Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- US-Buchhändler gegen Microsoft: Patentkrieg um Android
> Microsoft verlangt von Nutzern des Mobil-Betriebssystems Android
> Patentgebühren. Dagegen wehrt sich nun der Buchhändler Barnes & Noble -
> die Patente seien allesamt trivial und ungültig.
Bild: Der Barnes & Noble E-Book-Reader.
BERLIN taz | Der US-amerikanische Buchhändler Barnes & Noble wehrt sich
dagegen, Patentgebühren an Microsoft für die Nutzung des mobilen
Betriebssystems Android zu zahlen. Die Patente von Microsoft seien trivial
und die Erfindungen hätten alle schon vorher bestanden - damit wären sie
nach US-Recht ungültig.
Barnes & Noble nutzt Android auf seinen Lesegeräten für elektronische
Bücher. Bisher zahlten alle Gerätehersteller, die Android nutzen, die von
Microsoft geforderten Lizenzgebühren - auch Branchengrößen wie Amazon oder
HTC. Die Details der jeweiligen Vertragsvereinbarungen unterlagen einer
Verschwiegenheitspflicht.
Das Betriebssystem Android ist von Google als Open-Source-Software
entwickelt worden und kommt in Handys, Tablet-Computern und anderen mobilen
Geräten zum Einsatz. Microsoft bittet seit einiger Zeit Firmen, die Android
auf ihren Geräten einsetzen, dafür zur Kasse - Microsoft hat zwar mit der
Entwicklung von Android nichts zu tun, sieht jedoch durch das mobile System
Teile seiner Patente verletzt.
Bislang war der Inhalt dieser Vereinbarungen geheim. Unbekannt war auch, um
welche Patente es sich handelte. Barnes & Noble ging nun mit dem Thema an
die Öffentlichkeit und will sich gegen die Forderungen wehren.
## Gewöhnliche Browserfunktionalität
Im März hatte Microsoft den Buchhändler unter Berufung auf fünf Patente
verklagt. Ein Patent von 1998 beschreibt beispielsweise die Übertragung und
Darstellung von Dokumenten mit Bildern über eine Netzwerkverbindung, bei
der der Text schon vor dem Aufbau eines Hintergrundbildes dargestellt
werden kann. Es handelt sich um die gewöhnliche Funktionalität eines
Webbrowsers - die gab es auch schon vor 1998.
Microsoft verlangte nicht nur die Zahlung von Patentgebühren, sondern
schränkte auch ein, welche Veränderungen Barnes & Noble am System
durchführen durfte. Die Patentgebühren setzte Microsoft so hoch an, dass
der Kauf ihres eigenen Systems - Windows Mobile - für den Buchhändler
günstiger gewesen wäre.
"Statt sich auf Innovationen und die Entwicklung neuer Produkte für ihre
Kunden zu konzentrieren, hat Microsoft sich dafür entschieden, sich zu
bemühen, Open-Source-Entwickler aus dem Markt für mobile Betriebssysteme zu
verdrängen", erklärt Barnes & Noble in einem Brief an das
US-Justizministerium. Das Ministerium wird nun die Vorwürfe prüfen.
16 Nov 2011
## AUTOREN
Hanno Böck
## TAGS
Schwerpunkt Rechter Terror
## ARTIKEL ZUM THEMA
Urteil im Streit um Android: Google ist ein bisschen schuldig
Hat Google bei der Entwicklung des Android-Betriebssystems gegen die
Urheberrechte von Oracle verstoßen? Ja, findet eine US-Amerikanische Jury –
aber vielleicht doch nicht.
Kampagne für offene Mobilsysteme: „Volle Kontrolle übers Smartphone“
Käufer sollten die Software von Smartphones komplett kontrollieren können,
findet Torsten Grote. Der Sprecher der „Free-Android“-Kampagne über
Befreiung.
Patentkrieg in der Mobilfunk-Branche: HTC unterliegt Apple vor Gericht
Die US-Handelsbehörde hat eine Patentklage von HTC gegen Apple
zurückgewiesen. Nicht zum ersten Mal. Aber die Klageflut der
Smartphone-Produzenten geht weiter.
Neonazi-Reaktionen im Internet: "Konstruiert und platziert"
In rechtsextremen Internetforen wird über die Jenaer Terror-Gruppe
diskutiert: Mit den Tätern will man nichts zun haben. Die Opfer werden
nicht bedauert.
Kolumne Street View: Auf in den Pixel-Park!
Google Street View hat sein Angebot erweitert: Jetzt können Nutzer durch
Parks spazieren, ohne rauszugehen. Wie der Dienst das Reisen im 21.
Jahrhundert revolutioniert.
Patentexperte zu IT-Kriegen: "Das Ei des Kolumbus"
Patentexperte Florian Müller über den aktuellen Krieg zwischen Apple,
Samsung und Co. und die Frage, ob IT-Patente Innovationen bremsen.
"Secure Boot" für Windows 8: Gefahr für Linux
Microsoft fordert eine Hardwarefunktion, die die Benutzung anderer
Betriebssysteme behindern könnte. Nach Meinung eines Experten wäre das
"eindeutig rechtswidrig".
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.