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# taz.de -- Vogelgrippe in China: Ein weiterer Toter
> China hat tausende Vögel gekeult. Aber das könnte gegen das
> Vogelgrippe-Virus H7N9 nicht reichen. Das Virus könne sich unentdeckt
> verbreiten, warnt die WHO.
Bild: Sicherheitsbereich für H7N9-Infizierte in einer Klinik in Shanghai.
PEKING dpa | Im Kampf gegen das neue [1][Vogelgrippe-Virus H7N9] in China
sind nach [2][Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO)]
großangelegte Tests von Geflügel erforderlich. Der Erreger werde nach
derzeitigen Erkenntnissen von Vögeln an Menschen weitergegeben, die Tiere
zeigten aber keinerlei Symptome, sagte WHO-Vertreter Michael O‘Leary am
Montag in Peking. „Das macht massive Tests der Tierpopulation nötig. Wir
können nur im Labor sehen, ob sie krank sind.“ Mindestens 24 Menschen haben
sich bereits angesteckt.
Das neue Virus unterscheide sich in seiner Wirkung auf die Tiere
grundlegend von der Vogelgrippe H5N1 vor einigen Jahren. „Bei H5N1 starben
besonders Hühner in großer Zahl. Wir konnten den Erreger daher viel
leichter in der Population der Tiere verfolgen“, sagte O‘Leary.
Mit dem Virus H5N1 hatten sich nach WHO-Angaben seit 2003 weltweit mehr als
600 Menschen angesteckt und mehr als 300 waren gestorben. Am Montag gab die
Gesundheitsbehörde in Shanghai einen weiteren Toten durch das Virus
bekannt, wie chinesische Medien berichteten. Zudem meldete die
ostchinesische Provinz Jiangsu zwei weitere Infizierte.
## Betroffen ist der Osten Chinas
Damit stieg die Gesamtzahl der Infizierten auf 24 – alle im Osten des
Landes. Die meisten Patienten bekamen eine schwere Lungenentzündung.
Insgesamt starben sieben. „Die Krankheit ist sehr ernst“, sagte O‘Leary.
Ein vier Jahre alter Junge konnte sich von der Infektion erholen, wie die
Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Für O‘Leary sind jedoch keine Kontrollen an chinesischen Flughäfen oder
Grenzen nötig. Auch Reisen oder der Handel müssten nach derzeitigen
Erkenntnissen nicht eingeschränkt werden. Die chinesischen Behörden hätten
weitreichende Maßnahmen ergriffen und informierten die WHO täglich über die
neuesten Erkenntnisse.
In Shanghai und den Städten Nanjing und Hangzhou wurden alle Geflügelmärkte
geschlossen, nachdem der Erreger bei Vögeln diagnostiziert worden war.
Behörden in Shanghai hatten das Keulen von rund 98.000 Vögeln angewiesen,
wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
## Keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung
Außerdem arbeiten chinesische Wissenschaftler an einem Impfstoff gegen das
Virus. „Wir haben keine Angst vor einem Ausbruch der Krankheit“, sagte der
zuständige Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium am Montag in Peking.
Bislang gebe es keinen Hinweis auf eine Infektion von Mensch zu Mensch.
Der Virologe Alexander Kekulé von der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg hatte am Wochenende gesagt, es sei nur eine Frage der
Zeit, bis H7N9 auch Deutschland erreiche. Seit den Erfahrungen mit der
Vogelgrippe vor einigen Jahren sei man jedoch besser vorbereitet. O‘Leary
bezeichnete am Montag eine Ausbreitung des Virus in andere Länder als eher
unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.
Die Gruppe der H7-Viren befällt normalerweise Vögel. Mit H und N werden die
Eiweiße der Virushülle Hämagglutinin und Neuraminidase abgekürzt, von denen
es jeweils verschiedene Strukturen gibt.
8 Apr 2013
## LINKS
[1] http://www.who.int/influenza/human_animal_interface/faq_H7N9/en/index.html
[2] http://www.wpro.who.int/china/en/
## AUTOREN
Stephan Scheuer
## TAGS
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