# taz.de -- WM-Stadion Mönchengladbach: Lesben-Banner unerwünscht | |
> „Fußball ist alles – auch lesbisch“ – ein Banner mit diesem Spruch d… | |
> nicht mit zum Spiel Brasilien gegen Australien. Die Fifa entschuldigt | |
> sich für den „Fehler“. | |
Bild: Lesben? Hier? Och nö | |
BERLIN taz | Hat die Fifa Probleme mit gleichgeschlechtlicher Liebe? Auf | |
jeden Fall hatte eine Gruppe lesbischer Aktivistinnen ein Problem mit dem | |
Weltfußballverband. Den zehn Frauen von der Landesarbeitsgemeinschaft | |
Lesben in Nordrhein-Westfalen wurde beim Mittwochsspiel von Brasilien gegen | |
Australien verboten, ein Spruchband mit der Aufschrift „Fußball ist alles – | |
auch lesbisch“ ins WM-Stadion zu bringen. Auf taz-Nachfrage entschuldigte | |
sich die Fifa gestern für den Vorfall. | |
Die Sicherheitskräfte in Mönchengladbach verlangten beim Einlass, das | |
Banner zu sehen, und entschieden sich nach einem Telefonat, das Spruchband | |
einzuziehen. Einer der Ordner, erinnert sich Gabriele Bischoff, die | |
Geschäftsführerin der LAG-Lesben: „Die Fifa will das nicht.“ | |
Eine Entscheidung, die Bischoff nicht nachvollziehen kann: „Die Fifa sollte | |
mal akzeptieren, dass sie diese WM nach Deutschland vergeben hat und es in | |
Deutschland eine gewisse Lockerheit im Umgang mit diesem Thema gibt. Die | |
sollten bedenken, dass ein nicht unwesentlicher Teil der weiblichen Fans | |
lesbisch ist. Wir geben viel Geld für Panini-Bilder aus.“ Die LAG, so | |
Bischoff, habe schon Ende Januar über die Kontaktfunktion der Fifa-Webseite | |
angefragt, ob das fragliche Banner denn im Stadion erlaubt wäre, darauf | |
aber nie eine Antwort erhalten. | |
Der Weltfußballverband reagierte auf eine Anfrage der taz gestern prompt. | |
Zum konkreten Ablauf in Gladbach könnten keine Angeben gemacht werden, aber | |
die Aussage auf dem Banner widerspreche nicht den Regularien des Verbandes: | |
„Deshalb war die Intervention ein Fehler, den die Fifa bedauert.“ | |
Allerdings wies die Fifa in ihrer Stellungnahme auch darauf hin, dass sie | |
ihre WM nicht für eine „geeignete Plattform für die Verteilung wie auch | |
immer gearteter Botschaften“ halte. | |
Die Fifa hat das Hausrecht in den WM-Stadien. Für den Ablauf ist allerdings | |
das lokale Organisationskomitee zuständig, das vom DFB gestellt wird, aber | |
der Fifa unterstellt ist. „Das OK und der DFB stehen ein gegen jede Form | |
der Diskriminierung, und wir engagieren uns gegen Homophobie“, sagte auf | |
taz-Nachfrage OK-Sprecher Jens Grittner, „wenn das Transparent aufgrund der | |
inhaltlichen Botschaft, hinter der wir voll und ganz stehen, untersagt | |
wurde, dann wäre diese Entscheidung nicht in unserem Sinne gewesen.“ TO | |
30 Jun 2011 | |
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