# taz.de -- US-Waffenlieferungen an syrische Rebellen: Lange beschlossene Sache | |
> Ein Befreiungsschlag gelang dem US-Präsident Obama mit den begrenzten | |
> Waffenlieferungen an die Rebellen in Syrien nicht. Zu spät und zu wenig, | |
> bemängeln Kritiker. | |
Bild: Kehrtwende in Syrienpolitik: US-Präsident Barack Obama | |
WASHINGTON dpa | In der US-Regierung ist nach Medienberichten bereits vor | |
Wochen der Entschluss gereift, Waffen an die Aufständischen in Syrien zu | |
liefern. Der Einsatz von chemischen Waffen durch das syrische Regime sei | |
nur eine neue Rechtfertigung gewesen, berichtete die Washington Post unter | |
Berufung auf Regierungsmitarbeiter. | |
In der US-Führung habe es wachsende Sorge wegen des Großeinsatzes der | |
libanesischen Hisbollah in Syrien und der jüngsten Siege auf dem | |
Schlachtfeld durch die Truppen von Präsident Baschar Al-Assad gegeben, | |
berichtete das Wall Street Journal. Ein weiterer Grund für den Kurswechsel | |
seien Personalveränderungen im nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses. | |
Mehr als zwei Jahre nach Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges hatte | |
US-Präsident Barack Obama am Donnerstag offiziell eine Kehrtwende in seiner | |
bisherigen Syrienpolitik vollzogen. Demnach werden die USA erstmals | |
Kleinwaffen und Munition an die Aufständischen in Syrien liefern. Die | |
US-Regierung hatte es zuvor als erwiesen angesehen, dass das syrische | |
Regime mit dem Einsatz von tödlichen Giftgasen eine von Obama gezogene | |
„rote Linie“ überschritten hatte. Mehr als 93 000 Menschen sind nach | |
Angaben der Vereinten Nationen bislang im syrischen Bürgerkrieg ums Leben | |
gekommen. | |
Die New York Times berichtete unter Berufung auf Regierungsmitarbeiter, | |
dass Obama ein ambivalentes Verhältnis zu den Waffenlieferungen habe. Der | |
Präsident sei nicht überzeugt, dass diese den Ausgang des Bürgerkrieges | |
verändern könnten. Privat habe er aber die Hoffnung geäußert, dass damit | |
Zeit gekauft werden könne, um zu einem Verhandlungsergebnis zu kommen. Mit | |
begrenzten Waffenlieferungen hoffe Obama, die Rebellen ausreichend zu | |
unterstützen, so dass die syrische Führung einen Anreiz habe, eine Lösung | |
auszuhandeln. | |
„Der Schritt spiegelt aber auch die Nervosität im Weißen Haus wider - wegen | |
der größer gewordenen Beteiligung des Irans und seiner | |
Stellvertretergruppe, der Hisbollah, im Kampf für Assad“, heißt es. Ein | |
Sieg des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad würde auch wie ein Sieg des | |
Irans aussehen. | |
15 Jun 2013 | |
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