| # taz.de -- Kommentar Ostkongo: Vorleistung der Rebellen | |
| > Die M23-Rebellen haben ihren Teil der Abmachung erfüllt – den Rückzug aus | |
| > Goma. Nun ist es an Präsident Joseph Kabila zu handeln. | |
| Nur elf Tage nach ihrem triumphalen Einmarsch sind Kongos M23-Rebellen | |
| wieder aus der eroberten ostkongolesischen Metropole Goma abgezogen. Sie | |
| haben damit ihren Teil der Vereinbarung erfüllt, die die Staatschefs der | |
| Region vor einer Woche ausgeheckt hatten: Die Rebellen ziehen sich zurück, | |
| im Gegenzug geht die Regierung auf ihre „legitimen Forderungen“ ein. Das | |
| ist das politische Pendant zum nunmehr erfüllten militärischen Teil des | |
| regionalen Friedensplans für Goma. | |
| Jetzt ist also Kongos Präsident Joseph Kabila am Zug. Was sind denn | |
| eigentlich „legitime Forderungen“ der Rebellen? Den ambitionierten Katalog | |
| politischer Reformwünsche, den die M23 vor wenigen Tagen in Goma | |
| vorstellte, hat die Regierung bereits zurückgewiesen. | |
| Was die ursprüngliche M23-Forderung angeht – eine volle Umsetzung des | |
| letzten Ostkongo-Friedensvertrags vom 23. März 2009 –, hat Kongos | |
| Außenminister Raymond Tshibanda bereits gesagt, man habe diesen Vertrag | |
| doch schon umgesetzt. Mit dieser ignoranten Haltung kommt man nicht weiter. | |
| Wenn Kongos Regierung in der Lage wäre, im Ostkongo Frieden zu schaffen, | |
| wäre es nie zum Verlust Gomas an die Rebellen gekommen. Ostkongo braucht | |
| einen unabhängigen Friedensprozess, der von beiden Seiten anerkannt und von | |
| den Staaten der Region überwacht wird. Leider ist dies im aktuellen | |
| Friedensplan nicht präzisiert, und das lässt Kongos Regierung die | |
| Möglichkeit, jetzt alle weiteren politischen Schritte zu verschleppen. | |
| Der Rückzug der M23 aus Goma war eine Vorleistung. Die Rebellen sind weder | |
| bedingungslos noch besiegt vom Feld gegangen, anders als die | |
| Regierungstruppen eine Woche zuvor. Wenn auf ihren Schritt nichts folgt | |
| außer ein hirnloses Auftrumpfen der Gegenseite, ist die nächste Kriegsrunde | |
| nur eine Frage der Zeit. | |
| 2 Dec 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Dominic Johnson | |
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