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# taz.de -- Kommentar Demografiegipfel: Schwarzmalerei ist überflüssig
> Ausbau von Schulen und ÖPNV, bessere Kinderbetreuung, und
> Mehrgenerationenwohnen: Super Ideen, die auch ohne die Drohung mit
> Horrorszenarien realisiert werden sollten.
Vielleicht wird es ja gar nicht so dramatisch, wie es manche Demografen,
Wirtschaftsexperten und Politiker behaupten. Vielleicht wird es – entgegen
aller aktuellen Voraussagen – eine sichere Rente, genügend Kinder und
ausreichend junge Arbeitskräfte geben. Ja, vielleicht. Vielleicht aber auch
nicht.
Momentan scheinen die Zeichen jedenfalls eher auf Sturm zu stehen:
Deutschland schrumpft und altert, die Wirtschaft wird infolge des
demografischen Wandels einbrechen, das Renten- und das Gesundheitssystem
explodieren, ländliche Regionen verwaisen und Großstädte platzen.
Die Bundesregierung macht also alles richtig, wenn sie sich – wie am
Dienstag auf ihrem zweiten Demografiegipfel – schon heute mit den
Herausforderungen der Zukunft beschäftigt.
## Logische Konsequenz
Nichts ist einzuwenden gegen hochqualifizierte Arbeitskräfte, die verstärkt
aus dem Ausland nach Deutschland kommen sollen. Klug sind die staatlich
geförderten Mehrgenerationenprojekte, durch die das Zusammenleben von Jung
und Alt eine neue Qualität erfährt.
Notwendig ist das Nachdenken über einen anderen öffentlichen
Personennahverkehr in dünn besiedelten Ecken des Landes. Überfällig der
Ausbau guter Schulen, nötig die Finanzierung von Universitäten. Und absolut
zeitgemäß der Ruf nach mehr und besserer Kinderbetreuung – damit die gut
qualifizierten Frauen nicht als „stille Reserve“ zu Hause hocken.
Alles, worüber der Demografiegipfel am Dienstag debattierte, erscheint als
logische Konsequenz heraufbeschworener Horrorszenarien. Offen blieb die
Frage, ob die genannten Handlungsoptionen nicht auch ohne demografischen
Wandel angebracht sind.
Was spricht gegen ausländische Fachkräfte, was gegen Ganztagsschulen und
was gegen vollzeitberufstätige Mütter? Grundsätzlich und jenseits aller
Zukunftsprognosen? Nichts.
14 May 2013
## AUTOREN
Simone Schmollack
## TAGS
Demografischer Wandel
Öffentlicher Nahverkehr
Kinderbetreuung
Demografie
Rente
Demografie
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