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# taz.de -- Google gibt EU-Wettbewerbshütern nach: Drei Links zur Konkurrenz
> Laut „Financial Times“ ist Google bereit, Verweise auf konkurrierende
> Suchmachinen prominenter zu platzieren. Damit will der Konzern die
> EU-Kartellwächter besänftigen.
Bild: In den Augen der EU-Wettbewerbshüter zu dominant: Google.
BRÜSSEL/BERLIN dpa | Google hat sich nach Informationen der Financial Times
bereiterklärt, die Anzeige von Suchergebnissen auf Forderung der
EU-Wettbewerbshüter zu verändern. So sollen Links zu rivalisierenden
Suchmaschinen prominenter angezeigt und die eigenen Angebote von Google
klarer gekennzeichnet werden, berichtete die Zeitung am Samstag.
Das stehe in den Vorschlägen, die der Internet-Konzern der EU-Kommission
gemacht habe, um ihre Wettbewerbsermittlungen beizulegen. Google reagierte
auf den Bericht nur mit der üblichen Stellungnahme: „Wir arbeiten weiterhin
kooperativ mit der Europäischen Kommission zusammen.“
Die Untersuchungen waren vor mehr als zwei Jahren von Google-Rivalen wie
Microsoft und spezialisierten Suchmaschinen wie der Reisedienst Expedia
angestoßen worden. Sie beklagten sich, Google benachteilige ihre Angebote
zugunsten eigener Dienste.
Der Internet-Konzern konterte stets, man betreibe eine Suchmaschine für die
Nutzer und nicht für Konkurrenten. Wenn man derzeit zum Beispiel nach
Flügen sucht, zeigt Google gleich unter den bezahlten Werbe-Links zunächst
Informationen aus dem eigenen Bestand an.
Die US-Kartellwächter sahen kein Fehlverhalten von Google und stellten ihre
Ermittlungen Ende vergangenen Jahres ein. Die EU-Kommission dagegen
forderte von Google Veränderungen mit Blick auf die dominierende Position
bei der Internet-Suche mit bis zu 90 Prozent Marktanteil.
## Suchalgorithmus nicht betroffen
Die neuen Regeln sollen laut Financial Times besonders in Bereichen
greifen, in denen Google Geld mit der Platzierung von Anzeigen im Umfeld
von Suchergebnissen verdienen kann. Wenn es etwa um Treffer zu Restaurants
geht, müsse es drei Links zu konkurrierenden Suchmaschinen geben, hieß es.
Die Regelungen sollen zunächst für fünf Jahre gelten. Der Suchalgorithmus
von Google war von den Ermittlungen nicht betroffen.
Wenn die Vorschläge von Google angenommen werden, kann der Konzern die
Ermittlungen mit freiwilligen Zugeständnissen beenden. Dies hatten die
Rivalen bereits für unzureichend erklärt und Strafmaßnahmen der
EU-Kommission gefordert. Sie starteten diese Woche in Brüssel eine weitere
Attacke, die sich diesmal gegen das Google-Betriebssystem Android für
Smartphones und Tablet-Computer richtet.
EU-Wettbewerbskommissar Joaqín Almunia will nun im Zuge des sogenannten
Markttests unter anderem Stellungnahmen der Konkurrenten zu den
Google-Vorschlägen einholen.
13 Apr 2013
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