Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Venezolanische Indigene: Kein Massaker an Yanomami
> Augenzeugenberichte eines Massakers an Yanomami-Indianern in Venezuela
> sind offenbar falsch. Auch Hilfsorganisationen bestätigen das nun.
Bild: Die Yanomami-Indianer von Irotatheri.
BUENOS AIRES taz | Venezuelas Präsident Hugo Chávez sollte Recht behalten:
Das mutmaßliche Massaker an der Yanomami-Gemeinschaft in Irotatheri fand
nicht statt. Der angebliche Vorfall hatte in den vergangenen Tagen für
heftigen Wirbel gesorgt.
Während die venezolanische Regierung bereits am Wochenende eine Gewalttat
ausschloss, kritisierten Hilfsorganisation wie „Survival International“
(SI) die Untersuchungen der Behörden als unzureichend. Doch inzwischen geht
auch SI davon aus, dass es kein Massaker gegeben hat.
„Nachdem Survival nun selbst Aussagen von vertraulichen Quellen erhalten
hat, glauben wir, dass es keine Attacke von Goldgräbern auf die
Yanomami-Gemeinde von Irotatheri gegeben hat“, sagte Stephen Corry,
Direktor von SI. Die französische Nachrichtenagentur AFP hatte am Montag
den Besuch einer Journalistengruppe bei der Yanomami-Gemeinschaft in
Irotatheri gemeldet.
Die Gruppe war auf Einladung der venezolanischen Regierung zu dem kleinen
Ort, wenige Kilometer von der Grenze zum Nachbarland Brasilien entfernt
gewandert und von den Yanomami empfangen worden.
## Illegale Goldsuche als mutmaßliche Täter
Ende August hatte SI berichtet, dass in der Yanomami-Gemeinschaft von
Irotatheri im Süden Venezuelas möglicherweise bis zu 80 Menschen von
illegalen brasilianischen Goldsuchern getötet worden seien. Die
Organisation bezog sich dabei auf Berichte von mutmaßlichen Augenzeugen.
Noch am Freitag hatte SI den venezolanischen Behörden „Schönfärberei“
vorgeworfen.
In der venezolanisch-brasilianischen Amazonasregion leben rund 32.000
Yanomami. Illegale Goldsucher aus Brasilien dringen immer wieder in die
Siedlungsgebiete der Ureinwohner ein. Bei einem Massaker im Jahr 1993 im
Grenzgebiet zu Brasilien waren 16 Yanomami von illegalen brasilianischen
Goldsuchern ermordet worden. Fünf der damals 24 in die Morde verwickelten
Goldsucher wurden später zu Gefängnisstrafen verurteilt.
11 Sep 2012
## AUTOREN
Jürgen Vogt
## TAGS
Recherchefonds Ausland
Recherchefonds Ausland
## ARTIKEL ZUM THEMA
Untersuchungsmaterial für Genetiker: Yanomami „beerdigen“ Blutproben
Brasilianische Yanomami erhalten Tausende von Blutproben zurück. Vor mehr
als 45 Jahren wurden sie ihnen ohne Einwilligung entnommen.
Die Wahlverlierer in Venezuela: „Wir haben fest an den Sieg geglaubt“
Die Anhänger des Oppositionsführers Capriles sind nach dem Wahlsieg von
Präsident Chavez am Boden zerstört. Von seiner kommenden Amtszeit erwarten
sie nichts Gutes.
Chavez gewinnt Wahl in Venezuela: „Es lebe Bolívar“
Hugo Chávez hat die Präsidentschaftswahlen in Venezuela gewonnen. Und ruft
„ein neues Zeitalter der bolivarianischen Revolution“ aus.
Wahl in Venezuela: Morgenröte im Tropen-Sozialismus
Präsident Hugo Chávez gibt den starken, unverzichtbaren Sozialisten. Sein
bürgerlicher Herausforderer Henrique Capriles hat gute Chancen.
Opposition in Venezuela: „Chávez muss weg“
Anhänger der Opposition ziehen mit ihrem Kandidaten zum Wahlkampfabschluss
in die Hauptstadt. Sie wollen Hugo Chávez am Sonntag aus dem Amt wählen.
Massaker in Venezuela: Indigene kritisieren Dementi
Hugo Chávez gerät wegen eines mutmaßlichen Massakers an 80 Yanomami immer
mehr in die Kritik. Er weist alle Hinweise darauf zurück.
Ölstaat Venezuela im Mercosur: Eigentor in Südamerika
Venezuela wird in die Wirtschaftsgemeinschaft Mercosur aufgenommen. Ein
Schlag gegen die Interessen der USA. Denn ihr Verbündeter Paraguay fliegt
raus.
Kommentar Venezuela und Menschenrechte: Desaster für die Menschenrechte
Venezuela steigt aus dem Interamerikanischen Menschenrechtssystem aus. Für
Menschenrechtler vor Ort ist das eine Katastrophe.
Venezuela verlässt Gerichtshof: Marsch aus der unangenehmen Instanz
Venezuelas Präsident Hugo Chávez hat angekündigt, sofort aus dem
Interamerikanischen Menschenrechtssystem auszusteigen. Andere Länder
könnten folgen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.