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# taz.de -- Keine Annäherung zwischen USA und Kuba: Befreiungsmission ohne Erg…
> Washingtons Kuba-Vermittler Bill Richardson hat enttäuscht die Insel
> verlassen. Weder Gespräche über einen mutmaßlichen Spion noch der Besuch
> eines Militärhospital fanden statt.
Bild: Erfolglos in Havanna: der ehemalige Gouverneur des Bundesstaates New Mexi…
Wayne Smith kann es nicht fassen. Der Exdiplomat in der
US-Interessenvertretung in Havanna ist verwundert über den Umgang mit Bill
Richardson durch die kubanische Regierung: "Erst laden sie Richardson ein
und erwecken den Eindruck, dass es ernste Gespräche über Alan Gross geben
wird, dann passiert nichts", so der Kuba-Kenner des Center for
International Policy in Washington.
Am Mittwoch hat der ehemalige Gouverneur des Bundesstaates New Mexico
Havanna wieder verlassen. Enttäuscht war der Diplomat, dass ihm sogar
verweigert wurde, den vermeintlichen US-Spion in seiner Zelle im
Militärhospital von Havanna zu besuchen. "Meine Einschätzung ist, dass die
kubanische Regierung entschieden hat, dass sie die Beziehungen zu den
Vereinigten Staaten nicht verbessern will", erklärte Gross vor seiner
Abreise aus Havanna.
Einen Tag zuvor hatte Barack Obama Kubas Regierung erneut zu Reformen
aufgefordert und zugesichert, dass die USA die Politik der
Reiseerleichterungen und des vereinfachten Geldtransfers nicht ändern
werde.
Doch auch aus Havanna erging ein Appell. Anlässlich des 13. Jahrestags der
Festnahme der Cuban Five am 12. September 1998 forderte die kubanische
Regierung die USA auf, die fünf kubanischen Spione sofort freizulassen. In
einer Note der kubanischen Interessenvertretung in Washington wurde der
Prozess 2001 als "ungerecht" bezeichnet, "da das einzige Verbrechen, das
sie begangen haben, die Verhinderung von terroristischen Attentaten vor
allem auf Kubaner, aber auch auf US-Amerikaner gewesen sei".
Die fünf Geheimagenten hatten exilkubanische Organisationen in Miami
ausspioniert, um Terroranschläge in Kuba zu verhindern. Sie waren erst
aufgeflogen, als Havanna mehrere Aktenordner mit Beweismitteln an die
US-Behörden übergeben hatte. Daraufhin wurden die fünf Agenten festgenommen
und drei Jahre später zu hohen Haftstrafen verurteilt.
Ein fragwürdiger Prozess, was UN-Experten genauso kritisierten wie
Exdiplomat Wayne Smith. Er hält einen Austausch der Spione für ein probates
Mittel. Aber der scheint in Washington und Havanna nicht hoch im Kurs zu
stehen.
14 Sep 2011
## AUTOREN
Knut Henkel
## TAGS
Kuba
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USA
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