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# taz.de -- US-Außenminister Kerry zu Nordkorea: Ende der Provokationen geford…
> Ein neues Gesprächsangebot der USA soll den Konflikt mit Nordkorea
> entschärfen. Die Provokationen aus Pjöngjang verstören selbst den
> traditionellen Verbündeten China.
Bild: Erneutes Gesprächsangebot: US-Außenminister John Kerry in Tokio
TOKIO/PEKING dpa | Die USA haben Nordkorea zum Atomverzicht aufgefordert.
Um seinen internationalen Verpflichtungen nachzukommen, müsse Nordkorea
bedeutungsvolle Schritte hin zu einer Denuklearisierung unternehmen, sagte
der amerikanische Außenminister John Kerry am Montag in Tokio in einer Rede
am Tokioter Institut für Technologie. Am Vortag hatten er und sein
Amtskollege Fumio Kishida Pjöngjang aufgerufen, die 2009 ausgesetzten
Verhandlungen mit China, den USA, Südkorea, Japan und Russland über ein
Ende seines Atomprogramms wieder aufzunehmen.
Nordkorea werde in den USA „bereitwillige Partner für Verhandlungen in
gutem Willen finden“, hatte Kerry bereits zuvor betont. Nach Gesprächen mit
Kishida versicherte Kerry, sein Land werde „alles Notwendige tun, um
Südkorea und Japan zu verteidigen“. Drohungen führten nur zu weiterer
Isolation Nordkoreas und zur Verarmung seines Volkes.
Einhellig forderten die USA, Japan und China von Nordkorea ein Ende der
Provokationen. Der junge Machthaber Kim Jong Un solle von dem vorbereiteten
Raketenstart absehen und an den Verhandlungstisch zurückkehren, lautete die
gemeinsame Botschaft bei Gesprächen des US-Außenministers John Kerry am
Wochenende in Peking und Tokio.
Derweil gab sich Nordkorea unnachgiebig und wies ein vorheriges
Gesprächsangebot Südkoreas zur Entschärfung der Lage als „hinterhältiges
Komplott“ zurück.
## Siganl an Pjöngjang
Premierminister Shinzo Abe, der Kerry am Montag empfängt, sagte, Nordkorea
müsse begreifen, „dass Provokationen niemals einen Nutzen bringen“. Japan
ist nach China und Südkorea die dritte und letzte Station der ersten
Asienreise des neuen US-Außenministers, in deren Mittelpunkt die
Korea-Krise steht. In einem deutlichen Signal an Pjöngjang hatte Kerry am
Vortag schon in China mit dem traditionellen Verbündeten Nordkoreas eine
engere Kooperation vereinbart.
Hochrangige Vertreter der USA, darunter auch der amerikanische
Generalstabschef und Geheimdienstvertreter, werden nach Angaben von Kerry
bald für weitere Diskussionen nach China reisen, um neue Lösungen in der
Krise zu suchen.
Die USA, China und Japan forderten Nordkorea eindringlich auf, die
Sechs-Parteien-Gespräche über ein Ende seines Atomprogramms wieder
aufzunehmen. Nordkorea hatte die Gespräche mit den USA, China, Südkorea,
Japan und Russland 2009 aufgekündigt. Japans Außenminister Kishida
forderte, dass Nordkorea sich zu den im Rahmen dieser Gespräche bereits
getroffenen Vereinbarungen bekennen müsse.
## China setzt auf Dialog
Dabei war Nordkorea Wirtschaftshilfe im Gegenzug für die Aufgabe des
Atomwaffenprogramms angeboten worden. Nordkoreas neuer Machthaber will
allerdings sein Atomwaffenprogramm nicht mehr aufgeben.
„Was immer auch geschieht, China bleibt bei seiner Forderung nach
Denuklearisierung, Frieden auf der Halbinsel und Lösung des Problems durch
Dialog“, sagte Außenminister Wang Yi.
China ist frustriert über seinen traditionellen Verbündeten Nordkorea.
Besonders die drei Atomwaffentests 2006, 2009 und im Februar dieses Jahres
haben die Beziehungen belastet. Peking stimmte deswegen auch den jüngsten
Sanktionen des UN-Sicherheitsrats gegen Pjöngjang zu.
15 Apr 2013
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