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# taz.de -- Investitionen in das Schienennetz: Deutschland hinkt hinterher
> In Deutschland fließt weitaus weniger Geld in den Ausbau der Bahn als in
> den Nachbarländern. Deutschland verpasse den Boom im
> Schienengüterverkehr, warnen Bahn-Lobbyisten.
Bild: Für die Schiene steht zu wenig Geld zur Verfügung.
BERLIN afp | Deutschland investiert einer Studie zufolge deutlich weniger
Geld ins Schienennetz als seine Nachbarländer. Pro Kopf steckte die
Bundesrepublik im vergangenen Jahr 53 Euro in die Schiene, wie das
Beratungsunternehmen SCI Verkehr und die [1][Lobbyorganisation Allianz pro
Schiene] in der am Montag vorgestellten Untersuchung errechneten.
Damit belegte Deutschland den letzten Platz in der Rangliste. Der
Spitzenreiter Schweiz hingegen habe 2010 hingegen 308 Euro pro Einwohner in
die Schienen-Infrastruktur investiert.
Laut Studie folgten auf die Schweiz bei den Schieneninvestitionen
Österreich (230 Euro pro Kopf) und Schweden (164 Euro). Auf den hinteren
Rängen lagen Frankreich und Italien vor Deutschland – beide allerdings mit
deutlichem Abstand: Frankreich investierte laut SCI Verkehr und Allianz pro
Schiene 90 Euro pro Kopf in sein Schienennetz, Italien 99 Euro.
Die Schweiz und Österreich investieren der Studie zufolge auch mehr in die
Schiene als in ihre Straßennetze. In Deutschland betrügen die
Pro-Kopf-Investitionen ins Schienennetz hingegen nur gut 80 Prozent der
Mittel, die ins Straßennetz flössen.
"Die Transitländer Schweiz und Österreich bereiten sich ganz gezielt auf
den Boom im Schienen-Güterverkehr vor, während Deutschland die Gelegenheit
zu verpassen droht, in Zukunft einen Großteil des Güterverkehrs von der
Straße auf die Schiene zu holen", erklärte der Geschäftsführer der Allianz
pro Schiene, Dirk Flege.
Global boome der Eisenbahn-Ausbau, in Deutschland rangiere die
Investitionsbereitschaft hingegen auch weltweit gesehen am unteren Ende,
erklärte Lars Neumann von SCI-Verkehr.
Noch magerer sehe es aus, wenn die Schieneninvestitionen nicht auf die
Bevölkerung, sondern auf die Wirtschaftskraft bezogen betrachtet würden.
Die Spitzenreiter aus der Studie könnten mit der Investitionskraft von
Schwellenländern wie China und Russland jederzeit mithalten, während
Deutschland weit abgehängt sei, erklärte Neumann: "Gemessen an seiner
Wirtschaftskraft verliert Deutschland den Anschluss innerhalb seiner Liga."
4 Jul 2011
## LINKS
[1] http://www.allianz-pro-schiene.de/presse/pressemitteilungen/2011/026-europa…
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Schwerpunkt Stuttgart 21
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