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# taz.de -- Kommentar "News of the World": Murdochs little Helpers
> Durch ihre verlegerische Linie haben die Murdochs illegale Aktionen
> geradezu herausgefordert - doch nicht nur sie. Der Boulevard wühlt im
> Schmutz und Millionen mögen's.
Man ahnte ja, dass sich die illegalen Abhöraktionen bei der News of the
World nicht auf einen "faulen Apfel" beschränkten, wie die Verleger Rupert
und James Murdoch weismachen wollten. Dafür müssen die Verantwortlichen zur
Rechenschaft gezogen werden.
Doch im Grunde spielt es gar keine Rolle, wie informiert die Murdochs über
die Lauschangriffe waren. Durch ihre verlegerische Linie haben sie diese
illegalen Aktivitäten geradezu herausgefordert. Verheerender als der Brief
des Hofberichterstatters Clive Goodman, in dem er die gesamte Belegschaft
des Blattes der Mitwisserschaft und der Mittäterschaft beschuldigt, sind
für die Murdochs die Aussagen von Goodman und diversen Kollegen, dass man
stets neue Sensationen auf Lager haben musste, wenn man bei dem Blatt
bestehen wollte. Wer seriösen Journalismus betreiben wollte, konnte
einpacken und sich einen neuen Job suchen.
Dieses Fazit gilt allerdings nicht nur für die News of the World. Solche
Blätter gibt es in fast allen Ländern der Welt. Die Empörung darüber, dass
die News of the World das Telefon eines verschwundenen und später tot
aufgefundenen Mädchens angezapft hat, ist groß. Aber die Briten haben diese
Geschichten gerne gelesen und das Blatt zur meistverkauften
englischsprachigen Zeitung der Welt gemacht.
Die Sun, ein anderes Gossenblatt, ist kaum weniger erfolgreich und
wahrscheinlich kaum weniger zimperlich. Viele Unternehmen belohnen diese
Sensationsgier mit ihren Werbeanzeigen. Ein Boykott der Murdoch-Blätter,
wie vorübergehend in Erwägung gezogen, ist schnell wieder verpufft. Die
Wahrheit ist: Solange Millionen Menschen in Großbritannien und anderswo zu
diesen bedruckten Schmutzkübeln greifen, wird es Abhöraktionen, Bestechung
von Polizisten und andere illegale Methoden geben.
17 Aug 2011
## AUTOREN
Ralf Sotscheck
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