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# taz.de -- Wikileaks-Enthüllungen: Experte belastet Manning
> Ein Zeuge fand Geheimakten auf dem Rechner des mutmaßlichen
> Whistleblowers. Der Soldat soll jetzt gegen Wikileaks-Kopf Julian Assange
> aussagen.
Bild: Belastungszeuge? Bradley Manning auf dem Weg in den Gerichtssaal.
WASHINGTON taz | Die Ankläger hörten, was sie hören wollten: In der
Anhörung des mutmaßlichen Geheimdaten-Maulwurfs Bradley Manning hat ein
Zeuge der Anklage die Verbindung zu Wikileaks aufgezeigt.
Auf dem Rechner des Soldaten seien Geheimpapiere und Videos gespeichert
gewesen, die mit den Veröffentlichungen der Enthüllungsplattform
übereinstimmten, darunter hunderte Seiten lange Berichte von
Guantánamo-Häftlingen und Geheimdepeschen von US-Botschaften.
Außerdem habe Manning zwischen Oktober 2009, als er als Computeranalyst der
US-Armee stationiert war, und seiner Verhaftung im Mai 2010 über 100-mal im
Netz nach Wikileaks-Gründer Julian Assange gesucht, so der Computerexperte
des US-Geheimdienstes, David Shaver, am dritten Tag des
Ermittlungsverfahrens in Fort Meade.
## Schlüsselfigur im Fall Assange?
Der Gefreite habe beim Herunterladen des geheimen Materials mit dem
Spezialprogramm Wget gearbeitet, "und es wurde von verschiedenen
Aufenthaltsorten Mannings gestartet und genutzt", so Shaver. Der junge
Soldat, der seit 17 Monaten in Militärgefängnissen sitzt, habe mit zwei
Computern gearbeitet und einen davon für die weitergeleiteten
Geheimdokumente genutzt.
In einem Ordner habe er Armeevideos gespeichert - unter anderem eines, das
im Juli 2007 in einem Militärhubschrauber über Bagdad gedreht wurde und das
zeigt, wie US-Soldaten zwölf Zivilisten erschießen. Gleich daneben sei das
von Wikileaks in Umlauf gebrachte Video gespeichert gewesen.
Nach britischen Medienberichten sehen die Kläger in dem jungen Soldaten
eine Schlüsselfigur, die Assange zu Fall bringen sollte. Danach will die
Justiz Manning als Belastungszeugen gegen den Wikileaks-Kopf ködern. Wenn
er ihn als Anstifter der Enthüllungen outet, sollen Manning bereits
Hafterleichterungen angeboten worden sein.
19 Dec 2011
## AUTOREN
Antje Passenheim
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