorkerns im | |
unteren Bereich "vermutlich" nicht mehr intakt, was den "bedeutenden | |
Anstieg" radioaktiven Niederschlags erklären würde, der an der Anlage | |
zeitweise gemessen worden sei. "Der Strahlenschutz der Arbeiter auf dem | |
Gelände ist sehr besorgniserregend", warnte die ASN. | |
12.11 Uhr: Greenpeace: keine Atom-Wolke wie bei Tschernobyl | |
Selbst bei einem Super-GAU in Fukushima wird es nach Einschätzung von | |
Greenpeace nicht zu weiträumigen atomaren Verseuchungen wie nach | |
Tschernobyl kommen. In dem ukrainischen Meiler sei durch die | |
Graphit-Brennstäbe und durch die Bauweise ein Kamineffekt entstanden, der | |
die Radioaktivität hoch in die Atmosphäre geschleudert habe, sagte | |
Greenpeace-Atomexperte Jan Haverkamp am Mittwoch in Brüssel. Dies sei in | |
Japan ausgeschlossen. | |
Aber weil bei einem Super-GAU in Fukushima I keine Wolke hoch aufsteigen | |
werde, "würde die Radioaktivität in der näheren Umgebung höher sein als in | |
Tschernobyl. Und die Region ist viel dichter bevölkert". Tokio mit seinen | |
32 Millionen Einwohnern liegt 120 Kilometer von den Unglücksreaktoren | |
entfernt. Am frühen Morgen habe der Wind kurze Zeit Richtung Tokios | |
geblasen, sagte Haverkamp. Die dort gemessene Radioaktivität habe sich aber | |
nicht erheblich erhöht. | |
12.00 Uhr: Wasserwerfer sollen Kühlung bringen | |
Die japanische Polizei will einem Fernsehbericht zufolge versuchen, das | |
Abklingbecken im Reaktorblock vier des AKW Fukushima I mit Wasserwerfern zu | |
kühlen. | |
11.55 Uhr: Zahl der Toten über 4.000 | |
Die offizielle Zahl der Toten nach dem schweren Erdbeben und Tsunami in | |
Japan ist auf 4.164 gestiegen. Das berichtete der TV-Sender NHK am | |
Mittwochabend (Ortszeit). Die Zahl der Vermissten geht nach wie vor in die | |
Tausende - sie liege bei mindestens 12.000, hieß es. Hunderttausende leben | |
seit dem schweren Beben vom vergangenen Freitag in Notunterkünften. | |
11.53 Uhr: Kälteeinbruch im Erdbebengebiet | |
Nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe in Japan haben die zahlreichen | |
Betroffenen nun auch noch mit einem Kälteeinbruch mit Schnee zu kämpfen. In | |
einigen Gegenden des Katastrophengebietes im Nordosten des Landes bedeckte | |
am Mittwoch eine Schneedecke die Trümmerlandschaft. In den besonders stark | |
betroffenen Präfekturen Iwate, Miyagi und Fukushima waren die Temperaturen | |
nahe am Nullpunkt. Das Wetteramt sagte für Donnerstag voraus, dass die | |
Temperaturen weiter auf minus fünf Grad fallen würden. Die Einwohner und | |
die Bergungs- und Aufräumteams trifft der Kälteeinbruch umso härter, als | |
sie schon mit einem Mangel an Trinkwasser, Lebensmitteln und Treibstoff | |
sowie mit Stromausfällen und Problemen mit der Telekommunikation zu kämpfen | |
haben. | |
10.57 Uhr: Offizielle Zahl der Toten über 3.700 | |
3.771 Menschen sind offiziell nach Erdbeben und Tsunami gestorben, 8.181 | |
werden noch vermisst, meldet die Kyodo News. 80.000 Soldaten der | |
Selbstverteidigungsarmee sind demnach in den zerstörten Gebieten im | |
Einsatz. | |
10:36 Uhr - Tohoku Electric muss Strom nicht mehr rationieren | |
Aufgrund der gesunkenen Nachfrage hat der Stromversorger Tohoku, der weite | |
Teile des Erdbebengebietes beliefert am Mittwoch seine Lieferungen nicht | |
mehr rationieren müssen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. Im | |
Raum Tokio gibt es allerdings noch Bereiche, wo aufgrund der | |
Erdbebenschäden immer wieder der Strom ausfällt. Hier ist Tokyo Electric | |
Power Co. (TEPCO) zuständig, die Firma, die die havarierten Akws Fukushima | |
I und II betreibt. | |
10:15 Uhr - Hubschrauber können nicht löschen | |
Die Agentur Kyodo berichtet unter Berufung auf das | |
Verteidigungsministerium, per Hubschrauber könne derzeit kein Löschwasser | |
mehr über dem Reaktor abgeworfen werden. Grund sei die hohe radioaktive | |
Strahlung. | |
9:40 Uhr - Japan mobilisiert mehr Soldaten für Bergung | |
Japans Verteidigungsministerium hat die Entsendung von tausenden | |
Reservisten in das Erdbeben- und Tsunamigebiet im Nordosten der Hauptinsel | |
Honshu angekündigt. Rund 6.400 Reservisten würden zur Verstärkung der | |
70.000 Soldaten entsandt, die bereits im Einsatz seien, erklärte das | |
Ministerium am Mittwoch in Tokio. Insgesamt sollen 100.000 reguläre | |
Soldaten bei den Rettungs- und Aufräumarbeiten helfen. Das sind rund 40 | |
Prozent der japanischen Streitkräfte. | |
9:26 Uhr - Weltweite Lieferengpässe bei Telefonen und PCs | |
Japanische Chiphersteller haben ihre Produktion während des Erdbebens im | |
ganzen Land heruntergefahren. Bei den geringsten Erderschütterungen werden | |
die Maschinen sofort und automatisch angehalten und die gesamte Produktion | |
gestoppt, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Mittwoch berichtet. Nun | |
müssen die Fabriken auf Schäden untersucht werden, bevor sie wieder | |
anlaufen, denn Chips können nur unter völlig staubfreien Bedingungen | |
produziert werden. Das kann Monate dauern. | |
Nach Einschätzung von Branchenanalysten wird das Beben deshalb zu | |
weltweiten Lieferengpässen für Komponenten elektronischer Geräte wie | |
Computer oder Mobiltelefone führen. "Das Beben wird in den nächsten | |
Quartalen wohl ziemlich große Folgen für diese Industrie haben", zitiert | |
die Zeitung Len Jelinek, Marktbeobachter vom Analystenhaus IHS iSupply. | |
8:00 Uhr - Japans Börse wieder optimistischer | |
Nach den dramatischen Kursverlusten der vergangenen beiden Tage hat sich | |
die japanische Börse am Mittwoch spürbar erholt. Der Nikkei für 225 | |
führende Werte notierte wieder über 9000 Punkten. Am Mittwoch gewann der | |
Nikkei 5,7 Prozent und notierte bei 9094 Punkten. | |
(Mit Material von dpa, afp, reuters, dapd) | |
Was bisher in der Nacht geschah: | |
Die Lage am Akw Fukushima I verschlimmert sich weiter. Am Mittwoch teilte | |
die Regierung in Tokio mit, dass möglicherweise ein Teil des Druckbehälters | |
des Reaktors 3 beschädigt sei, aus dem anscheinend Dampf austrete. Wegen | |
erhöhter Strahlung in dem Kraftwerk wurden die Techniker, die mit allen | |
Mitteln eine Kernschmelze zu verhindern suchen, vorübergehend in Sicherheit | |
gebracht. | |
Zuvor hatte es im Reaktor 4 der Anlage erneut für etwa 30 Minuten gebrannt. | |
Löscharbeiten waren offensichtlich unmöglich, weil es nach Angeben des | |
Regierungsspreches zu gefährlich war, Hubschrauber einzusetzen. Die Flammen | |
sind anders als beim ersten Brand anscheinend von selbst wieder | |
ausgegangen. | |
Mehr dazu in der [6][Morgenzusammenfassung]. | |
16 Mar 2011 | |
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