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# taz.de -- Neue Energiesparverordnung: Transparenz für Wohnungssuchende
> Handfeste Fakten: Wohnungsanzeigen sollen die energetische Qualität der
> Immobilie künftig ausweisen. Das Gesetz soll 2014 in Kraft treten.
Bild: Energiestandards sollen künftig verschärft werden.
FREIBURG taz | Immobilienanzeigen sollen aussagekräftiger werden: Künftig
sollen alle Inserenten dazu verpflichtet werden, den energetischen Standard
der angebotenen Häuser und Wohnungen anzugeben. Das steht im Entwurf der
neuen Energieeinsparverordnung (EnEV), die das Bundeskabinett beschlossen
hat und die sich nun im parlamentarischen Verfahren befindet.
Bislang stehen Interessenten oft ratlos vor den Angaben der Verkäufer und
Vermieter. Formulierungen wie etwa „Baujahr 1970, im Jahr 2000 umfassend
saniert“ erlauben in der Regel keine vernünftige Einordnung der
energetischen Qualität des Objektes. Künftig sollen daher alle
Wohnungsanzeigen mit handfesten Fakten untermauert werden, indem die Daten
des vor fünf Jahren eingeführten Gebäudeenergieausweises zwingend
publiziert werden müssen. Damit kann jeder Interessent schon bei der
Lektüre eines Inserats einigermaßen abschätzen, wie hoch die Heizkosten für
ihn künftig sein werden.
Dieser Informationspflicht sollen nicht nur Verkäufer einer Immobilie
unterliegen, sondern auch „Vermieter, Verpächter und Leasinggeber“. Umfasst
werden sollen davon alle Anzeigen in „kommerziellen Medien“; die
Zimmervermittlung am Schwarzen Brett der Uni wäre also nicht betroffen.
Schon heute muss der Haus- oder Wohnungseigentümer beim Verkauf oder der
Neuvermietung einer Immobilie auf Anfrage einen Energieausweis des Objektes
vorlegen. Doch gerade in Regionen, in denen Wohnraum knapp ist, machen sich
die Eigentümer häufig nicht die Mühe, sich das Zertifikat von einem
Energieberater ausstellen zu lassen – die begehrte Wohnung kriegen sie
schließlich auch so los.
Die Deutsche Energieagentur (dena) befragte in den vergangenen drei Jahren
Miet- und Kaufinteressenten, die an einer Immobilienbesichtigung teilnahmen
und stellte dabei fest, dass gerade 26 Prozent aller Befragten die
Möglichkeit geboten wurde, den Energieausweis einzusehen. Künftig muss nach
dem aktuellen Gesetzentwurf bei jeder Wohnungsbesichtigung das Zertifikat
vorliegen.
Das Gesetz soll 2014 in Kraft treten. Wie hoch die Heizkosten für den
Einzelnen tatsächlich sein werden, wird damit natürlich nicht gesagt, weil
die Kosten aufgrund des individuellen Heizverhaltens stark schwanken
können. Gleichwohl dürften unangenehme Überraschungen bei den Nebenkosten
seltener werden, weil der Ausweis den energetischen Zustand eines Gebäudes
auf einer Farbskala von grün (für gute Energieeffizienz) bis rot (hoher
Energiebedarf) einordnet und durch Kennwerte offenlegt.
5 Apr 2013
## AUTOREN
Bernward Janzing
## TAGS
Heizkosten
Immobilien
Wohnungssuche
Sozialer Wohnungsbau
Energiewende
Deutsche Umwelthilfe
Peter Altmaier
CO2
Energieeffizienz
Windkraft
Energiewende
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