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# taz.de -- Anti-AKW-Bewegung sucht neue Gegner: Rückzug ins internationale Ge…
> Trotz des beschlossenen Austiegs wollen die AktivistInnen weiter
> protestieren. Im Visier hat man nun das Nukleargeschäft im Ausland.
Bild: Bleiben wachsam: Anti-AKW-AktivistInnen.
BERLIN taz | Die bundesweite Antiatomkraftbewegung will künftig ihren Blick
auf Organisationen, Firmen und Institutionen richten, die unabhängig von
deutschen Ausstiegsbeschlüssen weiterhin auf Atomkraft setzen. Das ist das
Ergebnis der Herbstkonferenz am Wochenende, auf der sich jährlich
AktivistInnen aus ganz Deutschland austauschen. Außerdem soll die
Kooperation mit ausländischen Gruppen verstärkt werden.
Die Naturfreunde Deutschland nannten Euratom als Beispiel, die Europäische
Gemeinschaft zur Förderung der Atomenergie. „Deutschland ist dort Mitglied
und finanziert dadurch weiterhin die Atomforschung, den Weiterbetrieb und
unter Umständen auch den Neubau von Atomkraftwerken in der EU“, sagte Uwe
Hiksch, Mitglied im Bundesvorstand von Naturfreunde.
Regine Richter von der Gruppe Urgewald kritisierte, dass die deutsche
Industrie und Politik weiterhin den Bau von AKWs unterstützen. Als Beispiel
nannte sie eine mögliche Hermesbürgschaft für das Atomkraftwerk Angra 3 in
Brasilien oder Kredite der Hypovereinsbank für einen Zulieferer eines AKWs
im russischen Kaliningrad – was die Bank bis heute weder dementiert noch
bestätigt hat.
Der Fall war unter anderem durch einen Protestbrief russischer
UmweltschützerInnen an den Vorstand der Hypovereinsbank in Deutschland zum
Thema geworden. In Zukunft sollen solche Aktionen länderübergreifend
koordiniert werden.
## AKW-Pläne im Osten
Einfach scheint das aber nicht zu sein. Zwar berichteten Gruppen aus
Russland und Weißrussland, dass der Widerstand gegen Atomkraft in ihren
Ländern zunehme – Russland baut mehrere neue Atomkraftwerke, in
Weißrussland finanziert Moskau den geplanten Bau eines AKWs. Auch Polen
will in die Kernkraft einsteigen, von dort waren drei Anti-AKW-Initiativen
angereist.
Sie wollen im nächsten Jahr stärker mit den Deutschen zusammenarbeiten.
Doch ein polnisches Wendland ist nicht das Ziel: Die polnischen
AKW-GegnerInnen fürchten, dass eine zu starke Beteiligung deutscher
UmweltschützerInnen den polnischen NationalistInnen mit ihren ständigen
Warnungen vor ausländischen Einmischungen in die Hände spielen könnte.
30 Oct 2012
## AUTOREN
Peter Nowak
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