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# taz.de -- Neue südkoreanische Präsidentin: Wunder und Harmonie, versprochen
> Die künftige südkoreanische Präsidentin will die gesellschaftliche
> Spaltung überwinden. Sogar mit Nordkorea will sie eine „neue Ära“
> beginnen.
Bild: Park Geun-hye wird im Februar das Präsidentenamt in Südkorea übernehme…
BERLIN taz | Südkoreas künftige Präsidentin Park Geun-hye hat am Donnerstag
eine Wiederholung des Wirtschaftswunders versprochen, das ihr
diktatorischer Vater dem Land als Präsident in den 60er und 70er Jahren
beschert hatte.
Die heute 60-jährige Park, die ab 1974 ihre von einem nordkoreanischen
Agenten getötete Mutter als First Lady ersetzte, griff in ihrer Rede am
Donnerstag sogar auf den Slogan „Lasst uns ein gutes Leben führen“ ihres
Vaters zurück. Wirtschaftliche und soziale Themen hatten den Wahlkampf
geprägt.
Park wird im Februar das Präsidentenamt von Lee Myung-bak übernehmen, der
nicht wieder kandidieren durfte. Wenngleich Park und der bei den Wahlen am
Mittwoch unterlegene Moon Jae- in einst bitter verfeindete politische Lager
repräsentierten – Moon war etwa von den Schergen von Parks Vaters verhaftet
worden –, waren sie im Wahlkampf programmatisch kaum zu unterscheiden.
Park gab sich moderat und versprach, die Südkoreaner zu einen. „Ob Sie für
oder gegen mich waren, ich möchte Ihre Meinung hören. Ich will die Spaltung
beenden und den Konflikt des letzten halben Jahrhunderts mit Versöhnung und
Harmonie überwinden“, sagte sie. „Ich werde eine Gesellschaft schaffen, in
der jeder die Früchte der wirtschaftlichen Entwicklung erntet. Nur dies
kann den Menschen Einigkeit, wirtschaftliche Demokratisierung und Glück
bringen.“ Wie sie dies machen will, blieb offen.
Am Donnerstag besuchte sie die Gräber verstorbener Präsidenten, darunter
ihres 1979 ermordeten Vaters Park Chung-hee. Zugleich betonte sie die
Notwendigkeit einer neuen Politik gegenüber Nordkorea. Sie versprach eine
„neue Ära“ und rief zu einem „auf Vertrauen basierenden Dialog“ auf. D…
warnte sie auch vor den Risiken, die erst kürzlich Nordkoreas Raketenstart
gezeigt habe.
Parks Nordkoreapolitik grenzt sich von der harten Linie ihres Vorgängers
Lee ab, unter dem das Verhältnis zu Pjöngjang einen Tiefpunkt erreicht
hatte. Doch wirken ihre Ankündigungen undurchdacht, noch scheint überhaupt
niemand im Süden eine erfolgversprechende Linie in der Nordkoreapolitik
gefunden zu haben. Pjöngjang misstraut Südkoreas Konservativen, hat aber
auch den Entspannungskurs der Liberalen nicht honoriert.
20 Dec 2012
## AUTOREN
Sven Hansen
## TAGS
Südkorea
Nordkorea
Park Geun-hye
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