Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Istanbuls Gezi-Park: Kaum geöffnet, schon wieder zu
> Bäume gepflanzt, Rasen gesät: Der Gezi-Park durfte wieder genutzt werden.
> Aber nur für kurze Zeit - weil sich für Montagabend Demonstranten
> angekündigt hatten.
Bild: Noch sitzt nur die Polizei auf den Bänken. Wer löst sie ab?
ISTANBUL dpa/rtr/ap | Der Gezi-Park im Zentrum Istanbuls ist am Montag
erstmals seit der gewaltsamen Räumung Mitte Juni wieder der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht worden, aber offenbar aus Sorge vor neuen Protesten nur
wenige Stunden später abermals geschlossen worden.
Istanbuls Gouverneur Hüseyin Avni Mutlu hatte bei der Eröffnung am Montag
lokalen Medienberichten zufolge gesagt, dass illegale Versammlungen im Park
nicht geduldet würden. Mit Blick auf das Protestbündnis „Taksim
Solidarität“ fügte er hinzu, der Park gehöre nicht einzelnen Gruppen,
sondern allen Menschen in Istanbul.
Für den Abend war jedoch eine neue Protestkundgebung im Gezi-Park
angekündigt. Mutlu warnte vor Demonstrationen. Man werde nicht zulassen,
dass Parks als Schauplätze für Kundgebungen missbraucht würden, sagte er.
Offenbar um die geplante Versammlung von AktivistInnen zu verhindern,
forderte die Polizei nur drei Stunden später alle Besucher auf, das Gelände
wieder zu verlassen und riegelte den Park ab.
Seit der Vertreibung der Demonstranten hatten die Behörden im Gezi-Park
neue Bäume, Blumen und frischen Rasen pflanzen lassen. „Wir sehen hier,
dass unsere Arbeit getan ist“, ergänzte Mutlu, mit Blick auf das frische
Grün.
Der Gezi-Park ist zum Symbol für die landesweiten Proteste in der Türkei
geworden. Sie hatten sich an Regierungsplänen entzündet, eine der letzten
Grünflächen im Stadtzentrum zu bebauen, und dauern seit Ende Mai an.
Inzwischen richten sich die Proteste vor allem gegen den autoritären
Regierungsstil von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan.
Ende Juni waren die Straßenproteste weitgehend abgeebbt. Am Samstag setzten
die Sicherheitskräfte jedoch Wasserwerfer und Tränengas gegen Menschen ein,
die auf dem Taksim-Platz und im angrenzenden Gezi-Park demonstrieren
wollten. Im Zuge der Proteste waren im Juni nach Angaben des Türkischen
Ärzteverbandes vier Menschen getötet und 7500 verletzt worden.
8 Jul 2013
## TAGS
Taksim-Platz
Gezi-Park
Proteste in der Türkei
Schwerpunkt Türkei
Taksim Solidarität
Schwerpunkt Protest in der Türkei
Schwerpunkt Türkei
Istanbul
Gezi-Park
Gezi-Park
Proteste in der Türkei
Schwerpunkt Türkei
Nordrhein-Westfalen
Schwerpunkt Türkei
Schwerpunkt Türkei
## ARTIKEL ZUM THEMA
Gaseinsatz bei Protesten in der Türkei: Im Krieg verboten, bei Demos erlaubt
Greenpeace hat untersucht, welches Gas die türkische Polizei gegen
Demonstranten eingesetzt hat. Die Spur führt zu einem Markt im Verborgenen.
Festnahmen in Istanbul: Spaziergang endet im Knast
Fast alle führenden Aktivisten der Taksim-Plattform wurden festgenommen.
Montagnacht verbreiteten bewaffnete Islamisten Angst unter den
Demonstranten.
Proteste am Gezi-Park: Neue Festnahmen in Istanbul
Nach den Zusammenstößen am Gezi-Park in Istanbul soll die Polizei soll 80
Demonstranten festgenommen haben. Der Park ist nach wie vor geschlossen.
Neue Zusammenstöße am Gezi-Park: Auf. Zu. Tränengas
Kaum ist die Heimat der türkischen Protestbewegung neu eröffnet, wird sie
wieder geschlossen. Die Polizei geht hart gegen die Demonstranten vor.
Kommentar Proteste in der Türkei: In der Macheten-Demokratie
Mit Knüppel und Macheten gegen Demonstranten: Wenn Reizgas nicht mehr
hilft, hilft vielleicht die Erinnerung an die Zustände der siebziger Jahre.
Bilanz der türkischen Proteste: Die Menschen reden miteinander
Innerhalb der säkularen Opposition entsteht seit den Gezi-Park-Protesten
eine neue Bewegung. Sie stellt das Modell des großen Führers in Frage.
Kommentar Pro-Erdogan-Demo: Instrumentalisierte Migranten
Nicht nur die Erdogan-Gegner, sondern auch dessen Unterstützer gehen in der
Bundesrepublik auf die Straße. Das ist befremdlich.
Nach Protesten in der Türkei: Vorwurf des „virtuellen Terrorismus“
Die türkische Gruppe „RedHack“ wird von den Behörden verfolgt, weil sie
online zu Straftaten aufgerufen habe. Indes soll es weitere Festnahmen
gegeben haben.
Gerichtsurteil in der Türkei: Bebauung des Gezi-Parks gestoppt
Es ist ein symbolischer Sieg für die Protestierenden: Ministerpräsident
Erdogan kann den Gezi-Park laut Gerichtsurteil vorerst nicht bebauen
lassen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.