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# taz.de -- Austausch der Steuerdaten: Liechtenstein will Amnestie
> Das kleine Fürstentum ist bereit, sich an der Offenlegung von Bankdaten
> zu beteiligen. Allerdings sollen entdeckte Steuersünder vorerst straffrei
> ausgehen.
Bild: Wanderer kommst du nach Liechtenstein, tritt nicht daneben, tritt mitten …
BERLIN rtr | Nach Luxemburg, Österreich und der Schweiz hat sich auch
Liechtenstein zu Gesprächen über einen automatischen Steuerdaten-Austausch
bereiterklärt.
Allerdings will das Land als Gegenleistung eine Strafverschonung für seine
ausländischen Finanzkunden durchsetzen, wie Ministerpräsident Adrian Hasler
in einem Handelsblatt-Interview sagte. Er verwies dabei auf ein Abkommen
seines Landes mit Großbritannien, wonach Konteninhaber Gelder ohne Strafen
nachversteuern können.
„Der Trend geht klar in Richtung eines automatischen
Informationsaustausches“, sagte Hasler und führte an, dass auch die
Euro-Länder Österreich und Luxemburg nun in diese Richtung gingen. Seinem
lange Zeit auch bei deutschen Steuerflüchtlingen beliebten Land sei
wichtig, dass ein entsprechender neuer Standard weltweit und nicht nur in
der EU gelte.
„Sollte nur die EU voranschreiten, sind Wettbewerbsnachteile und
Kapitalabflüsse in andere Teile der Welt zu befürchten“, erklärte er.
Allerdings könne sich ein Kleinstaat wie Liechtenstein Gesprächen über
einen erweiterten Informationsaustausch mit der EU nicht verweigern. „Wir
sind gesprächsbereit“, sagte er daher.
## Eine „Brücke in die Steuerehrlichkeit“
Eine wichtige Frage für sein Land sei dabei, „wie unseren Kunden eine
Brücke in die Steuerehrlichkeit gebaut werden kann“. Neben der
Abgeltungssteuer praktiziere Liechtenstein als zweitem Weg dazu mit
Großbritannien ein „Offenlegungsmodell“. Es sehe vor, dass der Kunde sich
gegenüber den Steuerbehörden offenbare, eine vergünstigte Nachbesteuerung
vornehme, aber nicht bestraft werde. „Wir wären sehr dafür, dieses Modell
in ganz Europa einzuführen.“
Zudem verlangt Liechtenstein, dass seine „Vermögensstrukturen“ mit
Stiftungen und anderen Rechtsformen in der EU anerkannt werden. Anonyme
Stiftungen gebe es in seinem Land ohnehin nicht mehr.
Auch die benachbarte Schweiz hatte sich kürzlich bereit zu Gesprächen mit
der EU zum automatischer Datenaustausch in Steuersachen erklärt. Auch sie
pocht dabei aber auf eine weltweite Regelung. In der EU wird derzeit
angestrebt, den Datenaustausch über Zinserlöse auf alle Kapitalerträge
auszuweiten. Der bisher für Luxemburg und Österreich geltende Sonderstatus
bei der EU-Zinsrichtlinie läuft im Falle Luxemburg aus. Für Österreich
stehen Gespräche dazu an.
13 May 2013
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