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# taz.de -- Gema versus Youtube: Krass rot
> Vor Südsudan und Vatikan: Deutschland ist das Land mit den meisten
> gesperrten Youtube-Videos. Eine Agentur hat das mit Hilfe einer App
> visualisiert.
Bild: In Deutschland sind 615 Youtube-Videos gesperrt.
BERLIN taz | Der Sänger Psy produzierte mit seinem Gangnam Style das
erfolgreichste Youtube-Video aller Zeiten. Der Koreaner wurde dank der
Videoplattform Youtube weltberühmt. Davon ist in Deutschland allerdings
wenig zu sehen. Denn wer sein offizielles Video bei Youtube anschauen will,
wird mit dem Satz: „Dieses Video ist in Deutschland nicht verfügbar“
konfrontiert. Diese Sperrungen sind hierzulande frustrierender Alltag.
Die Berliner Betreiber von [1][Opendatacity], haben deshalb die Software
„[2][Gema versus YouTubes Top 1000“] entwickelt, die das Ausmaß der
Video-Sperrungen bei Youtube veranschaulichen soll. „Wir haben versucht
eine etwas andere Perspektive auf das Problem zu entwickeln“, erklärt
Lorenz Matzat von Opendatacity, einer Agentur für Visualisierungen von frei
verfügbaren Daten.
Da es keine offizielle Liste der beliebtesten Videos von Youtube gibt, hat
Opendatacity eine eigene Top 1000 entwickelt. Mithilfe von über 200.000
Suchanfragen in verschiedenen Ländern wird regelmäßig eine Liste der Videos
mit mehr als 40 Millionen Aufrufen erstellt. Dann wird überprüft, wie viele
dieser Videos weltweit über Youtube verfügbar sind.
Deutschland liegt mit 61,5 Prozent gesperrter Videos mit Abstand auf dem
ersten Platz. Damit sind 615 Videos in Deutschland nicht zu sehen. Der
Südsudan mit 15 Prozent und der Vatikan mit fünf Prozent gesperrter Videos
liegen auf dem zweiten und dritten Platz.
## Mögliche Rechtsprobleme
Lorenz Matzat beschreibt, dass ihm durch das Projekt klar geworden sei,
dass die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische
Vervielfältigungsrechte (Gema) nicht ausschließlich der Grund für die
Sperrung der Videos ist. Youtube handle sehr proaktiv und sperre Seiten im
Voraus, um mögliche Zahlungen an die Gema zu vermeiden. Die Anwendung von
Opendatacity zeigt, dass 53 Prozent der Videos auf Grund möglicher
Rechtsprobleme in Deutschland gesperrt sind. Nur mit acht Prozent der
Videos gibt es urheberrechtliche Probleme.
Diesem schlechten Image versucht die Gema entgegen zu wirken. [3][Laut
eines Berichtes der Wirtschaftswoche] hat sie eine Unterlassungsklage gegen
den Sperr-Hinweis von Youtube eingelegt. Dieser suggeriere, dass die Gema
für die Sperrung des Videos verantwortlich sei.
Der Grund für die Sperrung ist der Urheberrechtsstreit zwischen Youtube und
Gema. Die Verwertungsgesellschaft ist in Deutschland für die Einhaltung der
Nutzungsrechte und des Urheberrechtes von Musikwerken zuständig. Seit 2009
versuchen sich Youtube und die Gema auf eine Vergütung von Youtube-Videos
zu einigen.
Opendatacity wird das Problem mit den Sperrungen der Youtube-Videos von Psy
und anderen Musikern in Deutschland nicht lösen, aber mit ihrer
Visualisierungs-App macht die Kombination Gema und Youtube wenigstens Spaß.
28 Jan 2013
## LINKS
[1] http://www.opendatacity.de/
[2] http://apps.opendatacity.de/gema-vs-youtube/
[3] http://www.wiwo.de/technologie/digitale-welt/urheberrechte-gema-hat-klage-g…
## AUTOREN
Alissa Frommeyer
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Schwerpunkt Urheberrecht
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