Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Portugalbesuch der Kanzlerin: Merkel nicht willkommen
> Gegen den geplanten Portugalbesuch von Kanzlerin Merkel regt sich
> massiver Widerstand. Durch das harte Spardiktat werde die Krise im Land
> weiter verschärft.
Bild: Beten für Portugal – und auf ein Wunder hoffen.
BERLIN/LISSABON afp | Portugal erwartet von Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) bei ihrem Besuch kommende Woche Unterstützung für den Kampf des
Landes gegen die Krise. „Wir können die Erfolgsgeschichte am südlichen Rand
von Europa sein“, sagte der portugiesische Botschafter in Berlin, Luis de
Almeida Sampaio, am Donnerstag vor Journalisten. Dies liege auch im
Interesse Deutschlands. Merkel könne diese positive Nachricht unterstützen.
Die Bundeskanzlerin reist am Montag nach Angaben aus Lissabon und Berlin in
Begleitung einer Wirtschaftsdelegation zu einem eintägigen Besuch nach
Portugal. Sie wird dort unter anderem Ministerpräsident Pedro Passos Coelho
und Präsident Anibal Cavaco Silva treffen. Es ist der erste bilaterale
Besuch Merkels in dem Land am Südwestrand Europas. Erwartet werden massive
Proteste; die Kanzlerin wird von der linken Opposition, Gewerkschaften und
verschiedenen Zivilbündnissen für den strengen Sparkurs und die
schmerzhaften Folgen der Reformen im Land verantwortlich gemacht. Jetzt
haben sie einem [1][offenen Brief die Kanzlerin] veröffentlicht.
Die Lage in Portugal ist derzeit kritisch. Im Mai 2011 war das Land unter
den Euro-Rettungsschirm geschlüpft und bekam ein Hilfspaket von 78
Milliarden Euro zugesprochen, muss seither aber die Auflagen der Geber aus
Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds (IWF) erfüllen. Weil
Portugal trotz der zunächst allgemein unterstützten Reformen mit einer
schweren Rezession zu kämpfen hat, gibt es inzwischen massiven Widerstand
gegen den strikten Sanierungskurs der Regierung. Das Hilfsprogramm für
Portugal endet 2014, vorgesehen ist, dass das Land sich ab September
nächsten Jahres wieder an den Märkten finanzieren kann.
Ministerpräsident Passos Coelho warnte am Mittwoch vor einer
„Diabolisierung Merkels“: Die Sparpolitik in ganz Europa sei schließlich
nicht ihr Werk. „Der Grund für Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in
Portugal sind nicht die Auflagen Frau Merkels, sondern sie sind die Folge
einer falschen Politik, die Defizit und Schulden in die Höhe getrieben
hat“, sagte er in Lissabon.
9 Nov 2012
## LINKS
[1] http://carachancelermerkel.blogspot.pt/p/blog-page.html
## TAGS
Portugal
Schwerpunkt Angela Merkel
Krise
Protest
Portugal
Schwerpunkt Angela Merkel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Sparkurs in Portugal: „Gebt uns unser Leben zurück!“
Die konservative Regierung in Lissabon nimmt einen Anlauf nach dem anderen:
Löhne und Renten gehen runter, Steuern rauf, Medikamente werden teurer.
Betreuungsgeld und Umfragewerte: Merkel hängt Steinbrück ab
Die Sozialdemokratisierung der CDU schadet der SPD. Trotz des umstrittenen
Betreuungsgeldes baut die Kanzlerin ihren Umfragewerte aus.
Streit der Woche: Braucht Europa den Generalstreik?
Generalstreik in Portugal und Spanien: Die Menschen protestieren so gegen
die Sparauflagen der EU. Und was ist mit unserer Solidarität?
Hilfe für Euroländer: Ein dickes Paket
Gleich vier Euroländer warten auf Hilfe aus Brüssel, mehr denn je. Doch der
EU-Gipfel will Entscheidungen auf November verschieben.
Kommentar Portugal: Kurzfristig ist das neue langfristig
Ist die europäische Krisenstrategie erfolgreich? Portugal ist der ideale
Testkandidat. Bislang ist das Ergebnis ein Desaster: Sparen funktioniert
nicht.
Sparproteste in Portugal: „Massaker an den Familien“
Portugal kürzt, dass es kracht. Nach zweijähriger Rezession sind viele
Menschen aber des Sparens müde. Sie fordern den Rücktritt der Regierung.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.