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# taz.de -- Hartes Vorgehen in Syrien und Jemen: Weiterer Ort abgeriegelt
> Nach der Gewalt am Wochenende hat die syrische Armee einen weiteren Ort
> nahe Damaskus abgeriegelt. Im Jemen sollen mehrere Demonstranten
> erschossen worden sein.
Bild: Hilferuf in der syrischen Stadt Homs: Amateuraufnahme.
DAMASKUS/SANAA dpa/dapd | Die syrische Armee hat am Montag eine weitere
Ortschaft abgeriegelt, in der es zuvor Demonstrationen gegen das Regime
gegeben hatten. Auch im Jemen gehen die Sicherheitskräfte gewaltsam gegen
Demonstranten vor.
Oppositionelle berichteten, auf den Dächern der Häuser von Al-Moadhamija,
südwestlich von Damaskus, stünden Scharfschützen. Augenzeugen hätten eine
schwarze Rauchwolke über dem Ort gesehen und Schüsse gehört. Einige
Einwohner von Al-Moadhamija seien, durch Gärten und Felder in die
Nachbarortschaft Darja geflüchtet. Soldaten und Angehörige von
Spezialeinheiten hätten zahlreiche Menschen festgenommen. Laut BBC sind
Panzer auf den Hauptstraßen aufgefahren und die Telefonleitungen
unterbrochen.
Sicherheitskräfte durchsuchten im ganzen Land Häuser und Wohnungen und
nahmen Hunderte Menschen fest, wie Menschenrechtsaktivisten am Montag
erklärten. Rami Abdul Rahman von der Syrischen Beobachtergruppe für
Menschenrechte erklärte, die Festnahmen konzentrierten sich auf die
Organisatoren der Proteste und die Teilnehmer. Razzien habe es in den
Städten Homs, Banias, einigen Vororte der Hauptstadt Damaskus und Orten um
Daraa im Süden des Landes gegeben.
Am Sonntagabend hatten sich die Streitkräfte [1][die Stadt Homs
vorgenommen]. Auch dort soll es zu Gewaltexzessen gekommen sein. Seit
Beginn der Proteste am 18. März starben nach Informationen der Organisation
Syrischer Menschenrechtsbeobachter 631 Zivilisten und mehr als 120
Angehörige der Sicherheitskräfte.
## Schüsse auf Demonstranten im Jemen
Sicherheitskräfte haben im Jemen auf regierungskritische Demonstranten
geschossen und zwei Menschen getötet. Der Augenzeuge Ghasi al Samai
erklärte am Montag in der Stadt Tais, die Beamten hätten das Feuer eröffnet
und die Teilnehmer der Protestaktion auf den Straßen verfolgt. Die
Demonstranten hatten erst am Montag die Hauptstraße von Tais besetzt und
Zelte errichtet.
Ein Arzt erklärte, dass zwei Demonstranten getötet worden seien. Außerdem
habe es zahlreiche Verletzte gegeben, von denen einige in kritischem
Zustand seien. Die Regimekritiker protestieren seit fast drei Monaten gegen
den langjährigen Präsidenten Ali Abdullah Saleh. Dieser lehnt einen
Rücktritt ab und lässt gewaltsam gegen die Demonstranten vorgehen.
9 May 2011
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