# taz.de -- Suchverfahren Atommüllendlager: Streitpunkte vertagt | |
> Zentrale Fragen zum Gesetzentwurf bleiben beim Bund-Länder-Treffen offen. | |
> Die SPD-Bundestagsfraktion übt scharfe Kritik am | |
> "Gorleben-Findungsgesetz". | |
Bild: Atomkraftgegner bilden ein X vor dem Brandenburger Tor. | |
BERLIN taz | Bei den Gesprächen der zuständigen Minister aus Bund und | |
Ländern über ein neues Suchverfahren für ein Atommüllendlager hat es am | |
Donnerstag in zentralen Streitfragen keine Einigung gegeben. Zwar sprachen | |
sowohl Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) als auch die | |
rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) | |
anschließend von Fortschritten und lobten die Atmosphäre als konstruktiv. | |
Die Frage, welche Rolle der umstrittene Salzstock in Gorleben im weiteren | |
Prozess spielen soll, wurde aber in eine Arbeitsgruppe ausgelagert. | |
Bekräftigt wurde, dass er nicht vorab ausgeschlossen werden soll. | |
Niedersachsens Umweltminister Stefan Birkner (FDP) stellte zudem klar, dass | |
er nicht – wie von der Union teilweise gewünscht – als Referenzstandort | |
feststehe, sondern jederzeit anhand der festzulegenden Kriterien aus dem | |
Verfahren ausscheiden kann. | |
Die Streitfrage, an welcher Stelle im Verfahren und durch wen diese | |
Kriterien festgelegt werden sollen, blieb ungelöst. Auch die künftige | |
Behördenstruktur werde noch weiter erörtert, sagte Röttgen. | |
## Erkundung läuft weiter | |
Keine Einigung gab es über die Forderung nach einem sofortigen Bau- und | |
Erkundungsstopp in Gorleben, sowie über ein Ende für die "vorläufige | |
Sicherheitsanalyse", die vor allem von der Atomlobby nahestehenden Personen | |
und Institutionen durchgeführt wird. | |
Einig war sich die Runde nach Angaben der Teilnehmer, dass die | |
Öffentlichkeitsbeteiligung im Verfahren deutlich ausgeweitet werden soll. | |
Scharfe Kritik am vorliegenden Gesetzentwurf hatte zuvor die | |
SPD-Bundestagsfraktion geübt. Das Gesetz wirke wie ein | |
"Gorleben-Findungsgesetz", kritisierte die Abgeordnete Ute Vogt. Die SPD | |
drängt darauf, gleich zu Beginn des Verfahrens Kriterien zu formulieren, | |
die den aus ihrer Sicht ungeeigneten Standort Gorleben ausschließen. Zudem | |
fürchtet die Partei, dass beim gewählten Verfahren die Kosten der | |
Endlagersuche am Ende beim Steuerzahler hängen bleiben. Dies wies Röttgen | |
zurück. | |
Vor den Bund-Länder-Gesprächen protestierten über 100 Atomkraftgegner | |
verschiedener Organisation in Berlin. Sie forderten, Gorleben wegen der | |
erwiesenen geologischen Mängel komplett aus dem Verfahren herauszunehmen. | |
10 Feb 2012 | |
## AUTOREN | |
Malte Kreutzfeldt | |
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