Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Getötete Journalisten 2012: In jeder Woche zwei Tote
> Mindestens 139 Journalisten sind 2012 bei oder wegen der Ausübung ihres
> Berufes getötet worden. 39 von ihnen sind in Syriens Bürgerkrieg
> gestorben.
Bild: Gilles Jacquier, Kameramann des Senders France 2, starb Anfang Januar in …
GENF dpa | Mindestens 139 Journalisten sind im zu Ende gehenden Jahr in 29
Ländern bei oder wegen der Ausübung ihres Berufes getötet worden. Vor allem
durch die Tötung von mindestens 36 Medienarbeitern im Bürgerkrieg in Syrien
sei damit ein trauriger Rekord erreicht worden, erklärte die unabhängige
Nichtregierungsorganisation Press Emblem Campaign (PEC) am Montag in Genf.
Insgesamt seien 2012 rund 30 Prozent mehr Journalisten im Zusammenhang mit
der Ausübung ihres Berufes ums Leben gekommen als im Vorjahr, erklärte
PEC-Generalsekretär Blaise Lempen. Wie der französische Fernsehreporter
Gilles Jacquier und die US-Kriegsberichterstatterin Marie Colvin, die
Anfang des Jahres bei Angriffen in Syrien getötet wurden, seien dort
zahlreiche weitere Journalisten „für beide Seiten in diesem Konflikt zur
Zielscheibe geworden“.
Nach dem Irak zwischen 2003 und 2006 sei Syrien zu einem der seit
Jahrzehnten gefährlichsten Einsatzgebiete für Reporter geworden. Auch in
Somalia habe sich die Sicherheitslage im Laufe des Jahres stark
verschlechtert. 19 Journalisten verloren dort 2012 ihr Leben. Die meisten
von ihnen wurden Opfer bewaffneter Clanmilizen, die keine kritischen
Stimmen tolerieren. Pakistan folgt mit zwölf getöteten Medienmitarbeitern,
in Mexiko und Brasilien starben jeweils elf.
Auf den Philippinen und in Honduras wurden 2012 je sechs Journalisten
umgebracht, vier in Bangladesch. Je drei Journalisten wurden in Eritrea,
Indien, im Irak, in Nigeria sowie im Gazastreifen - bei den israelischen
Angriffen im November - getötet.
Weltweit wurden seit Januar 2008 nach Informationen der PEC 569
Journalisten im Zusammenhang mit ihrem Beruf getötet. Das seien rund 114 im
Jahresdurchschnitt, mindestens zwei pro Woche. Die zehn für Journalisten
gefährlichsten Länder im Vergleich der vergangenen fünf Jahre (2008-2012)
waren laut PEC die Philippinen (62 Tote), Mexiko (59), Pakistan (53), der
Irak (39), Syrien (38), Somalia (37), Honduras (26), Brasilien (22),
Russland (20) und Indien (16).
17 Dec 2012
## TAGS
Schwerpunkt Syrien
Philippinen
Gewaltopfer
Jörg Armbruster
Jörg Armbruster
Nigeria
Indien
Schwerpunkt Syrien
Reiseland Brasilien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Die Sicherheit der Kriegsreporter: Keine neutrale Größe
Durchschnittlich alle fünf Tage stirbt ein Journalist in einem
Krisengebiet. Der Fall Armbruster wirft die Frage auf, ob Reporter heute
eher gezielt angegriffen werden als früher.
Kommentar Journalismus aus Kriegsgebieten: Kein Bericht ohne Risiko
Über Kriege zu berichten wird immer schwieriger. Meist gibt es kaum klare
Fronten. Dennoch ist es zu billig, die Gefahr als Berufsrisiko abzutun.
Journalist des Jahres: Inhaftiert in Syrien
Reporter ohne Grenzen kürt Mazen Darwish zum Journalisten des Jahres 2012.
Er ist seit Mitte Februar in Syrien in Gewahrsam.
Angriff auf Christen in Nigeria: Sechs Tote bei Christmette
Der Pfarrer des nigerianischen Dorfes Peri und fünf Kirchenbesucher wurden
am Heiligen Abend in ihrer Kirche erschossen.
Proteste in Indien nach Vergewaltigung: Journalist getötet
Bei den seit Tagen andauernden Protesten in Indien ist ein Journalist ums
Leben gekommen. Er hatte von einer Demonstration berichtet.
Zahl getöteter Jorunalisten gestiegen: Die Hälfte starb in Syrien
Die Zahl der getöteten Journalisten ist 2012 drastisch gestiegen. Sie liegt
bei 88 – das ist der Höchststand seit dem Jahr 1995.
Kubanische Oppositionelle freigelassen: Bloggerin in Haft misshandelt
Yoani Sánchez ist wieder frei. Die oppositionelle Bloggerin war in Kuba
wegen eines umstrittenen Prozesses im Gefängnis gelandet. In Haft verlor
dabei einen Zahn.
Unruhen in Tadschikistan: Killerkommando im Pamir
Erst gaben die tadschikischen Clans ihre Waffen ab, dann schickte die
Regierung Soldaten. Die Bevölkerung von Badachschan protestiert – mit
Erfolg.
Brasilien: Frontlinie gegen den Baumraub
Armut, Agrobusiness und Korruption bedrohen die Regenwälder des
Amazonasbeckens. Der Jurena-Nationalpark soll den Wald schützen, doch die
Auflagen machen den Anwohnern zu schaffen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.