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# taz.de -- Kommentar Piratenpartei: Ohne Ziel kein Profil
> Piraten leisten wertvolle inhaltliche Arbeit. Dass die Wahrnehmung dafür
> so schwach ist, hat sich die Partei aber selbst zuzuschreiben.
Bild: Viel Transparenz, aber wenig erkennbares Profil.
Seit Wochen betreiben die Piraten einen Vernichtungsfeldzug in eigener
Sache. Der Bundesvorstand hat sich höchst transparent zerlegt. Die halbe
Republik bestaunte die Droh-SMS, mit denen ein Parteipromi den anderen
wegekeln wollte. Bleibt die Frage: Was genau machen diese Piraten
eigentlich, wenn sie sich gerade mal nicht gegenseitig bekämpfen?
Die gute Nachricht: Es gibt tatsächlich Piraten, die sich beherzt der
Sacharbeit widmen. Einige Projekte überzeugen sogar die politische
Konkurrenz – die Informationsplattform zum Flughafendesaster in Berlin ist
ein Beispiel. Nur bekommt die Öffentlichkeit von solchen Initiativen selten
etwas mit.
Und das, obwohl die Piraten immerhin in vier Landtagen sitzen. Dass sie
dort als Oppositionsfraktionen nur selten Mehrheiten zustande bringen,
trägt kaum als Ausrede für die bescheidene Resonanz. Den Grünen ist es in
der Opposition durchaus gelungen, sich zu profilieren – richtig schwierig
wurde es meist, wenn sie an der Regierung beteiligt waren.
Für viele Piraten stehen die Schuldigen fest: die Medien und deren
Desinteresse an der Sacharbeit. Es genügt aber nicht, Beschlüsse ins Netz
zu stellen oder Pressemitteilungen über die Verteiler zu jagen. Die Partei
braucht Botschafter, die glaubwürdig und eloquent für ihre Ziele stehen.
Genau solche Personen fehlen den Piraten jedoch.
Hinzu kommt: Es sind nur wenige Themen, bei denen Piraten zuweilen glänzen.
Sie drücken sich um Richtungsentscheidungen. Auf wichtigen Feldern sind
ihre Positionen luftig bis nichtssagend, zuweilen kaum identifizierbar.
Ohne klare Ziele kann aber selbst den klügsten Piraten eine Profilierung
kaum glücken.
3 Mar 2013
## AUTOREN
Astrid Geisler
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