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# taz.de -- Echo-Nominierungen: Frei.Wild fliegt raus
> Die Veranstalter des Musikpreises Echo haben auf den Boykott mehrerer
> Nominierter reagiert. Sie strichen die als rechts kritisierte Band
> Frei.Wild von der Teilnehmerliste.
Bild: Philipp Burger, der Sänger von Frei.Wild.
BERLIN dpa | Die umstrittene Rockband Frei.Wild ist nach Protesten nicht
mehr für den Musikpreis Echo nominiert. Die Deutsche Phono-Akademie habe
sich nach intensiven Diskussionen dazu entschlossen, in die Regularien des
Preises einzugreifen und die Band von der Liste der Nominierten zu nehmen,
sagte Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie,
zu dem die Akademie gehört, am Donnerstag in Berlin laut Mitteilung.
Die heftige Kontroverse um die Nominierung der Band, der Nähe zu rechtem
Gedankengut vorgeworfen wird, drohten den gesamten Echo und damit auch alle
anderen Künstler und Bands überschatten. Der Vorstand wollte verhindern,
dass der Echo zum Schauplatz einer Debatte um die politische Gesinnung
wird. Daher sei Frei.Wild von der Liste genommen worden, erklärte Drücke.
Der Bundesverband Musikindustrie und die Deutsche Phono-Akademie hätten
immer wieder mit Aktionen wie „Starke Stimmen gegen Rechts“ in diesem
Umfeld Farbe bekannt.
Die Chemnitzer Band Kraftklub und die Berliner Elektro-Popgruppe Mia hatten
aus Protest gegen Frei.Wild ihre eigene Teilnahme am Echo-Rennen abgesagt.
Auch die Band Die Ärzte protestierte. Kritiker werfen den Deutsch-Rockern
aus dem norditalienischen Brixen vor, in ihren Songs völkisches und
nationalistisches Gedankengut zu verbreiten. Der Echo wird am 21. März in
Berlin verliehen.
Frei.Wild hatte im vergangenen Jahr eines der bestverkauften
Rock/Alternative-Alben veröffentlicht. Die Band sei allein auf Grundlage
der Verkaufszahlen auf die Liste gekommen, hatte der Musikverband zunächst
erklärt. Das aktuelle Album „Feinde deiner Feinde“ verkaufte sich 2012 mehr
als 100 000 mal. Frei.Wild war zusammen mit Mia., Kraftklub, Unheilig und
den Ärzten für einen Echo in der Kategorie „Rock/Alternative National“
nominiert worden.
Auf ihrer Homepage beschreibt sich die 2001 gegründete Gruppe als
„Musikphänomen und Gegenkultur“. Ihre Songs kreisen um Alltagsthemen, aber
auch um die Südtiroler Heimat. „Südtirol, sind stolze Söhne von dir. Unser
Heimatland, wir geben dich nie mehr her“, heißt es in einem Text.
7 Mar 2013
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