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# taz.de -- Analyse des WM-Eröffnungsspiels: Schock nach Video
> Die deutsche Mannschaft stellt fest, dass es doch nicht so einfach wird,
> wie gedacht. Vor allem am Ballbesitz hat es gemangelt im Eröffnungsspiel
> gegen Kanada.
Bild: „Blöde Frage“: Nadine Angerer bei der Pressekonferenz
FRANKFURT/MAIN taz | Sie haben es sich fest vorgenommen. „Wir müssen
einfach besser Fußball spielen“, sagte Nadine Angerer, die Torhüterin der
DFB-Elf am Dienstag in Frankfurt. Am Abend zuvor waren die
Nationalspielerinnen vom Trainerinnenteam geschockt worden. Sie mussten
sich ein Video mit Aufnahmen des Auftaktspiels gegen Kanada anschauen.
Es scheint ihnen nicht gefallen zu haben, was sie da gesehen haben. Auch
Angerer tat – wie Cheftrainerin Silvia Neid am Tag zuvor – so, als sei es
gut, so viele schlechte Dinge gesehen zu haben, weil damit die Gewissheit
einhergehe, dass „noch viel Luft nach oben“ im deutschen Spiel sei. Einfach
besser spielen. Kann eine Torhüterin dazu beitragen?
Die Analyse des 2:1-Erfolgs gegen Kanada hat vor allem eines ergeben. Die
Deutschen hatten viel zu wenig Ballbesitz. Das lag auch daran, dass Nadine
Angerer das Spiel vielleicht allzu oft mit langen Bällen eröffnet hat. Das
will die 32-Jährige in ihrem 100. Länderspiel ändern – gegen eine
Mannschaft aus Nigeria, von der sie und Verteidigerin Saskia Bartusiak
sprachen, als könne sie um den WM-Titel mitspielen. Einfach besser spielen
wollten die Deutschen auch gegen Kanada. Warum es da nicht gelungen ist,
das Spiel kompakt zu halten, konnten weder Nadine Angerer noch Saskia
Bartusiak erklären. Es ist irgendwie passiert.
Und während die beiden alles taten – trotz der Kritik der Trainerinnen vom
Vorabend – die Gute-Laune-Maschine (toll in Frankfurt zu sein, tolle Stadt,
tolle Fußballgeschichte, toll, toll, toll), die seit Turnierbeginn läuft,
nicht ausgehen zu lassen, war doch ein wenig Unsicherheit zu spüren. Hatten
sie sich die WM leichter vorgestellt? Sie hatten sie sich jedenfalls besser
vorgestellt. Dass dies nichts mit dem Gegentor zu tun hat, das sie kassiert
hatte, stellte Angerer unmissverständlich klar.
622 Weltmeisterschaftsminuten hatte sie bis dahin ihr Tor saubergehalten.
Nein, sie habe sich nicht unter Druck gesetzt. Deshalb sei auch kein Druck
von ihr abgefallen. „Ich kann nichts los sein, was ich nicht vorher hatte“,
sagte sie. Und dem Journalisten, der sie gefragt hatte, ob sie sich über
das Gegentor nicht insgeheim sogar gefreut habe, teilte sie mit: „Blöde
Frage, tschuligung!“ Fast böse war das.
Schnell wurde dann wieder in die Frohsinnsabteilung geschaltet. Celia
Okoyino da Mbabi hat am Montag mit der Mannschaft ihren 23. Geburtstag
gefeiert. Saskia Bartusiak berichtete: „Wir haben gesungen. Das machen wir
immer, wenn eine von uns Geburtstag hat.“ Ach was!?
28 Jun 2011
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
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Tor für Kanada!!! 2:1 steht's im Olympiastadion in Berlin. Eigentlich sehen
die Kanadierinnen ziemlich alt aus, aber einen Freistoß haben sie gut
genutzt. Lira ist da, aber auch nicht da.
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