| # taz.de -- Integrativer Journalismus beim taz.lab: „Wir sehen uns als Korrek… | |
| > Der Migrationsanteil in deutschen Redaktionen liegt gerade einmal bei | |
| > drei Prozent. Die Journalistin Ferda Ataman gibt Medien Nachhilfe in | |
| > Integration. | |
| Bild: Mehr Integration für eine bessere Medienberichterstattung | |
| taz.lab: Frau Ataman, ein Fünftel aller Menschen in Deutschland besitzt | |
| einen Migrationshintergrund - bei Journalisten aber höchstens drei Prozent. | |
| Woran liegt diese Diskrepanz? | |
| Ferda Ataman: Zum einen ist Journalismus traditionell ein eher elitärer | |
| Beruf, für den man gute Kontakte benötigt, um den Einstieg zu finden und | |
| aufzusteigen. Das macht es nicht nur Migrantenkindern, sondern auch anderen | |
| Gruppen schwer. Für viele Migranten war der Beruf bisher aber auch keine | |
| Option, weil es kaum Vorbilder für sie gab. | |
| Heute gibt es Fernsehmoderatoren wie Ingo Zamperoni oder Dunja Hayali. Hat | |
| sich da nicht einiges geändert? | |
| Auf jeden Fall - vor allem vor den Kameras. Hinter den Kulissen, in den | |
| Redaktionen und den Führungsetagen, hat sich noch nicht so viel getan. Da | |
| stecken wir noch in den Kinderschuhen. | |
| Wie wirkt sich das Ihrer Meinung nach auf die Berichterstattung der Medien | |
| aus? | |
| Man stelle sich mal vor, eine Redaktion würde ausschließlich aus Männern | |
| bestehen oder aus über 50-Jährigen. Es ist völlig klar, dass da bestimmte | |
| Themen unter den Tisch fallen würden. So ist das mit Blick auf die | |
| Einwanderungsgesellschaft - bestimmte Themen und Perspektiven fehlen | |
| einfach. | |
| Sie arbeiten beim „Mediendienst Integration“. Leisten Sie Entwicklungshilfe | |
| in Sachen interkultureller Kompetenz? | |
| So würde ich das nicht nennen. Wir unterstützen Journalisten bei der | |
| Recherche und vermitteln Kontakte zu Wissenschaftlern. Wir sehen uns als | |
| Korrektiv, wenn bestimmte Mythen oder Fehler kursieren. Und wir wollen dazu | |
| beitragen, neue Perspektiven, Experten und Themen in eine Debatte zu | |
| speisen, die sich ziemlich festgefahren hat. | |
| 20 Mar 2013 | |
| ## AUTOREN | |
| Daniel Bax | |
| Daniel Bax | |
| ## TAGS | |
| taz lab 2024 | |
| Medien | |
| Integration | |
| Migration | |
| taz lab 2024 | |
| taz lab 2024 | |
| taz lab 2024 | |
| Youtube | |
| Rhetorik | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Migranten in Medien: Die andere Parallelgesellschaft | |
| Deutsche Redaktionen berichten viel über die Integration von Einwanderern. | |
| Sie selbst allerdings sind in dieser Hinsicht kein Vorbild. | |
| Indische Frauenbewegung beim taz.lab: „Ein Plädoyer für Bescheidenheit“ | |
| Die indische Autorin Geetanjali Shree über ihr Land, sexuelle Gewalt, | |
| Menschlichkeit und den Beginn weiblicher Emanzipation. | |
| Queer- und Genderkritik beim taz.lab: Performancekunst als Experiment | |
| Politik am menschlichen Körper – re.act.feminism ist ein aktuelles | |
| Forschungsprojekt, das feministische Performances zu unsterblicher Kunst | |
| macht. | |
| Energiepolitik auf dem taz.lab: Warum wackelt die Wende? | |
| Ob Ökostrom oder Atommüll: Zentrale Projekte der Regierung stocken. Ist | |
| Konsens noch möglich? Oder sind Partei- und Lobbyinteressen am Ende | |
| stärker? | |
| Neue Gema-Tarife für DJs: Symphonie der Opfer | |
| Die Gema streitet nicht nur mit Youtube. Nun sollen auch DJs für digitale | |
| Tracks zahlen. Das hat einen Shitstorm ausgelöst. | |
| Politik-Rhetorik auf dem taz.lab: Das verweigerte Gespräch | |
| Der Bürger ist zum Auslaufmodell der politischen Rede geworden. Weshalb er | |
| keine Erwähnung mehr in der Polit-Rhetorik erhält? |