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# taz.de -- Ein Jahr nach Beginn der Arabellion: Wieder Selbstverbrennungen in …
> Ein Familienvater starb, nachdem er sich selbst angezündet hatte. Er
> wollte gegen die Arbeitslosigkeit protestieren. Insgesamt wurden fünf
> Selbstverbrennungen aus ganz Tunesien gemeldet.
Bild: Der neue Präsident Marzouki ehrt Mohammed Bouazizi, mit dessen Selbstver…
TUNIS dpa | Kurz vor dem ersten Jahrestag der Revolution wird Tunesien von
einer neuen Welle von Selbstverbrennung erschüttert. In der Stadt Gafsa
starb nach Krankenhausangaben vom Dienstag ein 43 Jahre alter Familienvater
an seinen schweren Brandverletzungen.
Er hatte sich Ende vergangener Woche vor dem Sitz der Bezirksregierung
angezündet, um gegen die Arbeitslosigkeit zu protestieren. Fünf weitere
Selbstverbrennungsfälle wurden aus anderen Orten des Landes gemeldet. Sie
endeten allerdings nicht tödlich.
Fälle wie die des 43-Jährigen aus Gafsa erregen in Tunesien besondere
Aufmerksamkeit, seitdem ein junger Straßenhändler im vergangenen Dezember
mit seiner Selbstverbrennung landesweite Massenproteste und Unruhen
auslöste. Die Verzweiflungstat in Sidi Bouzid rund 250 Kilometer südlich
von Tunis rüttelte Hunderttausende Tunesier auf und führte am 14. Januar
zum Sturz von Diktator Zine el Abidine Ben Ali.
Am ersten Jahrestag der Revolution soll an diesem Samstag der Opfer des
Aufstands gedacht werden. Die geplanten Feierlichkeiten werden allerdings
von einer äußerst angespannten sozialen Situation überschattet. Etlichen
Menschen geht es seit der Revolution wirtschaftlich eher schlechter als
besser. Nach den Unruhen sind im vergangenen Jahr die ausländischen
Investitionen eingebrochen. Auch viele Touristen mieden das
nordafrikanische Mittelmeerland aus Angst vor neuen Ausschreitungen.
10 Jan 2012
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tazlab 2012: „Das gute Leben“
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