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# taz.de -- Protestaktionen in Bochum: Bei Opel stehen die Bänder still
> „Wir fangen erst mal klein an“, sagt der Opel-Betriebsrat. Die Arbeiter
> in Bochum legen in jeder Schicht kurze Streiks ein. Aber das ist „erst
> der Anfang“.
Bild: Was das mit Opel zu tun hat? Ganz einfach: Das Erdmännchen wohnt im „O…
BOCHUM dpa | Die Opel-Arbeiter in Bochum wollen um ihr Werk kämpfen.
Nachdem die Firmenspitze zu Wochenbeginn ihre Pläne für das Ende der
Autoproduktion nach 2016 bekanntgegeben hatte, gab es am Freitag erstmals
größere Protestaktionen. Während der Frühschicht standen die Bänder wegen
einer Informationsveranstaltung für rund eine Stunde, bestätigten Sprecher
von Werk und Betriebsrat.
Ähnliche Veranstaltungen seien für die Mittagsschicht und für die
Nachtschicht geplant, sagte ein Sprecher des Betriebsrates. „Und das ist
erst der Anfang, wir fangen erst mal klein an.“ In Bochum sind derzeit noch
gut 4.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Arbeitnehmervertreter wollen die Einstellung der Autoproduktion in
Bochum nicht akzeptieren. Der Familienvan Zafira müsse auch nach 2016 in
Bochum gefertigt werden und außerdem der neue Mini-Van Mokka nach Bochum
kommen, fordern sie auf einem Informationsblatt. Offenbar wolle die
Werksleitung den Mokka nach Spanien vergeben, weil die Beschäftigten dort
zu einem 30-prozentigen Lohnverzicht bereit seien, heißt es darin.
Die Beschäftigten sind außerdem verärgert, weil die Werksleitung die
ursprünglich für diesen Samstag geplante Feier zum 50-jährigen Bestehen des
Bochumer Werks abgesagt hat. Betriebsratschef Rainer Einenkel hatte die mit
Sicherheitsbedenken begründete Entscheidung „armselig“ genannt. Im
traditionsreichen Bochumer Werk waren unter anderem zahlreiche Generationen
des Opel Kadett gefertigt worden.
## Geplünderte Kassen
SPD Kanzlerkandidat Peer Steinbrück kritisierte den Opel-Mutterkonzern
General Motors scharf. GM habe die deutschen Opel-Werke über eine gemeinsam
Kasse „buchstäblich ausgeplündert“, sagte er am Donnerstagabend in der
ARD-Sendung Beckmann. Staatliche Hilfen für Opel lehnte er ab. „Ich würde
keine Staatshilfen geben für ein Automobilwerk, das bei der
augenblicklichen Lage des Automarktes betriebswirtschaftlich nicht zu
halten ist.“
Unterstützung bekamen die Opelaner aus dem Arbeitgeberlager. Der Unmut sei
„verständlich“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände
Ruhr/Westfalen, Dirk Erlhöfer, laut Mitteilung. „Die Schließung der
Bochumer Fahrzeugproduktion bedroht nicht nur tausende Menschen mit
Arbeitslosigkeit, sondern schreckt noch mehr potenzielle Opelkäufer ab.“
14 Dec 2012
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