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# taz.de -- Kolumne So wird ein Schuh draus: Der Hipster unter den Gesetzen
> Das Betreuungsgeld ist ein Hipster. Alle finden es doof, reden aber
> trotzdem darüber. Es ist antimainstream, retro und voll öko.
Bild: Hipster sind retro und total alternativ.
Altmodisch und uncool, so wird die CSU wahrgenommen. Das wollte sie nicht
mehr und bringt deshalb mit der Koaliton das Gesetz auf den Weg, das alles
ändern soll: Das Betreuungsgeld, der Hipster unter den Gesetzen.
Do-it-yourself ist in. So wird nun auch das Kinder selbst Betreuen zum
Trend. Den lästigen Kampf um den Kindergarten kann sich die moderne
Performerin nun sparen. Und sich selbst mit dem Kind zu beschäftigen und
zusammen neoexpressionistische Kunstwerke zu malen, ist doch alternativer
als jeder Waldorfkindergarten es je sein kann. Voll gegen den Mainstream!
Das Vorbild kommt wie immer aus Amerika: Die Kinder unterrichtet man in
Übersee schon lange zu Hause. Deutschland macht es wie immer nur halbherzig
nach und lässt den Nachwuchs gerade mal für die Vorschule daheim. Und wer
meint, dass das reaktionär sei – hat Recht. Aber „retro“ ist eben cool.
Zurück sind die drei Ks: Kinder, Küche und Klub Mate.
Öko ist das Betreuungsgeld auch, zumindest öko-nomisch. Denn die 100 oder
150 Euro, die die Familien bekommen, reichen für ganz viele
Vanilla-Soy-Macchiatos. Hipstertum ist eben teuer.
Zwar lästern die Oppositionsparteien jetzt und finden das Betreuungsgeld
doof, sie wollen es sogar wieder abschaffen. Das Gesetz ist ihnen zu
alternativ, zu anders. Aber das muss die CSU nun aushalten. Hart ist das
Leben als Trendsetter.
9 Nov 2012
## AUTOREN
Svenja Bednarczyk
## TAGS
Hipster
Betreuungsgeld
CDU
CSU
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Bayern
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