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# taz.de -- Kämpfe in Syrien: Das Regime schlägt zurück
> Westliche Botschafter in Damaskus sind jetzt unerwünscht. Von
> verschiedenen Fronten in Syrien werden schwere Kämpfe gemeldet. Russland
> und China sind weiterhin stur.
Bild: Bewaffnete Rebellen in der Stadt Kfar Nebel, in der syrischen Provinz Idl…
BERLIN taz | Als Reaktion auf die Ausweisung syrischer Botschafter aus
zahlreichen westlichen Staaten hat die Regierung in Damaskus mehrere
westliche Botschafter zu unerwünschten Personen erklärt. Von der Erklärung
des syrischen Außenministeriums sind mindestens 18 Diplomaten betroffen,
die sich allerdings nicht mehr in Syrien aufhalten.
Aus Protest gegen das Massaker von Hula hatten mehrere westliche Länder,
darunter Deutschland, Ende Mai die syrischen Botschafter ausgewiesen.
In mehreren Städten der Küstenprovinz Latakia sind am Dienstag heftige
Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen ausgebrochen. „Es sind die
schlimmsten Zusammenstöße in der Gegend seit Beginn des Aufstands im März
2011“, sagte Rami Abdelrahman, Chef der in Großbritannien ansässigen
Syrischen Beobachterstelle für Menschenrechte, der Nachrichtenagentur
Reuters.
Die Regierungstruppen setzten dabei auch Hubschrauber ein. Mindestens fünf
Panzer sowie Panzerfahrzeuge seien zerstört worden. Die Rebellen hätten in
der Stadt Haffeh Polizeiwachen eingenommen. In der Stadt Latakia seien
„viele Krankenwagen“ gesichtet worden, die verletzte Regierungssoldaten
transportierten, sagte Abdelrahman.
Am Dienstag gab es nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für
Menschenrechte landesweit mindestens sieben Tote. Regierungstreue Milizen
rückten demnach in Kafar Sita in der Provinz Hama ein, nachdem der Ort drei
Tage unter Beschuss gestanden habe.
## Flucht in die Türkei
Auch aus anderen Landesteilen wurden Kämpfe gemeldet. Innerhalb der
vergangenen drei Tagen flohen nach türkischen Behördenangaben mehr als
2.000 Syrer in die Türkei. Bei den jüngsten Kämpfen sind nach Angaben der
Regierung in Damaskus fast 80 Soldaten getötet worden.
Aktivisten sprachen von mehr als 100 Toten in den vergangenen drei Tagen.
Seit Beginn der Krise im März vergangenen Jahres wurden nach Angaben von
Aktivisten bereits mehr als 13.000 Menschen getötet.
China und Russland haben unterdessen ihre geschlossene Haltung im
Syrien-Konflikt betont. „Die Position beider Seiten ist allen klar“, sagte
der Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Dienstag vor
Journalisten in Peking. Die Gewalt in Syrien müsse sofort beendet und ein
politischer Dialog aufgenommen werden.
## Russland und China
Russland und China lehnten aber einen ausländischen Militäreinsatz sowie
einen „erzwungenen“ Regierungswechsel in Damaskus ab. Russlands Präsident
Wladimir Putin hält sich zu einem dreitägigen Besuch in Peking auf.
Am Montag hatten die Rebellen den vom UN-Sondergesandten Kofi Annan
ausgehandelten Friedensplan aufgekündigt. Er sieht eine Waffenruhe vor, die
seit 12. April gelten sollte, aber seither wiederholt gebrochen wurde.
Für die Verletzung der Waffenruhe hatten sich beide Seiten gegenseitig
verantwortlich gemacht. Die Rebellen haben mit massiven Angriffen begonnen.
Annans Sprecher räumte ein, das Land könne bereits in einen Bürgerkrieg
abgeglitten sein. „Vielleicht ist es schon so weit“, sagte er.
5 Jun 2012
## AUTOREN
Georg Baltissen
## TAGS
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