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# taz.de -- Handelsstreit um Schutzzölle: China prüft jetzt europäischen Wein
> Chinas Regierung findet Schutzzölle unfair. Das Land prüft nun, ob
> europäische Winzer mit Dumping-Preisen und Subventionen in den
> chinesischen Markt drängen.
Bild: China importierte im vergangenen Jahr rund 170 Millionen Liter Wein aus F…
PEKING/BERLIN rtr | Der [1][Handelsstreit] zwischen der EU und China wird
nach der Verhängung von Strafzöllen auf Importe von Solarmodulen aus China
durch die EU-Kommission immer heftiger. China prüft nach Regierungsangaben
vom Mittwoch nun, ob europäische Winzer am chinesischen Markt mit
Dumping-Preisen und mit Hilfe unzulässiger Subventionen operieren.
Zugleich kritisierte Chinas Handelsministerium Europas Schutzmaßnahmen im
Solarbereich als unfair. Auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler
nannte die Entscheidung der [2][EU-Kommission einen „schweren Fehler“]. Im
ARD-Morgenmagazin versicherte er: „Wir setzen auf Dialog und nicht auf
Konfrontation.“
Die EU-Kommission hatte am Dienstag nach monatelangen Prüfungen
beschlossen, ab Donnerstag Schutzzölle auf Einfuhren von Solarmodulen aus
China von durchschnittlich 11,8 Prozent zu erheben. Wird in den nächsten
Wochen keine Lösung des Streits am Verhandlungstisch gefunden, sollen diese
Zölle ab 6. August auf 47,6 Prozent steigen. Allerdings handelt es sich um
eine vorläufige Maßnahme. Endgültig entschieden wird im Dezember.
Die Europäer werfen China vor, mit Preisen für Solarmodule und deren
Schlüsselkomponenten weit unter den Herstellkosten europäische Hersteller
von ihrem Heimatmarkt zu verdrängen. Damit seien Tausende von Jobs in der
EU verloren gegangen und Betriebe ins Aus getrieben worden. Das
Anti-Dumping-Verfahren gegen Chinas Solarindustrie ist das bislang größte
seiner Art weltweit und umfasst ein Importvolumen chinesischer
Solarprodukte von rund 20 Milliarden Euro.
## China prüft europäische Chemie
Chinas Regierung klagte, die EU habe stur ihre Schutzzoll-Pläne
durchgezogen. Die Volksrepublik nimmt nun im Gegenzug Importe aus Europa
verstärkt ins Visier. In den vergangenen Wochen war bereits von
Prüfverfahren in mehreren Produktbereichen, etwa im Chemiebereich, die
Rede.
Nun sind auch die Winzer im Visier. „Das Handelsministerium hat bereits
eine Beschwerde der heimischen Weinwirtschaft erhalten, die den
europäischen Winzern vorwirft, mit unfairen Handelspraktiken wie
Dumping-Preisen und unzulässigen Subventionen in den chinesischen Markt zu
drängen“, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums.
Das habe Folgen für Chinas Weinwirtschaft. Die weltweit zweitgrößte
Volkswirtschaft importierte im vergangenen Jahr rund 430 Millionen Liter
Wein, davon zwei Drittel aus der EU. Innerhalb der EU ist Frankreich mit
einer Liefermenge von 170 Millionen Litern am bedeutsamsten.
Bundeswirtschaftsminister Rösler forderte noch einmal nachdrücklich, eine
Verhandlungslösung im Solarstreit mit China zu suchen, um einen
Handelskrieg zu vermeiden. „Nach wie vor gibt es die Chance“, sich an einem
Tisch auf faire Rahmenbedingungen zu einigen, sagte er im
ARD-Morgenmagazin.
Chinas Handelsministerium forderte die Europäer auf, mehr Flexibilität zu
zeigen, um eine Lösung des Konflikts zu finden. In weiten Teilen der
deutschen Wirtschaft wird die Zuspitzung des Streits über Solarprodukte mit
großer Sorge gesehen angesichts der engen und umfassenden wirtschaftlichen
Beziehungen zwischen der EU und China.
5 Jun 2013
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