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# taz.de -- Hermann-Kersten-Preis des PEN-Clubs: „Nehmen Sie sie mit“
> Die weißrussische Journalistin Irina Chalip erhält den deutschen
> Hermann-Kesten-Preis. Sie steht derzeit in ihrem Land unter Hausarrest.
Bild: 2005 erhielt Irina Chalip den Henri-Nannen-Preis für ihren Einsatz für …
„Meine Hauptbotschaft besteht darin, dass die Freiheit unteilbar ist“,
sagte Irina Chalip unlängst der Deutschen Welle. Gestern wurde die
weißrussische Journalistin, die an diesem Montag 45 Jahre alt wird, für
ihre Arbeit mit dem Hermann-Kesten-Preis des PEN-Clubs in Darmstadt
ausgezeichnet.
Seit Jahren steht die regimekritische Reporterin der in Moskau ansässigen
oppositionellen Zeitung Nowaja Gaseta auf der schwarzen Liste. Mehrfach
wurde sie festgenommen und von der Polizei misshandelt. Nach
Massenprotesten gegen die gefälschten Präsidentenwahlen in Weißrussland am
19. Dezember 2010, an denen ihr Mann Andrej Sannikow für die Opposition
kandidierte, wurden beide festgenommen.
Nur wenige Tage später drohten die Behörden damit, den damals dreijährigen
Sohn in ein Kinderheim einzuweisen. Ende Januar 2011 kam Chalip unter
strengen Auflagen wieder auf freien Fuß. Ihr Mann blieb in Haft, wurde
wegen Anstiftung zu Massenunruhen zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt,
Mitte April dieses Jahres jedoch aus der Haft entlassen. Im Oktober erhielt
er politisches Asyl in Großbritannien.
Chalip kassierte aufgrund desselben Paragrafen eine zweijährige
Bewährungsstrafe. Derzeit steht sie unter Hausarrest und darf Weißrussland
nicht verlassen. Im Oktober antwortete der autokratische Staatschef
Alexander Lukaschenko auf die Frage eines Journalisten des britischen The
Evening Standard, warum Chalip keinen Arzt in Moskau aufsuchen könne:
„Nehmen Sie sie mit und bringen Sie sie nie wieder hierher.“ Diese
Ankündigung blieb bisher allerdings leider folgenlos.
12 Nov 2012
## AUTOREN
Barbara Oertel
## TAGS
Weißrussland
Schwerpunkt Pressefreiheit
AKW
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