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# taz.de -- Bergbau auf Asteroiden: Goldgräber im Weltall
> Erdnahe Asteroiden stecken voller Rohstoffe. Das US-Unternehmen Deep
> Space Industries will damit jede Menge Geld machen.
Bild: Astronauten üben schon mal das Steigerlied, denn Asteroiden enthalten we…
BERLIN taz | Als Avatar-Regisseur James Cameron im letzten Jahr in das
Unternehmen Planetary Resources investierte, dachten viele, es handele sich
lediglich um eine Werbeaktion. Die Firma wollte Rohstoffe im Weltall
abbauen. Nun aber kriegt Cameron ernsthafte Konkurrenz: Die US-Firma
[1][Deep Space Industries] (DSI) hat angekündigt, bereits 2015 mit dem
Entsenden von Raumsonden zur Erkundung von erdnahen Asteroiden zu beginnen
– denn die Himmelskörper enthalten wertvolle Rohstoffe wie Nickel,
Palladium und Platin.
DSI möchte die Metalle abbauen und direkt im Weltall als Bau- und
Ersatzteile für Satelliten und Weltraumstationen verwenden. Eine ganze
Flotte von Raumsonden vom Typ „FireFly“ soll dafür in die Erdumlaufbahn
geschickt werden. „Jährlich werden mehr als 900 erdnahe Asteroiden
entdeckt, dort gewonnene Metalle und Treibstoffe können die Industrie im
Weltraum antreiben,“ sagt DSI-Vorsitzender Rick Tumlinson.
Zu Beginn der Mission sollen die Sonden kleinere Asteroiden aufspüren und
an ihnen andocken. 2016 sollen dann größere Sonden folgen, die
Gesteinsproben abbauen und zur Erde bringen. Längerfristig könnten so
Metalle gewonnen und direkt im All von einem Metall-3D-Drucker verarbeitet
werden.
Im April 2012 gewann die US-Firma [2][Planetary Resources] mit ähnlichen
Plänen prominente Unterstützer: Neben James Cameron stieg auch Google-Chef
Larry Page bei Planetary Resources ein. 2014 sollten die ersten Sonden ins
All geschossen werden – allerdings nur zur Beobachtung von Asteroiden. DSI
hat mit seinem Programm deutlich größere Ambitionen.
## Asteriodenpartikel abgeliefert
Die Pläne der „New Space Economy“ sind sehr optimistisch: Bislang hat ist
es nur zwei Raumfahrtmissionen gelungen, Gesteinsproben von Asteroiden zur
Erde zu bringen. Das japanische Raumfahrtprojekt Hayabusa war sieben Jahre
unterwegs, um eine Hand voll Asteroidenpartikel zur Erde zu bringen.
Trotzdem könnten die Pläne mehr als Science-Fiction sein, sagt Alan Harris
vom [3][Institut für Planetenforschung] der taz: „Wenn man mal so weit ist,
Dinge in der Erdumlaufbahn zu produzieren, macht es mehr Sinn, Rohstoffe
direkt im All zu gewinnen, als sie von der Erde in den Weltraum zu
transportieren.“ Schaffe es eine Sonde, auf einem Asteroiden anzudocken,
sei der Abbau von Rohstoffen zudem relativ einfach. Sie müssen nicht erst
durch Grabungen erschlossen werden, denn die liegen meist direkt auf der
Oberfläche.
Das ebenfalls enthaltene Wasser könne durch die Spaltung von Wasser- und
Sauerstoff der Treibstoffgewinnung dienen. Harris räumt den Planungen
Chancen ein:„Sollte dies tatsächlich gelingen, könnten Asteroiden in
Zukunft eine wichtige Quelle für Materialien und Treibstoff sein.“
24 Jan 2013
## LINKS
[1] http://deepspaceindustries.com/
[2] http://www.planetaryresources.com/
[3] http://www.dlr.de/pf/desktopdefault.aspx/tabid-120/
## AUTOREN
Thomas Block
## TAGS
Bergbau
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