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# taz.de -- Verdacht auf Rassismus: US-Gericht schiebt Hinrichtung auf
> Die Urteilsfindung in einem texanischen Mordprozess trägt möglicherweise
> rassistische Züge. Ein beteiligter Psychologe gab an, Schwarze neigten
> eher zu Wiederholungstaten als Weiße.
Bild: Justitia: Mit verbundenen Augen erkennt man keine Hautfarben.
WASHINGTON epd | Das oberste Gericht der USA hat eine für Donnerstag
vorgesehene Hinrichtung in Texas nach Protesten von Menschenrechtlern
vorläufig ausgesetzt. Wie die Zeitung Houston Chronicle berichtete,
erklärte sich das Gericht allerdings erst eineinhalb Stunden nach dem
Termin um 18 Uhr bereit, den Berufungsantrag des wegen Doppelmordes zum
Tode verurteilten Duane Buck zu prüfen. Die Vollzugsbehörden in Texas
hatten das Todesurteil nicht vollstreckt, um auf den Spruch zu warten.
Dem Berufungsantrag zufolge haben die Geschworenen beim Prozess im Jahr
1997 unzulässige und rassistische Aussagen in Betracht gezogen. Der
Gerichtspsychologe Walter Quijano versicherte den Geschworenen damals,
schwarze Täter würden häufiger rückfällig und begingen neue
Gewaltverbrechen.
Buck (48) ist Afroamerikaner. Er hat die Morde nicht bestritten. 1995
erschoss er seine Exfreundin Debra Gardner und deren Freund Kenneth Butler.
Die beim Mordprozess mitarbeitende Staatsanwältin Linda Geffin sprach sich
laut CNN in dieser Woche gegen die Hinrichtung aus. "Rasse hätte nie
erwähnt werden dürfen", sagte sie. Die Prüfung des Berufungsantrags dürfte
mehrere Wochen dauern.
Der Fall erregte wegen des laufenden US-Präsidentschaftswahlkampfs
nationale Aufmerksamkeit. Buck hatte den Gouverneur von Texas, Rick Perry,
einen republikanischen Präsidentschaftsanwärter, um Hinrichtungsaufschub
gebeten. Wegen des obersten Richterspruchs musste Perry offenbar nicht
entscheiden. Aber der Gnadenausschuss von Texas, dessen Mitglieder von
Perry ernannt werden, lehnte Bucks Gnadengesuch ab. In Texas sind Perrys
Amtsantritt vor elf Jahren 235 Menschen hingerichtet worden.
16 Sep 2011
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Schwerpunkt 9/11
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