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# taz.de -- Geschlechterquote in Führungspositionen: Etappensieg für Schröder
> Die Familienministerin bekommt Unterstützung für ihre „Flexifrauenquote“
> in der Wirtschaft: Es soll einen Deal zwischen der Kanzlerin und CSU-Chef
> Seehofer geben.
Bild: Frauen in Führungspositionen: Kristina Schröder bekommt Unterstützung …
BERLIN taz | Es rumort in der Union in Sachen Geschlechterquote. Zum einen
berichtet der Spiegel vorab von einem Deal zwischen Kanzlerin Merkel (CDU)
und CSU-Chef Seehofer: Die CSU würde einer „Flexiquote“ im Gegenzug zum von
ihr gewünschten Betreuungsgeld zustimmen. Regierungssprecher Steffen
Seibert wollte sich dazu am Freitag nicht äußern, dementierte aber auch
nicht.
Zum anderen legte sich mit dem Parlamentskreis Mittelstand, dem 145 der 237
Unionsfraktionsmitglieder angehören ein Großteil der Fraktion auf das
Flexiquotenmodell von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder fest. Bei
einer Flexiquote legen Firmen selbst fest, wie viele Frauen sie in der
nächsten Zeit in Topjobs sehen wollen.
Die CSU hatte bisher, mit Ausnahme einiger Frauen, jegliche Quotenregelung
abgelehnt. Auch die männlichen CDU-Mitglieder waren gegen jede Quote. Dass
der Mittelstandskreis sich nun immerhin auf eine Flexiquote festlegen
konnte, wertet Rita Pawelski von der Gruppe der Frauen in der Union deshalb
positiv: „Der Kreis hat einen unglaublich großen Schritt nach vorne
gemacht,“ sagte sie der taz. „Bis vor einigen Wochen war dort nur ein
striktes Nein zu hören. Jetzt ist eine Tür geöffnet.“ Pawelski selbst
allerdings hätte lieber eine feste Quote und sieht sich deshalb noch nicht
am Ziel. „Wir sind in guten Gesprächen“, lässt sie wissen.
Pawelski ist Mitinitiatorin der „Berliner Erklärung“, in der
Parlamentarierinnen aller Parteien zusammen mit Frauenverbänden und der
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) eine feste
30-Prozent-Quote für Aufsichtsräte fordern.
## Arbeitsministerium deutet Kompromiss an
Die Arbeitsministerin ließ ihren Sprecher ausrichten, dass sie weiter an
ihrer Position festhalte. Doch auch hier wurde eine Kompromisslinie
angedeutet: Die Flexiquote, so der Sprecher, könne ein erster Schritt des
im Koalitionsvertrag angekündigten Stufenplans sein. „Ein zweiter sollte
jetzt schon festgelegt werden“, meine die Ministerin. Ein solches Verfahren
könnte die Positionen zumindest annähern.
Bisher liegen nur Auszüge eines ersten Entwurfs für ein Flexiquotengesetz
aus dem Frauenministerium vor. Dieser sah von den Firmen selbst festgelegte
Quoten vor, deren Ziele allerdings beliebig klein sein konnten. Rita
Pawelski hofft deshalb auf die Kanzlerin, die gestern über Sprecher Seibert
mitteilen ließ, es sei „selbstverständlich“, dass die selbstgesteckten
Ziele auch „anspruchsvoll“ sind.
25 May 2012
## AUTOREN
Heide Oestreich
## TAGS
Schwerpunkt Feministischer Kampftag
Schwerpunkt Feministischer Kampftag
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