# taz.de -- Google-Books-Streit in Frankreich beigelegt: Mit jedem Verlag verha… | |
> Google und der französische Verlegerverband SNE haben ihren Rechtsstreit | |
> um die Digitalisierung von vergriffenen Büchern beigelegt. Google muss | |
> mit jedem Verlag einzeln verhandeln. | |
Bild: Google darf in Frankreich weiterscannen – aber nur mit Erlaubnis. | |
PARIS afp | Der US-Internetkonzern Google und der französische | |
Verlegerverband SNE haben ihren seit sechs Jahren andauernden Rechtsstreit | |
um die Digitalisierung vergriffener Bücher beendet. Damit werde das 2006 | |
gegen Google eingeleitete Verfahren wegen Produktpiraterie nicht weiter | |
verfolgt, teilte SNE-Präsident Antoine Gallimard am Montag in Paris mit. | |
Der Einigung zufolge muss Google mit jedem einzelnen Verlag verhandeln. Der | |
Verlag und die betroffenen Autoren können anschließend entscheiden, ob sie | |
mit dem Internetunternehmen einen Vertrag zur Digitalisierung eines Buchs | |
abschließen wollen oder nicht. Dabei müssten immer die Urheberrechte | |
eingehalten werden, betonte Gallimard. Ähnliche Vereinbarungen hatte Google | |
bereits mit einzelnen französischen Verlagen abgeschlossen. Nun gilt die | |
Regel für alle französischen Verlagshäuser. | |
Gallimard zufolge kam die Vereinbarung dank der Mitarbeit des | |
Schriftstellerverbandes Société des gens de lettres zustande, in dem sich | |
rund 6.000 französischsprachige Autoren zusammengeschlossen haben. Die SNE | |
vertritt ihrerseits rund 600 Verlage. | |
Der Rechtsstreit hatte vor sechs Jahren begonnen. Damals war der Verlag La | |
Martinière juristisch gegen Google vorgegangen, weil das US-Unternehmen | |
Bücher ohne Einverständnis der Verlage digitalisiert hatte. Der Klage | |
schlossen sich später die Société des gens de lettres und die SNE an. | |
11 Jun 2012 | |
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