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# taz.de -- Obama Wahlsieger in den USA: Romney betet für Nation
> Nach einer aufregenden Nacht gibt es für Obama doch noch Glückwünsche vom
> unterlegenen Herausforder. Im Kongress bleibt die alte Machtverteilung
> erhalten.
Bild: Der Sieger: Barack Obama wird weitere vier Jahre im Weißen Haus verbring…
WASHINGTON dapd | Amerika gewährt US-Präsident Barack Obama deutlicher als
zunächst erwartet vier weitere Jahre im Weißen Haus. Nach einem
dramatischen Wahlabend gewann Obama den besonders wichtigen und heftig
umkämpften Staat Ohio, der dem Amtsinhaber die Wiederwahl sicherte. Auf
Wahlveranstaltungen überall im Land brach begeisterter Jubel aus, Obamas
Anhänger fielen sich in die Arme.
„Das habt ihr möglich gemacht. Danke.", schrieb der neue und alte
US-Präsident per Kurznachrichtendienst Twitter in einer ersten Reaktion an
seine Unterstützer. In seiner Siegesrede vor tausenden Anhängern in Chicago
appellierte er am frühen Mittwochmorgen an die Einigkeit der Amerikaner.
„Wir haben hart gekämpft, aber nur weil uns dieses Land so wichtig ist“,
sagte er über sich und seinen Konkurrenten Mitt Romney. Obama bedankte sich
bei seiner Familie, seinem Wahlkampfteam und seinen Wählern und erklärte,
er kehre entschlossener und inspirierter ins Weiße Haus zurück.
Romney gestand in einem Telefonat mit Obama seine Niederlage ein und
gratulierte dem Sieger. Zudem rief der frühere Gouverneur von Massachusetts
zur Zusammenarbeit über Parteigräben hinweg auf. „Unser Land ist an einem
kritischen Punkt. Das ist nicht die Zeit für politisches Gezänk“, sagte er
vor seinen Anhängern in Boston. An die Adresse Obamas gerichtet sagte der
tiefgläubige Mormone Romney, er werde dafür beten, dass der Präsident
erfolgreich die Nation führen werde.
Zuvor hatten Äußerungen aus dem Romney-Lager für Verwirrung gesorgt, der
Multimillionär sei nicht bereit, die Niederlage einzugestehen. Der
Fernsehsender CNN meldete, das Wahlkampf-Lager des Herausforderers habe
zunächst noch Wahlergebnisse geprüft.
Obama hatte sich nach einem dramatischen Kopf-an-Kopf-Rennen gegen seinen
Rivalen durchgesetzt – am Ende klarer als vorhergesagt. Der Amtsinhaber
heimste zunächst 303 Wahlmännerstimmen ein, Romney 206. Für einen Wahlsieg
sind 270 Wahlmänner nötig. Der Amtsinhaber gewann neben dem entscheidenden
Staat Ohio auch die besonders umkämpften Staaten Iowa, Colorado, Wisconsin,
Nevada und Virginia. Nach vorläufigen Ergebnissen verlor der Präsident
verglichen zur Wahl 2008 lediglich Indiana und North Carolina an die
Republikaner.
## Haarscharf: je 49 Prozent
Nach der tatsächlichen Stimmenverteilung lagen die Kontrahenten allerdings
extrem nah beieinander. Nach Auszählung von 65 Prozent der Wahlkreise kam
Romney der Nachrichtenagentur AP zufolge auf 45,2 Millionen Stimmen, Obama
auf 45 Millionen, also jeweils 49 Prozent.
Nach der US-Wahl rechnet Außenminister Guido Westerwelle „mit neuen
Impulsen in der Abrüstung“. Man sei in den letzten zwei Jahren in der
Abrüstungspolitik gut vorangekommen, sagte der FDP-Politiker am
Dienstagabend (Ortszeit) in New York. „Aber es muss jetzt noch mal ein
energischer weiterer Schritt gemacht werden.“ Sein Appell gehe an die
amerikanische Regierung und an Russland „aufeinander zuzugehen und mit
neuen Abrüstungsimpulsen die Sicherheit in der Welt zu verstärken.“
Der SPD-Fraktionsvorsitzende und frühere Außenminister Frank-Walter
Steinmeier rechnet nach der Präsidentschaftswahl in den USA mit wachsenden
Ansprüchen der Amerikaner an ihre europäischen Partner. „Wir müssen mehr
investieren in diese Zusammenarbeit über den Atlantik hinweg. Die Erwartung
an uns wird eher steigen“, sagte Steinmeier am Mittwoch im
ARD-Morgenmagazin. Über die transatlantische Zusammenarbeit müsse neu
nachgedacht werden.
Im Kongress wird es bei der alten Machtverteilung bleiben, nach der die
Demokraten den Senat kontrollieren und die Republikaner das
Repräsentantenhaus. Damit wird Obama auch in seiner zweiten Amtszeit mit
erheblichen Widerständen bei Gesetzesvorhaben rechnen müssen. Der extreme
Widerstand der Republikaner im Repräsentantenhaus hatte den politischen
Spielraum des Präsidenten erheblich beschnitten.
Wahlentscheidend dürfte die Wirtschaftspolitik gewesen sein. Vier von zehn
Wählern sagten bei Nachfragen, dass die Situation sich langsam bessere. Die
Mehrheit erklärte jedoch auch, es gebe noch viel zu tun. Allerdings
deuteten vorläufige Ergebnisse von Wahlnachbefragungen darauf hin, dass
viele Amerikaner nicht Obama, sondern dessen Vorgänger George W. Bush für
die angespannte Wirtschaftslage verantwortlich machen.
7 Nov 2012
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