# taz.de -- Rot-grüne Blockade für Steuerabkommen: Nein im Bundesrat angekün… | |
> Das Abkommen mit der Schweiz bietet zu viele Schlupflöcher, sagt die | |
> Opposition und kündigt die Ablehnung in der Länderkammer an. | |
> Finanzminister Schäuble ist von der Vereinbarung überzeugt. | |
Bild: SPD-Chef Gabriel zum Abkommen mit der Schweiz: „Es gibt keine Chance, d… | |
BERLIN dapd | Das am Donnerstag unterzeichnete Steuer-Abkommen zwischen | |
Deutschland und der Schweiz droht am Nein der SPD-regierten Bundesländer zu | |
scheitern. Die Opposition sieht darin zu viele Schlupflöcher für | |
Steuerhinterzieher und verlangt eine EU-weite Lösung. | |
In Deutschland muss das Abkommen vom Bundesrat gebilligt werden. Ohne die | |
Stimmen der SPD- und Grünen-regierten Länder ist eine Mehrheit aber nicht | |
zu erreichen. | |
Nach dem überarbeiteten Abkommen, das die Schweizer und die deutsche | |
Regierung am Donnerstag in Bern unterschrieben haben, soll deutsches | |
Schwarzgeld höher besteuert werden als bislang geplant. Deutsches | |
Altvermögen wird danach nachträglich mit 21 bis 41 Prozent belastet. | |
Bislang waren nur 19 bis 34 Prozent geplant. Sozialdemokraten und Grüne | |
lehnen den Vertrag dennoch ab. | |
SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte: „Es gibt keine Chance, dass wir das | |
unterstützen.“ Noch bis Anfang 2013 könnten deutsche Steuerstraftäter ihr | |
hinterzogenes Vermögen unerkannt aus der Schweiz abziehen. Schon deshalb | |
sei die erwartete Summe von zehn Milliarden Euro aus der nachträglichen | |
Besteuerung unrealistisch. | |
Auch die Grünen wollen das Steuerabkommen ablehnen. „Nachbessern hilft bei | |
diesem Abkommen nichts“, sagte der Finanzexperte Gerhard Schick. Die | |
Änderungen änderten nichts daran, dass das Abkommen den Fortschritt in dem | |
vor Jahren begonnenen europäischen Prozess blockiere, das Problem der | |
Steuerflucht gemeinsam anzugehen. | |
Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verteidigte das Abkommen. Damit | |
werde „sichergestellt, dass Kapitalanlagen in der Schweiz genauso | |
steuerlich behandelt werden wie in Deutschland“, sagte Schäuble der ARD. | |
Der Vertrag soll zum 1. Januar 2013 in Kraft treten. | |
6 Apr 2012 | |
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